Deutschland und China kooperieren bei automatisiertem Fahren
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Deutschland und China wollen beim automatisierten und vernetzten Fahren zusammenarbeiten und so unter anderem die Entwicklung gemeinsamer Standards vorantreiben. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) und Wirtschaftsstaatssekretärin Franziska Brantner (Grüne) hätten mit dem chinesischen Minister für Industrie und Informationstechnologie, Jin Zhuanglong, eine Absichtserklärung "über den Dialog und die Zusammenarbeit im Bereich automatisiertes und vernetztes Fahren" unterzeichnet, gaben Verkehrs- und Wirtschaftsministerium bekannt.
"Das autonome und vernetzte Fahren ist verbunden mit der Hoffnung auf eine sicherere und effizientere Mobilität der Zukunft", erklärte Wissing. "Wir befinden uns derzeit in einer entscheidenden Entwicklungsphase, in der es darum geht, die Technologie aus den Laboren auf die Straßen zu bekommen." Der Schlüssel dafür liege im fairen Wettbewerb. Dafür seien gemeinsame Standards und Normen, zu deren Entwicklung die gemeinsame Absichtserklärung beitragen werde, "wichtig und nützlich".
Brantner betonte, automatisiertes und vernetztes Fahren werde für die künftige Mobilität eine zentrale Rolle spielen und der Automobilindustrie neue Geschäftsmodelle eröffnen. "Gleichzeitig sind wir uns des herausfordernden Geschäftsumfelds in China bewusst, gerade auch der zunehmend restriktiven Datengesetzgebung, die insbesondere dem grenzüberschreitenden Datentransfer zum Teil enge Grenzen setzt." Die gemeinsame Absichtserklärung solle auch dazu beitragen, konkrete Fortschritte beim Thema des reziproken Datentransfers zu ermöglichen.
Die Ministerien erklärten, das automatisierte und vernetzte Fahren habe das Potenzial, die Zukunft der Mobilität tiefgreifend zu verändern. Deutschland und China wollten das Thema durch die Verbesserung der Rahmenbedingungen zügig vorantreiben. Die Erklärung setze einen Dialog fort, den Deutschland und China bereits im Jahr 2018 begonnen hätten, und befasse sich unter anderem mit Standards und Regeln, die bei der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen und der Internationalen Organisation für Normung abgestimmt würden.
Es sei zu begrüßen, wenn China sich dort konstruktiv einbringe. Globale Standards hälfen der Verkehrssicherheit, dem Verkehr über Grenzen und dem Handel mit Pkw. Die Erklärung bilde aber auch eine Basis, um über Themen zu sprechen, bei denen kein Konsens bestehe. Ein Thema des Austausches solle etwa der grenzüberschreitende Transfer von Daten aus China nach Deutschland sein, die von Bedeutung für das automatisierte und vernetzte Fahren sind. "Deutschland wird sich hier für greifbare Verbesserungen für deutsche und EU-Unternehmen einsetzen", kündigten das Verkehrs- und das Wirtschaftsministerium an.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/apo
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