Deutschland: Produktion – weiter auf Tauchfahrt
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1. Die Produktion im deutschen produzierenden Gewerbe ist im Februar erneut spürbar um 2,9% mom zurückgegangen (Bloomberg-Median: -3,0% mom; DekaBank: -2,2% mom). Damit sank die Erzeugung in diesem Sektor zum sechsten Mal in Folge mit einer Rate von über 2% mom. Der Vormonat wurde um 1,4 Prozentpunkte nach oben revidiert, sodass das Vorjahresergebnis nun kalender- und saisonbereinigt um 20,3 % unterschritten wird.
2. Erwartungsgemäß gab es im Bauhauptgewerbe nach dem witterungsbedingt starken Einbruch im Januar (-7,5% mom) einen positiven Rückprall (1,9% mom). Die Temperaturen waren im Februar zwar auch unterdurchschnittlich, aber bei weitem weniger unterdurchschnittlich als Januar. Entsprechend spiegelbildlich sah es bei der Energieproduktion aus, die nach einem Plus von 7,1% mom im Januar nun um 2,6% mom nachgab. Die industrielle Erzeugung sank um 3,3% mom.
3. Der Blick auf die industriellen Hauptgruppen unterstreicht die schwachen Daten: Die „beste“ Branche war noch die der Vorleistungsgüterproduzenten mit einem Minus von 1,9% mom. Am schlimmsten traf es die Investitionsgüterproduzenten mit einer Outputschrumpfung um 4,5% mom. Die Abwrackprämie konnte hier noch keine Impulse setzen. Ein großer Teil der neu erworbenen Fahrzeuge waren keine Neuwagen, sondern stammten überwiegend aus alter Fertigung. So sank die Produktion der Automobilindustrie um 11,6% mom. Im kommenden Monat könnte sich dies jedoch ändern, denn die Entwicklung der Auftragseingänge aus dem Inland in dieser Branche (+14,3% mom) zeigt, dass die Nachfrage nun auch durch Produktion bedient werden muss. Dies wird jedoch kein gesamtindustrieller Trend sein, wie der Blick auf die schon heute bekannte Rohstahlerzeugung im März verrät.
4. Die Daten der laufenden Woche bestätigen die Erwartung eines katastrophalen ersten Quartals. Unterstellt man Stagnation der Konjunkturindikatoren im März, so ergibt sich mit Ausnahme der Bauproduktion und der Einfuhr über all ein zweistelliger Rückgang im Quartalsvergleich. Wir gehen derzeit davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um rund 3% qoq geschrumpft sein wird.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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