Kommentar
16:41 Uhr, 09.06.2009

Deutschland: Produktion und Exporte zum Quartalsbeginn schwach

1. Die deutsche Produktion im produzierenden Gewerbe ist im April um 1,9 % mom gesunken (Bloomberg-Median: 0,3 % mom, DekaBank: 0,0 % mom). Kalender- und saisonbereinigt wurde das Vorjahresniveau um 21,6 % unterschritten.

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2. Die Bauproduktion konnte nach ihrem spektakulären Plus im März nochmals um 0,5 % mom zulegen. Die Industrieproduktion enttäuschte hingegen mit einem Rückgang um 2,9 % mom. Unter den industriellen Hauptgruppen gab es lediglich bei den Konsumgüterproduzenten ein Produktionsplus (0,5 % mom). Die Produzenten von Vorleistungsgütern mussten Produktionseinbußen von 1,0 %, die Hersteller von Investitionsgütern sogar von 6,4 % mom hinnehmen.

3. Nimmt man die gestern veröffentlichten Industrieumsätze als Maßstab, so ergeben sich Hinweise, dass der Dämpfer stärker vom Ausland als vom Inland kam. Das korrespondiert auch mit den heute Morgen veröffentlichten deutschen Außenhandelszahlen für April. Mit einem Rückgang der Exporte um 4,8 % mom hat die globale Krise nochmals zugeschlagen. Damit deutet sich für die deutsche Exportentwicklung im zweiten Quartal ein neuerlicher Rückgang an, der jedoch geringer ausfallen wird als im ersten Quartal. Die deutsche Einfuhr ist im April aber noch stärker um 5,8 % mom gesunken. Im zweiten Quartal könnte der Außenbeitrag damit erstmals seit drei Quartalen keine Wachstumsbremse sein.

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4. Das zweite Quartal wird noch ein schwieriges. Wir erwarten einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um rund ½ % qoq. Doch die Stabilisierungstendenzen sind unverkennbar. Der gesamte Reigen der globalen Frühindikatoren – vom Welt-Einkaufsmanagerindex bis hin zum Deka-Handelspartnerklima – deutet auf eine Wende zum Besseren hin. Ausgehend hiervon werden spätestens im dritten Quartal wohl erste positive Impulse von der Weltwirtschaft kommen. Erfreulich ist auch, dass sich die Relation der Auftragseingänge zu den Umsätzen (Book to Bill-Ratio; siehe Grafik) wieder verbessert. Dies ist ein Hinweis auf eine Stabilisierung der Auftragsbestände.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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