Deutschland: Produktion - Die Indizienkette wird immer belastbarer
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1. Die Produktion im produzierenden Gewerbe sank im Oktober erneut spürbar um 2,1 % mom (Bloomberg-Median: -1,9 % mom; DekaBank: -1,8 % mom). Das Vorjahresniveau wird damit kalender- und saisonbereinigt um 3,9 % unterschritten. Allein die Energieproduktion konnte ein leichtes Plus um 0,2 % mom erzielen. Die Bauproduktion sank dagegen um 3,0 % mom, die industrielle Erzeugung um 2,2 % mom.
2. Wie von den Auftragseingängen vorgezeichnet, sind derzeit die Investitionsgüterproduzenten stark getroffen. Mit dem erneuten Rückgang um 3,1 % mom steuern sie ein Quartalsminus von 3,9 % qoq an – Stagnation im November und Dezember unterstellt. Die globale Nachfrageschwäche und die zunehmende Investitionszurückhaltung im Inland fordern ihren Tribut.
3. Die Vorleistungsgüterproduzenten sind jedoch schon einen Schritt weiter: Die geplanten und teils schon durchgeführten Produktionsdrosselungen in der Industrie machen größere Bestände an Vorprodukten unnötig. Ganz besonders spüren das derzeit die Zulieferindustrien der Automobilindustrie – von den Blechen über Lacke bis hin zu Motoren bricht die Nachfrage weg. So sank die Produktion der Vorleistungsgüterproduzenten im Oktober um 2,2 % mom. Damit droht ein Quartalsminus von 4,4 % qoq.
4. Passend zu den Erwartungen und Prognosen erweisen sich bislang noch die Konsumgüterhersteller als vergleichsweise robust. Mit einem Rückgang um 0,4 % mom im Oktober stehen sie bei einem vorläufigen Quartalsminus von 0,8 % qoq. Hier machen sich der derzeit noch robuste deutsche Arbeitsmarkt, ein hohes Lohnwachstum und sinkende Inflationsraten bemerkbar.
5. Die Indizienkette für eine schwere Rezession – vermutlich die schwerste in der bundesdeutschen Geschichte – wird immer belastbarer. Die Auftragseingänge folgen den kollabierten Stimmungsindikatoren, und nun beginnt die Produktion ebenfalls beschleunigt nachzuziehen. Der heutige Rückgang der Produktion lässt ein Quartalsminus von über 3 % qoq erwarten – Stagnation im November und Dezember unterstellt. Damit könnte das vierte Quartal sogar zum schlechtesten der gesamtdeutschen Geschichte werden. Denn es werden laufend immer bedeutendere Produktionsdrosselungen angekündigt.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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