Draghi: Unsicherheiten bei Inflationsausblick bleiben - ifo Index im September gesunken
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- ThyssenKrupp erhöht Grundkapital
- Air Berlin stellt Langstreckenflüge Mitte Oktober ein
- Chicago-Fed: Konjunkturindikator sinkt deutlich
- Bundestagswahl: CDU/CSU-Union ist trotz herber Verluste Wahlsieger
- Japan steht vor Neuwahlen
- Bericht: Siemens und Alstom wollen Zugsparten zusammenlegen
- Spekulationen auf vorgezogene Neuwahlen in Japan
- Besorgnis in der deutschen Wirtschaft wegen AfD-Einzug in den Bundestag
- E.ON verteidigt die Übernahme von Uniper durch den finnischen Konkurrenten Fortum
- Lufthansa rechnet mit 300 Mio. Euro Finanzbedarf bei Air Berlin
- UniCredit hat kein Interesse an Fusion mit Commerzbank
DAX & Dow Jones
- Am deutschen Aktienmarkt bleibt die Stimmung am Montag trotz aller Diskussionen rund um die Frage einer Regierungsbildung nach der Bundestagswahl unaufgeregt. Der deutsche Leitindex eröffnete zunächst unterhalb der 12.600er Marke und mit leichten Abschlägen, eroberte dieses Niveau aber bis zur Mittagszeit zurück und notiert seither einige Punkte fester rund um die Marke von 12.610 Punkten. Auch der unerwartet gesunkene ifo Geschäftsklimaindex bildete kein Störfeuer. Unter den Einzelwerten ist aber durchaus stärkere Bewegung zu sehen. Die Versorger rutschen deutlich ab, die als Verlierer der Wahl gelten. Sitzen die Grünen in der neuen Regierung droht neuer Gegenwind.
- Der Dow Jones beendet den Tag nach geopolitischem Hin und Her im 0,24 % im Minus. Der Energiesektor wurde angetrieben von neuen Verbalaggressionen aus Nordkorea und schloss mit einem Plus von 1,6 %, während Technologie-Titel verkauft wurden und ein Minus von 1,4 % einfuhren. Value beendete den Tag 0,3 % im Plus, Growth gab 0,6 % ab. Das entsprechende Verhältnis zeigt jetzt wieder Werte wie zuletzt im Juli an.
Chartanalysen des Tages
- DAX - Tagesausblick: Endet heute endlich die Bewegungsarmut?
- EUR/USD-Tagesausblick: Abwärtsgap zum Wochenstart
- BRENT ÖL-Tagesausblick - Kaufdruck lässt nach
- DAX: Jahresendrally?! Pro- und antizyklische Marken!
Unternehmensnachrichten
- ThyssenKrupp erhöht das Grundkapital um 10 %. Die Emission startet heute über ein Accelerated Bookbuilding-Verfahren, in dem die neuen Aktien prospektfrei institutionellen Investoren angeboten werden. Nachbörslich veröffentlichte das Unternehmen die Meldung, dass die Scheine zu je €24,30 platziert werden konnten.
- Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin will ihr Langstreckenangebot Mitte Oktober einstellen. Die Leasingfirmen zögen sukzessive ihre Jets vom Typ Airbus A330 zurück. 10 ihrer 17 Langstrecken-Maschinen hatte das Unternehmen schon am Wochenende zurückgeben müssen.
- Die zehn nach Bilanzsumme größten Geldinstitute in Europa verdienten laut einer Auswertung von dem Beratungsunternehmen EY netto rund 24,2 Mrd. Euro (-5 %). Die US-Konkurrenz kam auf fast 57,5 Mrd. Euro (+19 %).
- Der Autoteile-Konzern Genuine Parts kauft Europas zweitgrößten Ersatzteil-Anbieter Alliance Automotive (AAG). Inklusive Schulden wird AAG mit 2 Mrd. US-Dollar bewertet. Verkäufer sind Blackstone sowie die Mitgründer von AAG.
- General Electric verkauft seinen Geschäftsbereich Industrial Solutions an die Schweizer ABB für 2,6 Mrd. Dollar.
- Uber-Chef Khosrowshahi zeigt nach dem Eklat in London Reue. „Im Namen von allen bei Uber weltweit entschuldige ich mich für die Fehler, die wir gemacht haben“, schrieb er. Die Verkehrsbehörde hatte erklärt, Uber agiere verantwortungslos. Uber will die Entscheidung anfechten.
- Facebook-CEO Zuckerberg hat nach Widerstand von Investoren Pläne für eine neue Aktienstruktur zur Sicherung seines Einflusses im Konzern aufgegeben.
- Der kalifornische Spezialist für die Verwaltung von Kunden-Informationen, Gigya, wird vom deutschen Softwarekonzern SAP übernommen. Der Kaufpreis soll bei 350 Mio. Dollar liegen.
- Die Deutsche Telekom und der japanische Softbank-Konzern kommen sich bei den Details einer möglichen Fusion ihrer US-Mobilfunktöchter T-Mobile US und Sprint näher. Vor allem bei einer der Kernfragen, der Bewertung der Unternehmen, seien beide Unternehmen weiter gekommen, so Bloomberg.
- Siemens und der französische Konkurrent Alstom wollen nach dpa-Informationen ihre Zugsparten zusammenlegen. Der Siemens-Aufsichtsrat solle das Bündnis bereits an diesem Dienstag in einer außerordentlichen Sitzung beschließen, hieß es unter Bezug auf Kreise. Bereits am Freitag hatten Alstom und Siemens entsprechende Gespräche bestätigt.
- E.ON hat die milliardenschwere Übernahme des Kraftwerksbetreibers Uniper durch den finnischen Konkurrenten Fortum verteidigt. Finanzchef Marc Spieker erklärte die Motive der bisher heimlich vorangetriebenen Transaktion: „Das Ziel unserer Konzernteilung war von Anfang an, zwei voneinander unabhängige Unternehmen zu schaffen, die für sich eigene Entscheidungen treffen können und auch müssen", sagte Spieker im Interview der „Börsen-Zeitung“. Dass diese Entscheidungen mitunter nicht einfach sein würden, sei bewusst in der gewählten Struktur angelegt gewesen. Uniper-Chef Schäfer hatte den nicht mit ihm abgesprochenen Vorstoß kürzlich als „unerbeten" zurückgewiesen.
- Die Lufthansa rechnet laut der Nachrichtenagentur Reuters im Übernahmekampf um die insolvente Air Berlin mit einem finanziellen Bedarf von ca. 300 Mio. Euro. Der Kaufpreis für den Teil der Fluggesellschaft, für den die Lufthansa geboten hat, werde bei 200 Millionen Euro liegen, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person zu Reuters. Darüber hinaus könnten bis zu 100 Mio. Euro Betriebskosten in der Übergangszeit anfallen.
- Bei der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin werden heute erneut Flüge gestrichen. An den Flughäfen Berlin-Tegel werden drei Verbindungen gestrichen, in Köln/Bonn und in München jeweils zwei, in Stuttgart und Düsseldorf jeweils eine, wie aus den online veröffentlichten Fluginformationen des Unternehmens hervorgeht.
- Die italienische UniCredit-Bank hat einen Bericht über ein Interesse an einer Fusion mit der Commerzbank zurückgewiesen. Das sei Unfug, sagte der UniCredit Vize-Chef Buonaura laut Reuters.
- Die niederländische Shop Apotheke Europe schluckt die Versandapotheke Europa Apotheek und kauft dafür die Muttergesellschaft EHS Europe Health Services. Durch die Übernahme wollen die Niederländer ihre Marktführerschaft im europäischen Online-Versand von Medikamenten ausbauen. Vor dem Hintergrund der Konsolidierung der Europa Apotheek ab voraussichtlich November 2017 erhöht die Shop Apotheke Europa die Prognose für 2017 und erwartet jetzt ein Umsatzwachstum von 55 bis 65 Prozent (bisher 45 bis 55 %). Das Ziel für die konsolidierte EBITDA-Marge vor einmaligen Transaktionsaufwendungen beträgt weiterhin -2,0 bis -3,0 Prozent.
Konjunktur & Politik
- EZB-Präsident Mario Draghi hat angekündigt, später im Jahr eine Anpassung der geldpolitischen Instrumente an das verbesserte wirtschaftliche Umfeld zu prüfen. „Wir werden später im Jahr über eine Rekalibrierung unserer Instrumente entscheiden, die ein Ausmaß an geldpolitischer Unterstützung aufrechterhält, das die Wirtschaft des Euroraums für einen Übergang zu einem ausgewogenen Wachstumspfad benötigt, der von nachhaltiger Preisstabilität gekennzeichnet ist“, heißt es im Redetext zu einer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments. Draghi zufolge hat das Wirtschaftswachstum an Breite und Stärke gewonnen, und die Zuversicht, das Inflationsziel erreichen zu können, habe zugenommen. Allerdings sei der grundlegende Inflationsdruck bis zuletzt nur schwach ausgeprägt.
- Die Chicago-Fed ermittelte für August einen Rückgang beim National Activity Index (CFNAI) gegenüber dem Vormonat. Der Indikator verschlechterte sich auf -0,31 Punkte, nachdem für Juli ein Wert von revidiert +0,03 ausgewiesen worden war.
- Der ifo Geschäftsklimaindex hat sich im September unerwartet verschlechtert. Der wichtigste deutsche Frühindikator rutschte von zuvor 115,9 auf 115,2 Punkte. Er liegt jedoch weiterhin deutlich über seinem langfristigen Mittelwert (ab 1991) von 102,1. Die Unternehmen waren sowohl mit ihrer aktuellen Geschäftslage als auch mit dem Ausblick auf die kommenden Monate weniger zufrieden als im August. „Die neue Legislaturperiode startet trotzdem mit dem Rückenwind einer starken Konjunktur“, sagte ifo Präsident Fuest.
- Die französische Regierung will in den kommenden 5 Jahren die Summe von 56,3 Mrd. Euro investieren. „Das ist etwas mehr als im Wahlkampf in Aussicht gestellt", so Regierungssprecher Christophe Castaner gegenüber dem Sender BFMTV.
- Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe hat Neuwahlen angekündigt. Der Regierungschef sagte am Montag, er wolle am Donnerstag das Unterhaus auflösen und damit den Weg für eine neue Abstimmung freimachen. Voraussichtlich am 22. Oktober sollen die Japaner dann ein neues Parament wählen.
- Bei der Bundestagswahl hat die CDU/CSU das Rennen trotz deutlicher Verluste für sich entschieden. Laut vorläufigem Endergebnis erhielt die Union 33 % der Stimmen. Die Sozialdemokraten erzielten mit 20,5 % das schlechteste Ergebnis bei einer Bundestagswahl. Die AfD bekam 12,6 % und wird im Parlament die drittstärkste Fraktion bilden. Den Liberalen gelang mit 10,7 % der Wiedereinzug in den Bundestag. Für die Linke votierten 9,2 und für die Grünen 8,9 %.
- Der Einzug der AfD in den Deutschen Bundestag sorgt in der Wirtschaft für Unbehagen. „Die AfD im Deutschen Bundestag schadet unserem Land”, sagte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer am Sonntag laut Reuters. Wirtschaftsvertreter fürchten nun zudem eine Hängepartie bei der Regierungsbildung. „Wir brauchen in diesen schwierigen Zeiten eine stabile Regierung”, mahnte der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Eric Schweitzer.
Dividendenausschüttungen
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