Deutsche Bank könnte bis zu 300 Standorte schließen - Repräsentantenhaus stimmt über Impeachment ab
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- Bitkom-Chef: Huawei-Ausschluss könnte Deutschland "um Jahre" zurückwerfen
- Eurozone: Inflationsrate zieht an
- ifo-Geschäftsklima hellt sich auf
- Jungheinrich brechen nach schwachem Ausblick um 20 % ein
- Industrie-Auftragsbestand rückläufig
- Deutschland: Erzeugerpreise stagnieren
- Scout24 verkauft AutoScout24 und Finanzcheck
- Fedex senkt Prognose
- Peugeot und Fiat Chrysler besiegeln Fusion
DAX
- Am deutschen Aktienmarkt ging es am Mittwoch weiter abwärts. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 0,49 Prozent bei 13.222,16 Punkten. Auch das am Vormittag veröffentlichte und besser als erwartet ausgefallene ifo-Geschäftsklima konnte die Stimmung nicht heben. Der wichtigste Frühindikator für die deutsche Wirtschaft ist im Dezember stärker gestiegen als erwartet. Für Unsicherheit sorgt weiter, dass der britische Premierminister Boris Johnson eine Verlängerung der Brexit-Übergangsfrist gesetzlich ausschließen lassen will. Dies könnte zu einem "harten Brexit" durch die Hintertür führen, sagen Beobachter. Auch die Handelsbeziehungen der USA mit dem Rest der Welt beschäftigen die Börsianer weiter. Nach einem ersten Handelsdeal mit China richtet die US-Regierung ihren Blick nun offenbar in Richtung EU. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer sagte am Dienstag in einem Interview mit "Fox Business News", dass es ein grundlegendes Handelsproblem mit Europa gebe und Wege gefunden werden müssten, wie mehr US-Waren nach Europa verkauft werden könnten. Ohne einen Abbau des Defizits im Handel mit der EU könne das US-Handelsbilanzdefizit nicht gesenkt werden. Sanktionen gegen die deutsch-russische Gaspipeline Nord Stream 2 hat der US-Kongress bereits auf den Weg gebracht. Nach einer Unterschrift Trumps, die als sicher gilt, dürften die Sanktionen gegen beteiligte Unternehmen in Kraft treten.
Chartanalysen des Tages
- DAX-Tagesausblick: Das Pullbackziel 13200 ist ein Thema!
- EUR/USD-Tagesausblick: Strohfeuer der Käufer
- PLATIN-Tagesausblick: Bullen klar im Vorteil
- BRENT ÖL-Tagesausblick: Zwischenkonsolidierung steht an
Unternehmensnachrichten
- Ein Ausschluss des chinesischen Anbieters Huawei vom Aufbau eines modernen 5G-Mobilfunknetzes könnte Deutschland offenbar "um Jahre" zurückwerfen, wie der Chef des IT-Branchenverbandes Bitkom, Achim Berg, in einem Schreiben an die große Koalition warnt. "Ein kurzfristiger Ausschluss von einem oder mehreren Herstellern hätte massive negative Folgen für die Digitalisierung Deutschlands", heißt es in dem Schreiben, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Der Hersteller Huawei wird in dem Brief zwar nicht namentlich genannt, das Schreiben spielt aber auf den diskutierten (und von den USA geforderten) Ausschluss von Huawei an.
- Die Deutsche Bank könnte einem Pressebericht zufolge bis zu 300 Filialstandorte schließen. Wie das "Manager Magazin" am Mittwoch berichtet, werde intern über die Schließung von 200 bis 300 Filialstandorten bei der Deutschen Bank und bei der Tochter Postbank gesprochen. Die Filialschließungen sollen dabei wie der laufende Radikalumbau bis 2022 abgeschlossen sein, heißt es. Wegen alter Vereinbarungen mit der Deutschen Post könnten nicht mehr als 50 Postbank-Filialen pro Jahr geschlossen werden, heißt es. Aktuell kommt die Deutsche Bank auf rund 500 Filialen in Deutschland, die Postbank noch einmal auf 800 Filialen.
- Der Bausoftwareentwickler RIB Software hat nach eigenen Angaben seine Ziele für 2019 erreicht. Für 2020 stellt das Unternehmen in einem am Mittwoch veröffentlichten Ausblick einen Umsatz von 260 bis 300 Millionen Euro und ein operatives EBITDA von 52 bis 60 Millionen Euro in Aussicht. Im Jahr 2020 sei keine Kapitalerhöhung geplant, so das Unternehmen.
- Die Aktien des Gabelstaplerherstellers Jungheinrich sind am Dienstagvormittag nach der Veröffentlichung eines schwachen Ausblicks für das kommende Jahr zeitweise um mehr als 20 Prozent eingebrochen. Jungheinrich erwartet für 2020 nur einen Umsatz von 3,6 bis 3,8 Milliarden Euro, nachdem die Erlöse 2019 zwischen 3,85 und 4,05 Milliarden Euro liegen sollen. Das EBIT soll 2020 auf 150 bis 200 Millionen Euro sinken (2019: 240 bis 260 Millionen Euro). Die EBIT-Marge soll 2019 bei 6,0 bis 6,7 Prozent liegen und 2020 auf 4,0 bis 5,5 Prozent sinken. Das Unternehmen begründete den Ausblick mit einem in den letzten Monaten deutlich rückläufigen Markt, einer höheren Volatilität im Auftragseingang und dem Fehlen "positiver Konjunktur- und Marktsignale".
- Der Portalbetreiber Scout24 verkauft sämtliche Anteile am Gebrauchtwagenportal AutoScout24 sowie am Vergleichsportal Finanzcheck an den Finanzinvestor Hellman & Friedman. Der Kaufpreis beträgt vor möglichen Anpassungen 2,892 Milliarden Euro, wie Scout 24 am Dienstagabend mitteilte. Vorstand und Aufsichtsrat haben dem Deal bereits zugestimmt, eine Zustimmung der Aufsichtsbehörden steht noch aus. "Einen Teil des Verkaufserlöses werden wir an die Aktionäre ausschütten, mit einem Teil werden wir Schulden tilgen", sagte Scout24-Chef Tobias Hartmann dem "Handelsblatt". Hellman & Friedman hatte zuvor bereits versucht, Scout24 wieder komplett zu übernehmen, nachdem der Finanzinvestor vor dem Börsengang im Jahr 2015 bereits Eigentümer von Scout24 gewesen war. Der aktivistische Investor Paul Singer, der an Scout24 beteiligt ist, hatte zuvor auf einen Verkauf des Autohandels gedrungen. Das wichtigste Portal für Scout24 ist das Immobilienportal Immobilienscout24.
- Der Paketdienst Fedex hat nach einem schwachen zweiten Geschäftsquartal seinen Ausblick erneut gesenkt und erwartet nun einen bereinigten Gewinn je Aktie im laufenden Geschäftsjahr von 10,25 und 11,50 Dollar, nachdem zuvor noch 11,00 bis 13,00 Dollar in Aussicht gestellt worden waren. Im zweiten Geschäftsquartal ging der Umsatz um 2,8 Prozent auf 17,3 Milliarden Dollar zurück, während der Gewinn von 935 auf 560 Millionen Dollar sank. Der Gewinn je Aktie lag mit 2,51 Dollar unter den Analystenschätzungen von 2,76 Dollar.
- Der französische Autokonzern Peugeot (PSA) und der italienisch-amerikanischen Hersteller Fiat Chrysler (FCA) besiegeln ihre Fusion. Am Dienstagabend stimmte auch der Peugeot-Aufsichtsrat der Fusion zu. Der neue Konzern wird seinen Sitz in den Niederlanden haben und soll an der Euronext und an der New Yorker Börse NYSE gelistet werden. Der neue Konzern wird der viertgrößte Autohersteller der Welt sein.
Konjunktur & Politik
- Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Woche bis zum 13. Dezember um 1,1 Millionen Barrel auf 446,8 Millionen Barrel gesunken. Erwartet wurde ein Rückgang um 1,8 Millionen Barrel. Die am Vorabend veröffentlichten inoffiziellen Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hatten eine Zunahme um 4,7 Millionen Barrel gezeigt. Die wöchentliche Ölproduktion verringerte sich den Angaben zufolge um 0,1 Millionen Barrel auf 12,8 Millionen Barrel.
- Das US-Repräsentantenhaus wird voraussichtlich heute über das Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Donald Trump abstimmen. Zunächst ist allerdings eine mehrstündige Debatte vorgesehen. Formale Anträge der Republikaner könnten außerdem die Sitzung in die Länge ziehen. Die Abstimmung dürfte am späten Abend deutscher Zeit oder in der Nacht stattfinden. Eine Zustimmung des Repräsentantenhauses gilt als so gut wie sicher, da die Demokraten die Mehrheit im Repräsentantenhaus stellen. Im Senat, wo das eigentliche Verfahren dann stattfindet, dürfte eine Veurteilung aber schließlich scheitern, denn hier haben Trumps Republikaner die Mehrheit. Zudem ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit für eine Verurteilung notwendig. Vor Trump wurde erst gegen zwei US-Präsidenten ein Impeachment-Verfahren durchgeführt, 1868 gegen Andrew Johnson und 1999 gegen Bill Clinton.
- Der Anstieg der Verbraucherpreise in der Eurozone hat sich im November nach endgültigen Angaben beschleunigt. Die jährliche Inflationsrate stieg von 0,7 Prozent im Oktober auf 1,0 Prozent im November, wie die Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch mitteilte und damit eine Erstschätzung vom 29. November bestätigte. Die sogenannte Kernrate (ohne Preise für Energie, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak) erhöhte sich von 1,1 auf 1,3 Prozent. Beim Anstieg spielte allerdings auch ein Sondereffekt aus einer veränderten Erfassung der Preise deutscher Pauschalreisen eine Rolle, der zuvor die Inflation gemindert und nun erhöht hat und im Dezember entfallen dürfte. Im Monatsvergleich gingen die Verbraucherpreise im November um 0,3 Prozent, in der Kernrate um 0,5 Prozent.
- Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Dezember deutlich aufgehellt. Das ifo-Geschäftsklima, der wichtigste Frühindikator für die deutsche Wirtschaft, legte um 1,2 Punkte auf 96,3 Zähler zu, wie das Münchner Ifo-Institut am Mittwoch mitteilte. Erwartet wurde ein schwächerer Anstieg auf 95,5 Punkte. Der Index für die aktuelle Lage verbesserte sich um 0,7 Zähler auf 98,8 Punkte. Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate verbesserten sich um 0,8 Punkte auf 93,8 Zähler. "In den deutschen Chefetagen hat sich die Stimmung zu Weihnachten merklich gebessert. Die deutsche Wirtschaft geht zuversichtlicher ins neue Jahr", sagte ifo-Präsident Clemens Fuest.
- Der Auftragsbestand der deutschen Industrie ist im Oktober um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Dabei gingen die nicht erledigten Aufträge aus dem Inland im Vergleich zum September 2019 um 0,7 Prozent zurück, der Bestand an Auslandsaufträgen verringerte sich um 0,2 Prozent. Die Reichweite des Auftragsbestands betrug im Verarbeitenden Gewerbe im Oktober 2019 wie bereits im Vormonat 5,6 Monate. Die Reichweite gibt an, wie viele Monate die Betriebe bei gleichbleibendem Umsatz ohne neue Auftragseingänge theoretisch produzieren müssten, um die vorhandene Nachfrage abzuarbeiten.
- Die Erzeugerpreise in Deutschland haben sich im November gegenüber dem Vormonat nicht verändert- Erwartet wurde hingegen ein Anstieg um 0,1 Prozent, nach einem Minus von 0,2 Prozent im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat nahmen die Erzeugerpreise im November um 0,7 Prozent ab. Erwarte wurde ein Minus von 0,6 Prozent, nachdem die Erzeugerpreise im Oktober ebenfalls um 0,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen hatten.
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