Kommentar
17:45 Uhr, 12.01.2022

US-Inflation so hoch wie seit 1982 nicht mehr - Zugang zu Biogen-Alzheimermedikament soll eingeschränkt werden

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Volkswagen fällt beim Absatz um 10 Jahre zurück
  • Industrie in der Eurozone produziert mehr
  • Deutschland: Corona-Neuinfektionen gehen steil
  • ifo Institut: Kurzarbeit steigt kräftig
  • USA: Biden fordert Reform des US-Senats
  • Fed-Chef Powell signalisiert steigende Zinsen
  • Teamviewer erntet erste Früchte seines Sparkurses

Markt

  • Der deutsche Aktienmarkt hat seine jüngste Erholung auch am Mittwoch fortgesetzt. Der DAX legte im Xetra-Handel um 0,43 Prozent auf 16.010,32 Punkte zu. Dominierendes Thema an den Märkten bleibt die Inflations- und Zinsentwicklung. In den USA stieg die Inflation im Dezember auf den höchsten Stand seit 39 Jahren „Vor diesem Hintergrund wird die Fed an ihrem Plan festhalten und die schnellere Gangart bei der Beendigung des geldpolitischen Stimulus beibehalten“, kommentierte die Helaba vorab. „Erst gestern hatte Fed-Chef Powell betont, dass die Fed eine Verfestigung der Inflation verhindern möchte“.
  • Der Ölpreis legt weiter zu. Die Sorte Brent verteuert sich zur Wochenmitte um ein halbes Prozent auf über 84 Dollar/Barrel. Damit hat der Preis wieder das Niveau vor der Ausbreitung von Omikron vor zwei Monaten erreicht. Investoren erwarten eine weitere Erholung der Nachfrage - trotz der anhaltenden Pandemie.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Bei seinem Übernahmeangebot für den Immobilienkonzern Alstria Office hat der kanadische Vermögensverwalter Brookfield die Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus einer Aktie erreicht, wie Alstria am Mittwoch mitteilte. Brookfield habe sich 50,5 Prozent des ausstehenden Grundkapitals gesichert, so das Unternehmen. Die Annahmefrist läuft noch bis zum 17. Januar. Das Management von Alstria Office unterstützt die Übernahme.
  • Eine Entscheidung der US-Regierungsbehörde CMS wird den Zugang zum Alzheimer-Medikament Aduhelm von Biogen sowie zu ähnlichen Präparaten deutlich einschränken. Künftig sollen nur noch Teilnehmer an medizinischen Studien mit dem Medikament behandelt werden dürfen. Hintergrund ist ein Streit über die Wirksamkeit. Die Aktien von Biogen wie auch die des Pharmakonzerns Eli Lilly, der ebenfalls ein neues Alzheimer-Medikament entwickelt hat, gaben als Reaktion auf die Meldung deutlich nach.
  • Die US-Börsenaufsicht hat Ermittlungen gegen den Brennstoffzellenfahrzeug-Hersteller Hyzon Motors eingeleitet, wie das Unternehmen selbst mitgeteilt hat. Hintergrund sind Anschuldigungen, die Blue Orca Capital gegen das Unternehmen erhoben hatte.
  • Die Chipkrise und weitere Zulieferprobleme haben Volkswagen im Jahr 2021 schwer zugesetzt. Wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte, sanken die Auslieferungen der Kernmarke VW Pkw um 8,1 Prozent. Auch für die gesamte Gruppe ging es abwärts - minus 4,5 Prozent. Die Wolfsburger wurden knapp 4,9 Millionen Fahrzeuge aus ihrer Hauptsparte los, konzernweit waren es rund 8,9 Mio. Zuletzt waren die Auslieferungen im Jahr 2011 so niedrig gewesen. Besonders hoch war der Rückgang auf dem größten Pkw-Markt in China. In Nordamerika steigerte sich der Autobauer dagegen um 15,6 Prozent.
  • Chinas Automarkt ist 2021 wieder gewachsen. Dank der starken Nachfrage nach alternativen Antrieben kletterte die Zahl der verkauften Fahrzeuge im vergangenen Jahr um 4,5 Prozent auf rund 20,5 Mio. Stück, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) mitteilte. In den Jahren von 2018 bis 2020 waren die Verkäufe drei Jahre in Folge zurückgegangen.
  • Der bayerische Autobauer BMW hat trotz des Halbleitermangels in der Autobranche im vergangenen Jahr deutlich mehr Autos verkauft als im Jahr zuvor. Der Absatz des Konzerns stieg um 8,4 Prozent auf gut 2,5 Mio., wie BMW am Mittwoch mitteilte. Die Kernmarke BMW schaffte sogar einen Absatzrekord - die Verkäufe legten um 9,1 Prozent auf 2,2 Mio. Autos zu. BMW profitierte dabei von einer hohen Nachfrage in den USA. Auch für das laufende Jahr zeigte sich Vertriebsvorstand Pieter Nota zuversichtlich.
  • Der Verkauf des Hamburger Bürovermieters Alstria Office an den kanadischen Immobilien- und Infrastruktur-Investor Brookfield kann über die Bühne gehen. Brookfield Asset Management hat sich bis Dienstagabend 50,5 Prozent an Alstria gesichert und damit die erstrebte Aktienmehrheit, wie aus einer Pflichtmitteilung vom Mittwoch hervorgeht. Die Offerte über 19,50 Euro je Aktie läuft noch bis kommenden Montag.
  • Die VW-Sportwagentochter Porsche hat im vergangenen Jahr einen neuen Absatzrekord erzielt. Porsche verkaufte weltweit 301.915 Fahrzeuge - ein Plus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beliebteste Modelle waren die SUVs Macan und Cayenne. Der erste Elektro-Porsche Taycan fand gut 41.000 Abnehmer, doppelt so viele wie im Jahr zuvor.
  • Der Softwareanbieter Teamviewer hat im vergangenen Jahr seinen operativen Gewinn gesteigert. Als hilfreich erwies sich laut Finanzchef Stefan Gaiser auch der eingeleitete Sparkurs. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen werde 2021 voraussichtlich zwischen 254 und 257 Mio. Euro liegen, teilte das Unternehmen am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Das sind rund 47 Prozent Marge bezogen auf die in Rechnung gestellten Umsätze (Billings) und damit etwas über den heruntergeschraubten Erwartungen von 44 bis 46 Prozent. 2020 hatte das Unternehmen noch eine Marge von knapp 57 Prozent erzielt. Die in Rechnung gestellten Umsätze der kommenden zwölf Monate, die sog. Billings, stiegen 2021 im Gesamtjahr um 19 Prozent auf rund 548 Mio. Euro und trafen damit ebenfalls die Prognose. Details zu den Jahreszahlen will das Unternehmen am 2. Februar vorlegen.
  • Die US-Großbank Citigroup sieht sich aus dem Privatkundengeschäft in Mexiko zurück. Die Maßnahme erfolge im Rahmen der laufenden strategischen Neuausrichtung zur Verschlankung des Konzerns, teilte das Institut mit. Mexiko bleibe aber weiterhin einer der wichtigsten Märkte für institutionelle Großkunden.
  • Die Wettbewerbsklage, mit der die US-Regierung Meta Platforms (Facebook) zerschlagen will, ist von einem Gericht in Washington angenommen worden. Bei der zweiten, nachgebesserten Klage sah das Gericht den Vorwurf unfairen Wettbewerbs nun besser begründet als in der ersten Version, wie aus Gerichtsdokumenten von Dienstag hervorging. Der Richter wies zudem Facebooks Forderung ab, die Klage abzuweisen, weil FTC-Chefin Lina Khan befangen sei.
  • Der niederländische Medizintechnikkonzern Philips wurde im vierten Quartal 2021 wegen der weltweiten Lieferprobleme ausgebremst. Vorläufigen Berechnungen zufolge dürfte der Quartalsumsatz bei rund 4,9 Mrd. Euro liegen und damit rund 350 Mio. Euro niedriger als unternehmensseitig erwartet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet der Wert zudem ein Rückgang um rund 10 Prozent. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Firmenwerte (Ebita) soll etwa 650 Mio. Euro betragen. Darüber hinaus fällt laut Philips eine Sonderbelastung (Rückstellungen im Zusammenhang mit einem Rückruf von Beatmungsgeräten) an, die mit 420 Mio. Euro höher sei als zuvor erwartet.
  • Aurelius' Portfoliounternehmen European Imaging Group hat eine Mehrheitsbeteiligung an der CameraNU.nl B.V. erworben. Über die finanziellen Details der Transaktion wurde Stillschweigen vereinbart. Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Quartal 2022 erwartet, vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständige Aufsichtsbehörde.
  • Das Bundesgesundheitsministerium hat weitere fünf Mio. Dosen des Impfstoffs von Biontech erworben. Sie sollen ab der Woche vom 24. Januar zur Verfügung stehen, wie es am Dienstagabend laut dpa aus dem Ministerium hieß. Gekauft werden die Dosen aus einem EU-Kontingent Rumäniens, das sie derzeit nicht benötigt.

Konjunktur & Politik

  • Die US-Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche um 4,6 Millionen Barrel auf 413,3 Millionen Barrel gesunken. Erwartet wurde ein schwächerer Rückgang um 1,9 Millionen Barrel. Die am Vorabend veröffentlichten Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hatten einen Rückgang um nur 1,1 Millionen Barrel gezeigt.
  • Der Preisauftrieb in den USA hat sich im Dezember weiter beschleunigt. Die Inflationsrate legte von 6,8 Prozent im November auf 7,0 Prozent im Dezember zu. Damit ist die Inflationsrate so hoch wie seit Juni 1982 nicht mehr. Die Volkswirte der Banken hatten ebenfalls mit einem Anstieg der Inflationsrate auf 6,8 Prozent gerechnet. Die sogenannte Kerninflationsrate, bei der stark schwankende Energie- und Nahrungsmittelpreise ausgeklammert werden, erhöhte sich von 4,9 auf 5,5 Prozent. Hier wurde der höchste Stand seit 1991 erreicht. Die Reallöhne sind im Dezember um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Im Vormonat November war ein Rückgang um 0,4 Prozent verzeichnet worden.
  • Die Industrie in der Eurozone hat ihre Produktion im November deutlich gesteigert. Die Betriebe stellten 2,3 Prozent mehr her als im Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Ökonomen hatten lediglich mit einem kleinen Anstieg im Monatsvergleich erechnet, nachdem es im Oktober nach revidierten Daten ein Minus von 1,3 Prozent gegeben hatte.
  • In China hat sich der Anstieg der Erzeugerpreise nach einem 26-Jahres-Hoch im Oktober stärker als von Experten erwartet verlangsamt. Der Preisindex für die Hersteller legte im Dezember im Vergleich zum Vorjahr um 10,3 Prozent zu, wie das Statistikamt am Mittwoch berichtete. Im November warten die Preise für Erzeuger noch um 12,9 Prozent und im Oktober sogar um 13,5 Prozent gestiegen.
  • Drei Wochen vor den Olympischen Winterspielen steigt die Zahl der Omikron-Fälle in China. In Pekings Nachbarstadt Tianjin stieg die Zahl der Infizierten bis Mittwoch auf 137. Die Millionenmetropole ordnete eine zweite Runde von Massentests an, bei der die gesamte Bevölkerung getestet werden sollte. Schulen und Universitäten wurden geschlossen.
  • Die Omikron-Welle lässt die Corona-Zahlen auch in Deutschland steil ansteigen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Mittwochmorgen mit 80.430 Neuinfektionen einen neuen Tagesrekord. Der bisherige Höchstwert lag am 18. November bei 65.371 Fällen. 384 Personen sind binnen 24 Stunden mit oder an dem Virus gestorben.
  • Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel sind im Dezember um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Die jährliche Steigerung betrug 16,1 Prozent. Die hohe Jahresrate ist vor allem durch stark gestiegene Preise für viele Rohstoffe begründet. Im Jahresdurchschnitt 2021 legten die Großhandelspreise um 9,8 Prozent zu. Einen höheren Anstieg hatte es laut Bundesamt zuletzt 1974 im Rahmen der ersten Ölpreiskrise gegeben. Damals erhöhten sich die Großhandelspreise um 12,9 Prozent.
  • Die Zahl der Beschäftigen in Kurzarbeit in Deutschland ist deutlich gestiegen. Im Dezember legte sie auf 879.000 zu, wie das ifo Institut am Mittwoch mitteilte. Im November hatte die Zahl bei 712.000 gelegen. Damit stieg der Anteil der Kurzarbeiter von 2,1 auf 2,6 Prozent der Beschäftigen. Vor der Pandemie lag die Zahl der Kurzarbeiter im Februar 2020 bei 134 000.
  • Der deutsche Staat hat in den ersten drei Quartalen 2021 ein hohes Defizit erlitten. Wie das Statistische Bundesamt berichtete, ergab sich ein kassenmäßiges Finanzierungsdefizit von 160,4 Mrd. Euro. In den ersten drei Quartalen 2020 hatte das Finanzierungsdefizit des Öffentlichen Gesamthaushalts 157,1 Mrd. Euro betragen, während im gleichen Zeitraum 2019 noch ein Finanzierungsüberschuss von 18,8 Mrd. Euro erzielt werden konnte. Die Ausgaben des Öffentlichen Gesamthaushalts stiegen in den ersten drei Quartalen 2021 im Jahresvergleich um 6,1 Prozent auf 1.306,6 Mrd. Euro, die Einnahmen legten um 6,7 Prozent auf 1.146,2 Mrd. Euro zu. Die gestiegenen Ausgaben des Öffentlichen Gesamthaushalts lassen sich laut dem Bundesamt hauptsächlich durch die höheren Zuweisungen und Zuschüsse infolge der Corona-Pandemie erklären.
  • US-Präsident Joe Biden hat eine Wahlrechtsreform und eine Änderung der Mehrheitsregeln im Senat vorgeschlagen. Falls die Republikaner das Vorhaben zur Ausweitung des Wahlrechts wiederholt mit ihrer Sperrminderheit blockieren sollten, unterstütze er notfalls eine Änderung der Senatsregeln, sagte Biden am Dienstag. Die Regeln müssten bei Bedarf so geändert werden, dass es der Mehrheit möglich sei, für den Schutz der Demokratie zu stimmen.
  • Fed-Chef Jerome Powell hat eine zeitnahe Abkehr von der Politik des billigen Geldes angekündigt. Wahrscheinlich würden die Zinsen dieses Jahr steigen, sagte Powell am Dienstag vor einem Senatsausschuss. Die Verbraucherpreise seien weit über den Zielwert der Fed von zwei Prozent angestiegen. Die „sehr konjunkturstimulierende Geldpolitik" habe wohl ausgedient. Es sei an der Zeit, dass die Notenbank den Notfall-Modus verlasse.

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