Kommentar
16:32 Uhr, 22.03.2024

Deutscher Maschinenbau profitiert von Automatisierung und Digitalisierung

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Nebenwerte hinken den Standardwerten in diesem Jahr mehrheitlich hinterher. Zu den Ausnahmen zählen Maschinen- und Anlagenbauer. Titel wie Bilfinger, GEA Group oder in den zurückliegenden Tagen vor allem Indus präsentierten sich zuletzt stark und schoben den Solactive Deutscher Maschinenbau Performance Index nach oben.

Dabei ist die Stimmung in der Branche keineswegs berauschend. Nach Angaben des Branchenverbands VDMA ging der Auftragseingang im Maschinen- und Anlagenbau 2023 um rund zwölf Prozent zurück. „Wir brauchen schlicht und einfach eine bessere Stimmung, die sich dann auch in den Auftragseingängen und möglicherweise beim Umsatz dann frühestens im zweiten Halbjahr niederschlägt.“ erklärt VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers anfang Februar. In Europa stottert der Konjunkturmotor. Dies ist mit Blick auf die drastischen Leitzinserhöhungen seitens der EZB in den vergangenen Monaten allerdings auch keine Überraschung. Es zeigen sich allerdings ein paar Hoffnungsschimmer.

Gestern wurde der Einkaufsmanagerindex für Deutschland veröffentlicht. Heute folgte der vielbeachtete ifo-Index. Beide Kennzahlen legten gegenüber dem Vormonat zu und stimmen optimistisch, dass die konjunkturelle Talsohle in den kommenden Monaten durchschritten sein könnte. Die Experten der UniCredit rechnen damit, dass das Bruttoninlandsprodukt in der Eurozone 2024 um rund 0,5 Prozent und 2025 um 1,2 Prozent steigt. Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA fielen zuletzt besser aus, als noch vor einigen Monaten erwartet werden konnte. Demnach zeigt sich die Konjunktur sowie der Arbeitsmarkt trotz des relativ hohen Zinsniveaus überraschend robust. Das Risiko eines Rücksetzers in eine Rezession besteht in der Eurozone und USA zwar weiterhin. Allerdings ist das Risiko zuletzt deutlich gesunken. „Zudem profitiert der Maschinenbau von der großen Investitionsbereitschaft der Unternehmen. Katalysatoren sind dabei Investitonen in die Ausweitung von Produktionskapazitäten, in die Automatisierung von Produktionsprozessen und neue Technologien wie beispielsweise Industrie 4.0, Internet of Things und KI,“ weiß Christian Stocker, Aktienstratege bei UniCredit. Dies spiegelt sich auch teilweise in den Geschäftszahlen wider.

Bilfinger SE ist ein Industriedienstleister, der in den Bereichen Petrochemie, Chemie, Pharma sowie Öl und Gas tätig ist. „Die steigende Komplexität der Produktion, die Zunahme der Bürokratie, Digitalisierung sowie der Fachkräftemangel veranlassen Unternehmen zunehmend, Planung, Bau und Wartung ihrer Anlagen an Industriedienstleister auszulagern“, hieß es vom SDax-Konzern bei der Vorlage der finalen Zahlen. Zwar wird bei Bilfinger kein großes Umsatzwachstum erwartet. Die Kostensenkungsmaßnahmen dürfte jedoch Resultate liefern. Daher wird für 2024 mit einer Verbesserung der Margen gerechnet. GEA Group ist weltweit einer der größten Systemanbieter für die Nahrungsmittel-, Getränke- und Pharmaindustrie. Nach dem guten Jahr 2023 soll der Umsatz 2024 um zwei bis vier Prozent zulegen. Die Zuversicht resultiert vor allem vom guten Auftragsbestand. Indus ist eine Beteiligungsgesellschaft, die sich in Maschinen- und Anlagenbauer engagiert. Im November kappte die Holding die Ziele für 2023. Diese Ziele wurden erreicht. Kürzlich startete Indus sogar ein Aktienrückkaufprogramm. Bilfinger, GEA Group als auch Indus planen eine Erhöhung der Dividende.

Der Solactive Deutscher Maschinenbau Performance Index enthält aktuell 13 Aktien aus dem deutschen Maschinen- und Anlagenbau. Neben den drei genannten Titeln zählt unter anderem Basler, Jenoptik, Krones und Süss Microtec zu den Indexmitgliedern. Das Indexzertifikat spiegelt die Entwicklung des Index wider. Steigt der Index, profitiert auch das Indexzertifikat. Die Dividenden werden in der Indexberechnung berücksichtigt. Der Index wird aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 7,1 und einer Dividendenrendite von 6,5 Prozent bewertet. Ein schwacher Gesamtmarkt oder deutliche Konsolidierungen einiger Indexmitglieder könnten den Index allerdings unter Druck setzen.

Solactive Deutscher Maschinenbau Performance Index in Punkten;


Betrachtungszeitraum: 21.03.2004 – 22.03.2024. Historische Betrachtungen stellen keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen dar. Quelle: Refinitiv

Investment-Zertifikate für Spekulationen auf eine Aufwärtsentwicklung des Index

Basiswert Produkttyp WKN Verkaufspreis in Euro Finaler Bewertungstag Bemerkung
Solactive Deutscher Maschinenbau Performance Index Indexzertifikat HR0KPY 22,34 Open End Gebühr: 1,0 % p.a.

Der Emittent, die UniCredit Bank AG, ist berechtigt, das Zertifikat ordentlich zu kündigen und zum jeweiligen Rück­zahlungsbetrag zurückzuzahlen. Quelle: onemarkets by UniCredit; Stand: 22.03.2024; 14:15 Uhr

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Über den Experten

Richard Pfadenhauer
Richard Pfadenhauer
Experte Hebelprodukte bei HypoVereinsbank onemarkets

Richard Pfadenhauer interessiert sich schon seit über 20 Jahren für das Thema Börse. Dabei war er über 12 Jahre als Wirtschaftsredakteur für den Finanzen Verlag tätig. Nach zwei Jahren als Redakteur bei der Spezialpublikation für Hebelprodukte, Finanzen und Optionsscheine wechselte er zunächst zum Derivatebereich des Magazins Euro am Sonntag und später verantwortete der DVFA-Analyst den Bereich der strukturierten Hebel- und Anlageprodukte beim Anlegermagazin €URO. Seit Oktober 2010 ist er bei der HypoVereinsbank Experte für Hebelprodukte und als Chefredakteur für das onemarkets Kundenmagazin sowie den onemarkets Blog verantwortlich.

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