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08:20 Uhr, 07.03.2024

Deutscher Auftragseingang sinkt im Januar um 11,3 Prozent

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones) - Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Januar weitaus schwächer als erwartet entwickelt - allerdings auf Basis eines deutlich nach oben revidierten Vormonatswerts. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, sanken die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 11,3 Prozent und lagen kalenderbereinigt um 6,0 (Dezember: plus 6,6) Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen monatlichen Rückgang um nur 6,0 Prozent prognostiziert.

Der für Dezember vorläufig gemeldete monatliche Auftragsanstieg von 8,9 Prozent wurde auf 12,0 Prozent revidiert. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich im Januar ein monatliches Auftragsminus von 2,1 Prozent.

Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang von November 2023 bis Januar 2024 um 2,3 Prozent höher als in den drei Monaten zuvor. Die vergleichsweise starke Revision im Dezember beruhte auf Nachmeldungen von Betrieben in mehreren Wirtschaftszweigen.

Die Inlandsaufträge sanken um 11,2 (plus 9,9) Prozent und die Auslandsaufträge um 11,4 (plus 13,3) Prozent. Dabei nahmen die Aufträge aus der Eurozone um 25,7 (plus 34,3) Prozent ab, aber die Aufträge von außerhalb der Eurozone um 1,6 (minus 0,7) Prozent zu. Der Auftragseingang für Investitionsgüter verringerte sich um 13,1 (plus 15,5) Prozent, der für Vorleistungsgüter um 9,3 (plus 9,1) Prozent und der für Konsumgüter um 5,7 (minus 1,5) Prozent.

Nach Angaben von Destatis war der starke Rückgang der Bestellungen auf das hohe Volumen an Großaufträgen im Dezember zurückzuführen. Im Januar befand sich das Großauftragsvolumen nach Angaben der Statistiker wieder auf einem durchschnittlichen Niveau. Das Basisjahr wurde auf 2021 umgestellt.

Besonders stark ausgeprägt ist dieser Basiseffekt demnach in den Bereichen Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (minus 33,2 Prozent), Sonstiger Fahrzeugbau (insbesondere Flugzeuge, Schiffe, Züge; minus 27,3 Prozent) und Herstellung von Metallerzeugnissen (minus 14,5 Prozent). Der Auftragseingang im Maschinenbau nahm um 4,7 Prozent ab, nachdem er bereits im Dezember 2023 um 4,9 Prozent gesunken war. In der Automobilindustrie stieg der Auftragseingang um 4,2 Prozent, nachdem er im Vormonat um 5,8 Prozent abgenommen hatte.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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