Deutscher Arbeitsmarkt: Der letzte Fels in der Brandung
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Externe Quelle: NORD/LB
Die Bundesagentur für Arbeit hat vor wenigen Minuten die Ergebnisse der Arbeitsmarktstatistik für den Berichtsmonat November bekannt gegeben. Demnach ist die Zahl der Arbeitslosen unter Ausschaltung jahreszeitlicher Einflüsse gegenüber dem Vormonat um 10.000 Personen und damit auf den tiefsten Stand seit dem Jahresende 1992 gesunken. In saisonbereinigter Ausweisung verblieb die Quote bei 7,5%. Die in der öffentlichen Wahrnehmung stark beachtete unbereinigte Arbeitslosigkeit ging bei einer Quote von 7,1% auf 2,988 Mio. Personen zurück und lag damit wie schon im Vormonat unter der bedeutungsträchtigen 3-Millionen-Marke.
In einer Nachrichtenlage, in der mit Blick auf die Konjunktur eine Hiobsbotschaft die nächste jagt, sind die heutigen Zahlen aus Nürnberg die wohl letzte verbliebene positive Indikation. Die oftmals beklagte Trägheit der Anpassungsprozesse am deutschen Arbeitsmarkt hat eben auch eine gute Seite. Statt über eine „Hire and fire“-Mentalität die unübersehbar schwächere Nachfragekonstellation sofort durchzureichen, kommt die Rezession bei der Beschäftigungssituation in den Unternehmen erst mit gehöriger Verzögerung an. Im November war jedenfalls per saldo in der deutschen Wirtschaft noch kein Arbeitsplatzabbau zu erkennen – im Gegenteil, die Unterbeschäftigung hat sich sogar abermals verringert. Das ist ganz klar die sehr positive Implikation des deutschen Modells der auf Langfristigkeit angelegten Arbeitsbeziehungen.
Die berechtigte Freude über die heute vermeldeten Zahlen steht aber natürlich bereits im Schatten der sich überdeutlich ankündigenden Belastungen für die Beschäftigungslage. Seien es die etwa in der von der Rezession besonders arg gebeutelten Automobilindustrie schon konkret angekündigten Maßnahmen oder die aus Umfragen erkennbaren Anpassungen bei der überwiegenden Mehrheit der Unternehmen – ein durchaus dramatischer Anstieg der Arbeitslosigkeit steht unmittelbar vor der Tür.
Fazit: Der deutsche Arbeitsmarkt konnte vielleicht zum letzten Mal wie der sprichwörtliche Fels in der Brandung den rauen Winden der Rezession standhalten. Das ist eine gute Nachricht und spricht für die Stabilität des in Deutschland tief verankerten Systems der Arbeitsbeziehungen. Die heutigen Zahlen sind indes keineswegs dazu angetan, die Konjunkturkrise zu verniedlichen. Das dicke Ende kommt erst noch – auch und gerade am deutschen Arbeitsmarkt.
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