Analyse
16:00 Uhr, 14.10.2022

DEUTSCHE ROHSTOFF AG - Starke Neunmonatszahlen führen zu Prognoseanhebung

Es läuft in diesem Jahr bislang wie geschmiert bei den Mannheimern. Das anhaltend hohe Niveau bei den Rohstoffpreisen sowie der vorteilhafte Wechselkurs beim EUR/USD spielt dem einzigen reinen Rohstoffunternehmen auf dem deutschen Kurszettel derzeit voll in die Hände.

Erwähnte Instrumente

  • Deutsche Rohstoff AG - WKN: A0XYG7 - ISIN: DE000A0XYG76 - Kurs: 23,300 € (XETRA)

In den ersten neun Monaten erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 118,2 Mio. EUR – mehr als eine Verdoppelung zum Vorjahr, als 53,2 Mio. EUR erlöst wurden. Das EBITDA stieg auf 102,3 (VJ 52,1) Mio. EUR und das Konzernergebnis kletterte sogar um über 140 Prozent auf 52,6 (21,4) Mio. EUR!

Aufgrund dessen wurde die Jahresprognose beim Umsatz von 140 bis 150 Mio. EUR auf 152 bis 157 Mio. EUR erhöht. Beim EBITDA werden nun 128 bis 133 (bislang 120 bis 130) Mio. EUR erwartet. Als Basis für die Prognose wird von einem Ölpreis von 85 USD/Barrel, einem Gaspreis von 6,00 USD sowie einem Wechselkurs beim EUR/USD von 1,00 im vierten Quartal 2022 ausgegangen.

Kleiner Wermutstropfen: Da sich der Produktionsbeginn einiger Bohrungen in Utah ins erste Quartal 2023 verschiebt und außerdem die Gasproduktion im Feld Knights Pad etwas später als erwartet steigt, geht die Deutsche Rohstoff bei der Produktion nur vom Erreichen der unteren Spanne von 9.300 bis 10.000 BOEPD (Barrel Ölequivalent/Tag) aus.

Prognose für 2022 und 2023 angehoben

Dennoch wurde auch die Prognose für das kommende Jahr angehoben. Dabei differenziert das Unternehmen zwischen einem Basisszenario (75 USD/Barrel; EUR/USD 1,12; Erdgaspreis 4 USD) und einem erhöhten Preisszenario (85 USD/Barrel).

Im Basisszenario wird 2023 ein Konzernumsatz zwischen 140 und 160 Mio. EUR (bisher 125 bis 135 Mio. EUR) sowie ein EBITDA in der Spanne von 110 bis 125 Mio. EUR (bisher 100 bis 110 Mio. EUR) erwartet. Beim erhöhten Preisszenario soll der Umsatz dann im Bereich von 155 bis 175 Mio. EUR (bisher 140 bis 150 Mio. EUR) liegen und das EBITDA bei 125 bis 140 Mio. EUR (bisher 115 bis 125) Mio. EUR.

Auch für 2024 wurde bereits ein erster Ausblick gegeben: Demnach wird mit einem Konzernumsatz von über 120 Mio. EUR bei einem EBITDA von mindestens 100 Mio. EUR gerechnet.

Der komplette Neunmonatsbericht wird bis Ende Oktober veröffentlicht. Interessant wird dann sein, wie sich die Nettoverschuldung entwickelt hat. Zum Ende des ersten Halbjahres 2022 lag diese noch bei ca. 55 Mio. Euro. Solange der Cashflow hoch bleibt, stellt dies aber keine besondere Gefahr dar.

Die Deutsche Rohstoff-Aktie reagierte auf die Mitteilung mit einem Plus von ca. 3 % und notiert aktuell bei 23,30 Euro.

Fazit: Die aktuelle Entwicklung bei den Rohstoffpreisen spiegelt sich in beeindruckenden Neunmonatszahlen bei der Deutschen Rohstoff AG wider. Nach fundamentalen Kriterien ist die Aktie momentan nicht hoch bewertet. Bislang wurden in 2022 bereits zehn Euro pro Aktie verdient, so dass sich das KGV auf unter drei stellt und der Buchwert je Aktie liegt über dem momentanen Aktienkurs. Vielleicht ist ein Investment in die recht marktenge Aktie ja eine Art „Hedge“ gegen weiter steigende Öl- und Gaspreise?

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 73,32 157,34 156,31
Ergebnis je Aktie in EUR 4,88 10,91 12,26
KGV 5 2 2
Dividende je Aktie in EUR 0,60 0,80 1,00
Dividendenrendite 2,58 % 3,43 % 4,29 %
*e = erwartet
Deutsche Rohstoff AG - Tageschart
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    L&S
    VerkaufenKaufen

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

Mehr über Reinhard Hock
  • Fundamentalanalyse
  • Nebenwerte
Mehr Experten