Deutsche Renditen sinken - Sorgen um Ausweitung der Staatsschuldenkrise
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Madrid/Wien/Berlin/Den Haag (BoerseGo.de) – Aufgrund von Sorgen um eine Vertiefung und Ausweitung der europäischen Staatsschuldenkrise notieren spanische Anleihen heute schwächer, während die deutschen Renditen weiter Richtung Rekordtief nachgeben. Auch das schwächer als prognostiziert US-Beschäftigungswachstum schürte Ängste, dass sich die Weltkonjunktur abkühlen könnte.
Zehnjährige deutsche Staatsanleihen (die als europäische Benchmark-Staatsanleihen gelten) outperformten die Staatsbonds anderer Euroländer aufgrund von Spekulationen, dass die zur Verfügung gestellten Kredite der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht ausreichen, um die Krise der größeren Euro-Volkswirtschaften zu stoppen.
Der Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,40 Prozent auf 139,70 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 1,688 Prozent und damit nicht weit vom Rekordtief von 1,636 Prozent.
Die Renditen spanischer Staatsbonds zogen weiter an, obwohl die Regierung in Madrid ihr Versprechen bekräftigte die Staatsverschuldung zu reduzieren. Die Rendite spanischer Anleihen mit Laufzeit von zehn Jahren kletterte heute Vormittag um 12 Basispunkte auf 5,87 Prozent. Das war der stärkste Anstieg seit dem 13. Dezember 2011.
Die Niederlande haben heute Anleihen mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2017 auf den Markt gebracht. Das Volumen beläuft sich auf 3,005 Milliarden Euro. Die Rendite wurde mit 1,276 Prozent angegeben und lag damit unterhalb der Rendite von 1,347 Prozent die bei einer vergleichbaren Auktion zuvor erreicht wurde.
Österreich hat eine Anleihe mit einer Laufzeit bis November 2022 emittiert. Das Volumen wurde mit 550 Millionen Euro angegeben. Die Rendite des Papiers lag bei 2,905 Prozent und damit höher als zuletzt mit 2,490 Prozent. Die Auktion war um das 2,336-fache überzeichnet. Außerdem begab Wien ein weiteres Staatspapier mit einer Laufzeit bis Februar 2017 im Volumen von 650 Millionen Euro. Die Rendite lag mit 1,733 Prozent niedriger als zuletzt mit 1,973 Prozent. Die Auktion war um das 2,198-fache überzeichnet.
Auch Griechenland war heute am Kapitalmarkt aktiv und begab einen Schatzwechsel mit einer Laufzeit von 26 Wochen im Volumen von 1,3 Milliarden Euro. Die Rendite notierte mit 4,55 Prozent etwas niedriger als zuletzt mit 4,80 Prozent. Die Auktion war um das 2,62-fache überzeichnet. In einer ähnlichen Auktion lag die Nachfrage zuvor um das 2,63-fache über dem Angebot.
„Es sind neue Sorgen in der Eurozone aufgekommen,dass das Schuldenproblem trotz der Liquiditäts-Unterstützung der Europäischen Zentralbank nicht gelöst wurde“, so Vincent Chaigneau, Chef der Fixzinssparte bei der Societe Generale in Paris. „Die schwachen US-Arbeitsmarktdaten vom Freitag haben die Befürchtungen noch verschärft. Die peripheren Anleiherenditen dürften in der nahen Zukunft weiterhin steigen“.
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