Kommentar
16:55 Uhr, 11.05.2016

US-Rohöllagerbestände sinken überraschend - E.ON: Sorge vor Kapitalerhöhung

News-Flash: DAX im Rückwärtsgang - Deutsche Post verzeichnet Gewinnsprung - Lanxess und LEG Immobilien heben Jahresziele an - Lufthansa von Warnstreik ausgebremst

  • US-Rohöllagerbestände sinken überraschend
  • Lufthansa im April von Ver.di Streik betroffen
  • E.ON schätzt Kostenanteil am Atomkompromiss auf 10 Mrd. Euro
  • Deutsche Post: Boom im Paket- und Expressgeschäft sorgt für Gewinnsprung
  • Bilfinger: "2016 wird ein Übergangsjahr"
  • JWG: Brexit kostet britische Finanzfirmen bis zu 21,5 Mrd. Euro
  • LEG Immobilien erhöht Prognosen für 2016 und 2017 
  • Lanxess hebt Ausblick an
  • Metro erwischt guten Jahresstart
  • Amazon liefert in Berlin an Prime-Kunden binnen einer Stunde
  • Toyota rechnet im laufenden Fiskaljahr mit Gewinneinbruch
  • TUI meistert traditionell schwaches Winterhalbjahr vergleichsweise gut

DAX

  • Die DAX-Kursmuster der vergangenen zwei Handelstage ähnelten sich. Einer großen Aufwärtsdynamik in der ersten Tageshälfte folgten abschmelzende Gewinne am Nachmittag. Am gestrigen Dienstag konnte der DAX zumindest einen Zugewinn in Höhe von 0,65 Prozent auf 10.045 Punkte ins Ziel retten. Sah es in der Vorbörse am heutigen Morgen noch nach einem erneut freundlichen Start aus, verlor der deutsche Leitindex bereits im frühen Handel an Halt und baute die Verluste im Verlauf noch weiter aus. Gegen 15.00 Uhr büßte der DAX 0,66 Prozent auf 9.977 Punkte an Wert ein. Der Euro kann zur Wochenmitte zeitweise die 1,14-US-Dollar-Marke überwinden und belastet damit die exportorientierten Werte im DAX. Am Aktienmarkt steht heute weiterhin die Bilanzsaison im Blick.

Unternehmensnachrichten

  • E.ON richtet sich auf hohe Milliardenausgaben für die Finanzierung des Atomausstiegs ein. Finanzchef Michael Sen schätzt den Kostenanteil auf rund 10 Mrd. Euro. Die Anleger sorgen sich nun, dass E.ON zu einer Kapitalerhöhung greifen könnte.
  • Die Übernahme der US-Büroartikel-Kette Office Depot durch den größeren Rivalen Staples ist geplatzt. Ein US-Gericht bestätigte die Einschätzung der Kartellbehörden, dass der Deal den Wettbewerb verzerre und damit den Verbrauchern schade.
  • Zusammen mit ihren Töchtern Eurowings, Swiss und Austrian Airlines hat die Lufthansa im April 8,9 Mio. Fluggäste und damit 2,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor befördert. Grund des Passagieraufkommens war der Warnstreik im öffentlichen Dienst am 27. April an mehreren deutschen Flughäfen. Die Auslastung der Passagierjets sank um 1,8 Prozent auf 76,3 Prozent.
  • Der Energiekonzern E.ON hat im ersten Quartal vor allem aufgrund eines positiven Sondereffekte im Umfang von 400 Mio. Euro aus den neu verhandelten Lieferverträgen mit Gazprom seinen operativen Gewinn (Ebitda) um acht Prozent auf 3,1 Mrd. Euro steigern können. Der bereinigte Überschuss legte um 30 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro zu.
  • Die Deutsche Post DHL profitierte zu Jahresbeginn erneut kräftig vom anhaltenden Boom im Paket- und Expressgeschäft. So legte der operative Gewinn um 21 Prozent auf 873 Mio. Euro zu. Netto zog der Gewinn sogar um 29 Prozent auf 639 Mio. Euro an. Der Umsatz zeigte mit einem Plus von 6 Prozent auf 13,9 Mrd. Euro wegen ungünstiger Währungskurse und einer geänderten Bilanzierung diese Dynamik nicht.
  • Der Spezialchemiekonzern Lanxess zeigt sich nach einem Gewinnanstieg zu Jahresbeginn optimistischer fürs Gesamtjahr und rechnet nun mit einem operativen Ergebnis (Ebitda) zwischen 900 und 950 Mio. Euro. Bisher hatte der Vorstand 880 bis 930 Mio. Euro in Aussicht gestellt.
  • Die Allianz hat zwei Wochen nach der Veröffentlichung von Eckdaten Details zum ersten Quartal genannt. So erhöhte sich der operative Gewinn im Schaden- und Unfallgeschäft um 12 Prozent auf 1,44 Mrd. Euro gesteigert. In der Lebens- und Krankenversicherung und in der Vermögensverwaltung sank das operative Ergebnis hingegen jeweils um ca. 16 Prozent auf 927 Mio. bzw. 463 Mio. Euro.
  • Bei dem angeschlagenen Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger kehrt keine Ruhe ein. Wegen der Nachfrageschwäche im Industriegeschäft im Zuge des Ölpreisverfalls dürfte die Leistung im Gesamtkonzern gegenüber 2015 „deutlich" sinken, sagte Finanzchef Axel Salzmann vor Beginn der Hauptversammlung. „2016 wird ein Übergangsjahr“, bekräftigte Salzmann. Er hat nach dem überraschenden Abgang von Konzernchef Per Utnegaard auch dessen Funktionen übergangsweise übernommen. Verluste im Kraftwerksgeschäft, Abschreibungen sowie Umbaukosten sorgten im ersten Quartal unter dem Strich für einen Verlust von 76 Mio. Euro. Zudem meldete Bilfinger mehrere personelle Änderungen bei den Kapitalvertretern im Aufsichtsrat.
  • Der Handelskonzern Metro hat im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang um 0,9 Prozent auf 13,6 Mrd. Euro verzeichnet. Beim um Sondereffekte bereinigten operativen Ergebnis gelang Metro überraschend ein Gewinn von 11 Mio. Euro.
  • Der Immobilienkonzern LEG hebt nach einem robusten Quartal seinen Gewinnausblick an und rechnet für 2016 nun für das operative Ergebnis aus dem laufenden Geschäft (FFO 1 - Funds from Operations) mit 257 bis 262 Mio. Euro. Zuvor war LEG von einem Anstieg auf 254 bis 259 Mio. Euro ausgegangen.
  • Der Medizintechnik-Hersteller Carl Zeiss Meditec hat den operativen Gewinn (Ebit) im ersten Halbjahr (bis März) um 23,4 Prozent auf 75,28 Mio. Euro gesteigert. Der Umsatz legte um 8,6 Prozent auf 540,8 Mio. Euro zu.
  • Die RTL Group hat im ersten Quartal vor allem dank der deutschen RTL Mediengruppe konzernweit operativ 18 Prozent mehr verdient (229 Mio. Euro). Der Umsatz erhöhte sich im Jahresvergleich um 9,5 Prozent auf 1,43 Mrd. Euro.
  • Der Medienkonzern Axel Springer verzeichnete im ersten Quartal einen Überschuss von 203,2 Mio. Euro — mehr als das Sechsfache als im Vorjahr. Grund: Durch die Ausgliederung seiner Medienangebote in der Schweiz in ein Joint Venture ergab sich ein Sonderertrag von 90 Mio. Euro.
  • Der japanische Autobauer Toyota erwartet im laufenden Geschäftsjahr 2016/2017 einen Gewinnrückgang von 35 Prozent auf 1,5 Bio. Yen. Beim operativen Ergebnis wird ein Minus von mehr als 40 Prozent erwartet.
  • Europas größter Reisekonzern TUI verzeichnete im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende März einen Umsatzanstieg um 3 Prozent auf 6,8 Mrd. Euro und einen Rückgang des um Sondereffekte bereinigten operativen Verlustes (Ebita) um 16 Prozent auf 237 Mio. Euro.
  • Die zum spanischen Bauriesen ACS gehörende Essener Gesellschaft Hochtief ist einem Gewinnplus ins neue Jahr gestartet. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn ist um 19 Prozent auf 72 Mio. Euro gestiegen. Der Auftragseingang legte um 31 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro zu.
  • Der Siemens-Rivale Alstom hat im Geschäftsjahr 2015/2016 ein Umsatzplus von 12 Prozent auf 6,88 Mrd. Euro und einen Überschuss von 3,00 Mrd. Euro, nach einem Verlust von 719 Mio. Euro im Vorjahr, verzeichnet. Die Franzosen profitierten dabei von dem Verkauf ihrer Energiesparte an den US-Industriekonzern General Electric.
  • Der Online-Händler Amazon führt die Zustellung binnen einer Stunde in Berlin als erster Stadt in Deutschland ein. Prime-Kunden können sich ihre Waren für 6,99 Euro innerhalb dieser Zeit oder kostenlos in einem wählbaren Zwei-Stunden-Fenster am selben Tag liefern lassen. Auch andere Online-Händler arbeiten daran, die Lieferzeiten zu verkürzen.

Konjunktur & Politik

  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche überraschend gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche verringerten sie sich um 3,4 auf 540,0 Millionen Barrel, wie die Energy Information Administration (EIA) mitteilte. Erwartet worden war eigentlich ein Anstieg um 0,1 Millionen Barrel.
  • Die Bundesregierung hat die Ausweitung der Lkw-Maut beschlossen. Ab 2018 soll die Abgabe auf allen Bundesstraßen in Deutschland gelten. Das soll zusätzliche Einnahmen von bis zu zwei Milliarden Euro bringen.
  • Das ifo-Weltwirtschaftsklima hat sich im zweiten Quartal des laufenden Jahres von 87,8 auf 90,5 Punkte verbessert und näherte sich damit zugleich seinem langfristigen Durchschnitt von 96,0 Punkten.
  • Die Industrieproduktion in Großbritannien ist im März um 0,3 Prozent zum Vormonat gestiegen. Bankvolkswirte hatten einen stärkeren Anstieg um 0,7 Prozent erwartet.
  • Der CEP-Indikator, der die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzexperten für China in den nächsten zwölf Monaten abbildet, liegt aktuell mit 9,4 Punkten erstmals seit langem wieder über dem längerfristigen Durchschnitt von 6,2 Punkten.
  • Die Regulierungsberaterfirma JWG hat untersucht, welche Folgen der "Brexit" für die Finanzfirmen im Land hätte. Der Studie zufolge würde das Ausscheiden Großbritanniens aus der Europäischen Union die Finanzfirmen in den kommenden zehn Jahren ca. 21,5 Mrd. Euro kosten. Es werde eine Dekade der Unsicherheit geben, schrieben die Experten. Die Unternehmen müssten sich in dieser Zeit auf neue Vorschriften einstellen, zugleich seien sie daran interessiert, ihre Geschäfte weiter wie gehabt zu betreiben.
  • Die Vereinigten Staaten sind laut FAZ auf dem Weg, zur größten Steueroase der Welt zu werden. Während sich immer mehr Länder internationalen Regeln zum Datenaustausch und zur Schließung von Steuerschlupflöchern unterwerfen, würden sich die USA wichtigen Reforminitiativen zur Bekämpfung von Geldwäsche, Korruption und Steuerhinterziehung verweigern, schreibt die Zeitung. Belege für diese Deutung liefere eine Untersuchung im Auftrag der Grünen-Fraktion im Europaparlament.
Termine des Tages: 16:30 Uhr - US: Rohöllagerbestände
20:00 Uhr - US: Haushaltssaldo April

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