Kommentar
12:38 Uhr, 24.01.2012

Deutsche Post noch nicht zu teuer

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe auf Deutsche P
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Die Aktie der Deutschen Post hat sich in den vergangenen Wochen und Monaten wieder bärenstark zurückgemeldet, ging es doch innerhalb eines Monats schon um mehr als neun, auf 3-Monats-Sicht sogar um über 19 Prozent nach oben. Auch der „Aktionär“ sieht das Unternehmen „hervorragend aufgestellt“ und „vom wachsenden Internethandel sowie dem Boom in den asiatischen Schwellenländern profitieren“.

Ähnlich positiv äußert man sich laut „4investors.de“ bei der WGZ-Bank, wo man neben den kurstreibenden Faktoren keine zusätzlichen Sonderbelastungen erkennen kann. Ganz im Gegenteil, wurden doch die Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft ver.di erfolgreich abgeschlossen, wobei man sich auf Lohnerhöhungen von vier Prozent, sowie eine Zahlung weiterer 0,5 Prozent in einen Demografiefonds verständigte. Die Analysten der Genossen bleiben deshalb exakt bei ihrer Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 15 Euro, wie Zafer Rüzgar von Independent Research, der das Potenzial bei der Deutschen Post noch längst nicht ausgeschöpft sieht. Die noch ca. 17,5 Prozent entfernte runde Marke von 15 Euro halten aber auch Jochen Rothenbacher von Equinet und Mark McVicar von Nomura für eine faire Bewertung. Letzterer schätzt die Unternehmensprognose eines bereinigten operativen Gewinns (EBIT) für 2011 von über 2,4 Mrd. Euro wegen der Fortschritte im Briefgeschäft und der Erholung bei der Express-Sparte als eher konservativ ein, während Jochen Rothenbacher seine positive Sicht vor allem mit der frühzeitigen Einigung bei den Tarifverhandlungen begründet.

Immerhin noch 14,50 Euro betragen die Kursziele bei HSBC und der Commerzbank, die bei ihrer Einstufung auf die staatlichen Pensionsbeitragsverpflichtungen abstellt, die vor einer erneuten EU-Entscheidung stehen. Da das Unternehmen schon 2010 ein ähnliches Verfahren gegen die EU für sich entscheiden konnte, sieht Analyst Johannes Braun auch diesmal gute Chancen für ein weiteres positives Urteil. Das gleiche gilt für den Vorwurf überhöhter Portokosten. Dagegen geht Robin Byde von HSBC bei seiner Argumentation zwar wegen der weltweit zurückgehenden Frachtvolumina von sinkenden Margen aus, betont auf der anderen Seite in seiner Studie aber auch die gute finanzielle Ausstattung und große Flexibilität der Logistikunternehmen. Einen Einbruch wie 2009 hält er deshalb nicht für wahrscheinlich und lobt dabei den deutschen Vertreter insbesondere wegen seiner Werthaltigkeit gegenüber dem gesamten Sektor. Auch für Roger Elliott von der Citigroup hat die Deutsche Post als stärkster Fracht- und Logistikwert den DAX zuletzt sogar outperformen können. Dennoch sieht der das Potenzial von DHL eher begrenzt und die Erwartungen der Anleger insgesamt für etwas zu hoch gegriffen. Der Analyst bleibt deshalb bei seiner Einstufung „Neutral“ mit einem Kursziel von 11,40 Euro, nimmt die Aktie aber gleichzeitig in die „Least Preferred List" für den Sektor auf.

Für etwas konservativere Anleger bietet eine CLASSIC-Aktienanleihevon MacquarieOppenheim auf den Logistiker noch einen Puffer von rund zehn Prozent bis zum Basispreis von 11,50 Euro. Sollte diese Marke am Laufzeitende in einem knappen Jahr verteidigt werden, wird das Papier zum vollständigen Nennbetrag getilgt. Darüber hinaus erhält der Inverstor eine Maximalrendite von 5,60 Prozent bzw. 5,93 Prozent p.a. Sollte die Aktie unter 11,50 Euro ins Ziel kommen, erfolgt die Aktienandienung.

10,75 % p.a. Deutsche Post CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Macquarie Oppenheim / MQ4K32

Laufzeit:

02.01.2013

Preis: (23.01.2012)

Geld / Brief: 104,17 % / 104,27 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Armin Geier zu den erwähnten Instrumenten

Keine Artikel gefunden

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten