Analyse
10:29 Uhr, 22.06.2018

DEUTSCHE POST – Noch 30% Abwärtspotenzial?

Die Deutsche Post notiert aktuell auf einer wichtigen Unterstützungszone, hat aber zuletzt auch schon einige wichtige Marken durchbrochen.

Erwähnte Instrumente

  • Deutsche Post AG
    ISIN: DE0005552004Kopiert
    Kursstand: 29,340 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Deutsche Post AG - WKN: 555200 - ISIN: DE0005552004 - Kurs: 29,340 € (XETRA)

Die Deutsche Post gehörte vor allem in den letzten beiden Jahren zu den starken Aktien im DAX. In diesem Jahr hat sich das Bild allerdings deutlich gewandelt.

Kurzer Blick auf die Fundamentaldaten

Seit 1999 hat die Deutsche Post bis auf das Jahr 2008 jedes Jahr einen Gewinn erzielt. Dieser Gewinn schwankt allerdings relativ stark. Von einem konstanten Gewinnwachstum ist nicht zu sehen. In 2017 erzielte das Unternehmen den bisherigen Rekordgewinn von 2,24 EUR je Aktie. In 2018 soll dieser allerdings schon wieder auf 1,87 EUR fallen. Für 2019 wird aktuell ein Gewinnsprung auf 2,34 EUR je Aktie erwartet. Diese Einschätzungen könnten sich aber aufgrund der Gewinnwarnung vom 08. Juni 2018 als zu hoch erweisen.

Bei einem aktuellen Kurs von 29,24 EUR ergibt sich damit für 2018 ein KGV von 15,64 und für 2019 eines von 12,50. Die historische KGV-Spanne ist recht groß. Sie ist zwischen 6,00 und 25,40 angesiedelt.

Die Deutsche Post schüttet seit dem Jahr 2000 konstant Dividende aus. Nur in 2008 gab es einen Dividendenrückgang. Ansonsten blieb sie zumindest konstant. Allerdings wurde der Dividendenrückgang von 2008 erst in 2016 ausgeglichen. Für 2017 wird aktuell eine Dividende von 1,17 EUR je Aktie erwartet. Für 2019 soll diese bei 1,26 EUR je Aktie liegen.

Wie sehen Analysten das Unternehmen?

Zum aktuellen Zeitpunkt liegen 27 Einschätzungen zur Aktie vor. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 37,96 EUR, also 29,45 % über dem aktuellen Kurs. Allerdings ist davon auszugehen, dass in einigen Einschätzungen die Gewinnwarnung vom 08. Juni 2018 noch nicht eingearbeitet wurde. Daher könnten noch einige Abstufungen kommen.

17mal wird die Aktie mit Kaufen bewertet, 8mal mit Halten und 2mal mit Verkaufen.

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Wie sieht das Chartbild aus?

Im Jahr 2009 fiel die Aktie auf ein Allzeittief bei 6,60 EUR. Dort drehte sie nach oben und setzte zu einer mehrjährigen Rally an. Diese endete nach aktuellem Stand im Dezember 2018 mit dem Allzeithoch bei 41,36 EUR.

Seit diesem Hoch beherrscht eine Abwärtsbewegung das Kursgeschehen. Längere Zeit lief diese innerhalb eines bullischen Keils ab. Dieser wurde aber Ende Mai nach unten verlassen. Daraus resultierte ein Kursziel im Bereich um 29 EUR, welches in dieser Woche abgearbeitet wurde.

In der laufenden Woche fällt die Aktie der Deutschen Post in den Unterstützungsbereich um 29,54/00 EUR zurück. Dabei fällt die Aktie allerdings unter den EMA 200 und unter den Aufwärtstrend seit September 2011 zurück.

Die Deutsche Post befindet sich aus charttechnischer Sicht in einer angespannten Situation. Sollte die Aktie jetzt auch noch unter 29,00 EUR per Wochenschlusskurs abfallen, dann würden weitere Abgaben drohen. Mittel-langfristig wäremn dann Rückgänge n in Richtung 26,97 und 21,55 EUR zu befürchten. Damit könnte die Aktie auf ihren Aufwärtstrend seit März 2009 zurückfallen.

Sollte das Papier allerdings über den EMA 200 bei aktuell 30,31 EUR per Wochenschlusskurs zurückkehren, dann würde sich das Chartbild wieder verbessern. Eine Erholung in Richtung 35,57 EUR wäre dann möglich.

Deutsche Post - Aktie
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Fazit: Geduld ist gefragt

Die Aktie der Deutschen Post macht aktuell keinen guten Eindruck, notiert aber auf einer wichtigen Unterstützungszone. Auf Basis der vorhandenen Schätzungen scheint die Aktie zwar aktuell nicht teuer zu sein, aber hier besteht die Gefahr, dass die Schätzungen aufgrund der Gewinnwarnung vom 08. Juni noch nach unten korrigiert werden.

Aus charttechnischer Sicht wird in den nächsten Tagen und Wochen vermutlich die Bewegungsrichtung für mehrere Monate festgelegt. Zwar ergibt sich aktuell ein sehr gutes CRV für Longtrades. Allerdings ist das Risiko ausgestoppt zu werden auch sehr hoch. Das Potenzial in beide Richtungen ist groß genug, dass man eine Klärung der Situation auch abwarten kann und erst dann aktiv wird.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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