Deutsche Maschinenbauer exportieren im 1. Halbjahr weniger
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
- VerkaufenKaufen
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Die Unternehmen des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus haben im ersten Halbjahr deutliche Einbußen auf den Auslandsmärkten hinnehmen müssen. Wie der Branchenverband VDMA unter Verweis auf amtliche Daten mitteilte, sanken die Exporte gegenüber dem Vorjahreszeitraum nominal um 4,8 Prozent auf 100,6 Milliarden Euro. Preisbereinigt nahmen die Ausfuhren um 7 Prozent ab.
"Die rückläufigen Exportzahlen überraschen nicht, angesichts der anhaltend schwachen Industriekonjunktur weltweit, ungelöster geopolitischer Verwerfungen und tiefgreifender struktureller Herausforderungen. Besonders die schwache Nachfrage aus Europa und China sowie nachlassende Impulse aus den USA belasten die deutschen Maschinenexporte", kommentierte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers die Zahlen.
Die Exporte in die EU-Länder sanken im ersten Halbjahr um 8,4 Prozent. Besonders starke Rückgänge waren in Italien (minus 15,7 Prozent), Tschechien (minus 12,2 Prozent) und Österreich (minus 11,0 Prozent) zu verzeichnen. Positiv entwickelten sich hingegen die Ausfuhren in die Wachstumsmärkte Mexiko und Indien. Die Lieferungen nach Mexiko stiegen im ersten Halbjahr um 24,6 Prozent, nach Indien um 5 Prozent.
"Der Handel mit Mexiko wird durch die geografische Nähe zu den USA und das USMCA-Freihandelsabkommen sowie durch die dortigen Standortbedingungen beflügelt. In Indien tragen das starke Wirtschaftswachstum und staatliche Anreizprogramme zur steigenden Nachfrage nach deutschen Maschinen bei", erläuterte Wiechers.
Auch die Exporte nach Ungarn und zeigten mit jeweils plus 3 Prozent eine positive Entwicklung. Die Branchenausfuhren in die USA und nach Großbritannien bewegten sich im ersten Halbjahr seitwärts mit jeweils plus 0,7 Prozent, allerdings mit abnehmender Tendenz im Verlauf der sechs Monate.
Dennoch bleiben die USA mit einem Exportvolumen von gut 13,9 Milliarden Euro und einem Exportanteil von 13,8 Prozent im Zeitraum Januar bis Juni der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt für den Maschinen- und Anlagenbau. Der Abstand zu China (Exportvolumen: 9 Milliarden Euro) ist sogar noch gewachsen, da sich die deutschen Maschinenexporte in die Volksrepublik mit einem Halbjahresminus von 5,3 Prozent weiter abgeschwächt haben.
"Mit China, nun aber auch den USA fallen wichtige Wachstumstreiber für die Auslandsnachfrage weg, und zwar nicht nur für den deutschen Maschinenbau, sondern weltweit. Es fehlt aktuell schlichtweg an einem breit angelegten, industriegetriebenen globalen Aufschwung", resümierte Wiechers.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/sha
Copyright (c) 2024 Dow Jones & Company, Inc.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|