Kommentar
17:23 Uhr, 13.01.2006

Deutsche Lufthansa – von Rekord zu Rekord

Die Deutsche Lufthansa AG mit Sitz in Köln ist eine der weltweit größten Luftfahrtgesellschaften. Neben den Schwerpunkten Passage und Logistik bestehen mit den Sparten Technik, Catering und IT Services weitere bedeutsame Geschäftsbereiche. Ferner hält das 1926 gegründete Unternehmen einen 50-Prozent-Anteil an dem zweitgrößten europäischen Touristik-Konzern Thomas Cook sowie weitere Beteiligungen an verschiedenen Service- und Finanzgesellschaften. All diese Bereiche wurden in eigenverantwortlichen Tochtergesellschaften organisiert – derzeit sind es rund 400.

Am 10. Januar 2006 teilte die Deutsche Lufthansa in einer Pressemeldung mit, dass sowohl bei der Anzahl an beförderten Passagieren, der durchgeführten Flüge als auch beim Sitzladefaktor jeweils ein Rekordwert erzielt wurde. So konnten mit 51,3 Millionen beförderten Passagieren, 653.980 Flügen und einem Sitzladefaktor von 75% gleich drei neue historische Bestmarken erzielt werden. Zudem hat die Deutsche Lufthansa im Rahmen der Vorlage ihrer 9-Monatszahlen am 10. November 2005 die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2005 erneuet erhöht und erwartet nunmehr einen operativen Gewinn von deutlich mehr als 400 Millionen Euro. Hauptbelastungsfaktor ist aber nach wie vor der gestiegene Preis für Kerosin. Obwohl ca. 60% der entstandenen Mehrkosten durch Treibstoffzuschläge auf die Kundschaft übergewälzt werden konnten, erhöhten sich die betrieblichen Aufwendungen in den ersten 9 Monaten um 5,3%.

Darüber hinaus läuft der seit einigen Jahren andauernde Restrukturierungsprozess erfolgreich voran. Dieser führt zu Effizienzsteigerungen und immensen Kosteneinsparungen. Allein in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2005 konnten die Kosten um mehr als 700 Millionen reduziert werden. Bis Ende 2006 peilt Lufthansa Einsparungen in Höhe von insgesamt 1,2 Milliarden Euro an. Die erfolgreiche Entwicklung des Konzerns lässt sich auch an den Ergebnissen der Töchter Thomas Cook und SWISS erkennen. Thomas Cook kehrt nach 4 Jahren endlich wieder in die Gewinnzone zurück. Für SWISS wird der Turn-Around in 2007 erwartet. Generell ist festzuhalten, dass sich in den ersten 3 Quartalen alle 6 Kerngeschäftsfelder des Unternehmens über Plan entwickelt haben.

Mit einem geschätzten KGV für 2006 von ca. 13 und einer Dividendenrendite von rund 2,5 Prozent erscheint die Aktie unter Bewertungsaspekten nicht zu teuer. Zudem verfügt der Konzern über liquide Mittel in Höhe von ca. 4 Milliarden Euro und ist darüber hinaus annähernd schuldenfrei. Aufgrund solider Fundamentaldaten und eines starken operativen Geschäfts, trotz eines hohen Ölpreises, scheint durchaus noch Kurspotential vorhanden zu sein. Eventuelle Einbußen in den Passagierzahlen, bedingt durch die Vogelgrippe in der Türkei, könnten den Aktienkurs zwar belasten, jedoch sollten sie erstens nur von vorübergehender Natur sein und zweitens dürfte aller Wahrscheinlichkeit nach der erwartete Reiseansturm während der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 mögliche Einbußen mehr als ausgeglichen können.

Mit dem Diskont-Zertifikat der Deutschen Bank AG (WKN DB6CWD), dass mit einem Höchstbetrag bei 13 Euro ausgestattet ist, kann der Anleger selbst dann eine Rendite von 17,38% erzielen, wenn die Aktie trotz der zuletzt positiven Unternehmensnachrichten bis zum Ende der Laufzeit am 20.06.2007, nur seitwärts verlaufen sollte.

Diskont-Zertifikat auf Dt. Lufthansa
WKN DB6 CWD
ISIN DE000DB6CWD4
Höchstbetrag 13,00 Euro
BzV 1,0
Laufzeit 20.06.2007
Aktueller Kurs 10,96

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten