Analyse
11:02 Uhr, 29.05.2008

Deutsche Inflation steigt im Mai wieder auf 3%

Externe Quelle: PostbankNach einer kurzen Verschnaufpause im April haben die deutschen Verbraucherpreise im Mai wieder kräftig zugelegt. Nach vorläufigen Angaben aus sechs Bundesländern sind die Preise gegenüber dem Vormonat um 0,6% geklettert und damit stärker als von uns bzw. dem Markt erwartet (+0,4%). Die Inflationsrate ist von 2,4% auf 3% gestiegen.

Neben höheren Preisen für Pauschalreisen - ein Saisoneffekt - waren im Mai einmal mehr höhere Energiepreise eine treibende Kraft für die Teuerung. Infolge ständig neuer Rekordpreise für Rohöl klettern auch die Kraftstoff- und Heizölpreise. Auch die Kosten für andere Energieträger, insbesondere Erdgas und Strom, werden in diesem Jahr in Deutschland weiter steigen. Eine Entlastung für die Verbraucher von seiten der Energiepreise ist so schnell nicht in Sicht. Auch Nahrungsmittel haben sich in einigen Bundesländern im Mai weiter verteuert. Mit einer schnellen Entlastung ist auch hier nicht zu rechnen, da strukturelle Gründe, wie höhere Produktionskosten und eine global steigende Nachfrage, für eine dauerhafte Verteuerung von Nahrungsmitteln sprechen.

Für die Geldpolitik steigt das Risiko, dass die anhaltenden Preissteigerungen bei Energie und Nahrungsmitteln auch auf andere Bereiche überspringen. Das Dilemma, in dem die EZB mit Blick auf konjunkturelle Abwärtsrisiken einerseits, aber Aufwärtsrisiken für die Inflation andererseits steckt, hat sich zuletzt nochmals verstärkt und wird sich auch so schnell nicht auflösen. Wir gehen daher davon aus, dass die EZB den Leitzins auf Sicht von 12 Monaten nicht verändern wird.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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