Analyse
16:06 Uhr, 07.07.2008

Deutsche Industrieproduktion enttäuscht mit kräftigem Minus

Externe Quelle: Postbank

Die Industrieproduktion Deutschlands hat sich im Mai kräftig um 2,4% gegenüber April abgeschwächt. Unsere Erwartung von +0,5% und die des Marktes von +0,3% wurden damit deutlich enttäuscht. Auch wenn der Wert für April leicht von -0,8% auf -0,2% revidiert wurde, das Gesamtergebnis bleibt trübe.

Die Industrieproduktion verzeichnete im Mai nicht nur den dritten Rückgang in Folge sondern auch das stärkste Minus seit August 1997. Hierbei haben sich bis auf das Baugewerbe, das einen Anstieg von 1,1% gegenüber dem Vormonat erreichte, alle Bereiche schwach entwickelt. Der Ausstoß im Verarbeitenden Gewerbe sank um 2,6% nach -0,3%. Die Investitionsgüter verzeichneten dabei ein Minus von 3,9%. Die Produktion der Vorleistungs- sowie der Konsumgüter ging um 1,8% bzw. 1,4% zurück.

Im Durchschnitt von April und Mai hat sich die Industrieproduktion um gut 1,8% gegenüber dem 1. Quartal verringert. Somit bestätigt sich unsere Erwartung, dass seitens der Industrie im 2. Quartal keine positiven Impulse auf die Gesamtwirtschaft zu erwarten sind. Im Gegenteil: Nachdem die Industrieproduktion im Anfangsquartal noch kräftig wuchs, steht für das 2. Quartal der negative Rückpralleffekt an. Darüber hinaus muss aber konstatiert werden, dass die besten Zeiten für die deutsche Industrie vorerst vorbei sind. So geben die Stimmungsindikatoren, die sich bereits seit einigen Monaten im Trend eingetrübt haben, Hinweise auf eine generelle Verlangsamung der Industrie. Im fortgeschritten Konjunkturzyklus, in dem sich die deutsche Wirtschaft befindet, müssen wir uns also künftig mit einer deutlich verhalteneren Entwicklung zufrieden geben.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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