Kommentar
17:45 Uhr, 05.06.2020

Bafin zeigt Wirecard an - Trump erwartet rasche Erholung - Konjunkturpaket könnte größer ausfallen als erwartet

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  • US-Arbeitslosenquote fällt im Mai überraschend
  • IWH: Ausmaß der Pleitewelle noch nicht sichtbar
  • Bundesbank: Nach dem Einbruch folgt die rasche Erholung
  • Wirtschaftsweise korrigieren Konjunkturprognose nach unten
  • Deutsche Industrie erleidet Auftragsschwund
  • ifo Institut: Unternehmen verringern Investitionen drastisch
  • EU-Minister beraten über Grenzöffnungen
  • Impf-Allianz übertrifft Erwartung
  • USA: Deutlich mehr Arbeitslose erwartet
  • VW beendet vorläufigen Golf 8-Lieferstopp
  • Musk fordert Zerschlagung von Amazon
  • Deutsche-Wohnen bestätigt Jahresziele
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DAX

  • Nach deutlich besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten setzen die Aktienmärkte ihre jüngste Kursrally fort. Der DAX beendete den Handel am Freitag mit einem Plus von 3,36 Prozent auf 12.846,68 Punkte. Auch an der Wall Street ging es deutlich aufwärts, an der Technologiebörse Nasdaq wurden im Nasdaq 100 sogar ein neues Allzeithoch erreicht. Am Morgen musste der deutsche Aktienmarkt noch äußert schwache Konjunkturdaten verdauen. Die Auftragseingänge der deutschen Industrie brachen in April als Folge des globalen Lockdowns in sich zusammen. Die Aufträge seien im Monatsvergleich um 25,8 Prozent gesunken, teilte das Statistische Bundesamt mit. So wenig Neuaufträge verbuchte die deutsche Industrie seit 1999 nicht mehr. Im Vormonat März waren die Aufträge bereits um revidierte 15,0 % (zunächst: 15,6 %) gefallen. Trotz dieser brachial schlechten Zahlen im Rücken konnte der deutsche Leitindex am heutigen Freitag nach dem leichten Rückgang am Vortag seine Erholungsrally fortsetzen. Bis auf 12.727 Punkte in der Spitze ging es am Vormittag nach oben, zuletzt konnte der DAX nach den überraschend starken Arbeitsmarktdaten aus den USA noch deutlicher auf ein neues Tageshoch anziehen. Angesichts der rasanten Rally seit dem Corona-Crash warnen Marktbeobachter derzeit immer lauter vor einer Überhitzung des Marktes. Anleger sollten sich daher Gedanken über eine Absicherung der angelaufenen Gewinne machen. Hilfreich ist dabei die 200-Tage-Linie, die beim DAX aktuell bei 12.117 Punkte verläuft. Ein Bruch dieser Trendlinie würde die mittel- bis langfristigen Perspektiven für den deutschen Leitindex wieder eintrüben. Als stützend erweisen sich freilich auch die Konjunkturpakete der Regierungen und Hilfen der Notenbanken. Erst am Donnerstag hatte die EZB ihr Corona-Notkaufprogramm für Anleihen massiv ausgeweitet.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Finanzaufsicht Bafin sieht Anzeichen dafür, dass der Zahlungsdienstleister Wirecard seine Anleger im Zusammenhang mit dem jüngsten Bericht der KPMG-Sonderuntersuchung hinters Licht geführt hat und hat laut "Handelsblatt" Anzeige erstattet. Daraufhin wurde die Konzernzentrale durchsucht. "Infolge der bereits im Markt bekannten Ermittlungen im Zusammenhang mit Ad-hoc Mitteilungen im Vorfeld der Veröffentlichung des KPMG- Sonderuntersuchungsberichts, wurden heute die Geschäftsräume des Unternehmens von der Staatsanwaltschaft durchsucht. Die Ermittlungen richten sich nicht gegen die Gesellschaft, sondern gegen ihre Vorstandsmitglieder. Das Unternehmen kooperiert vollumfänglich mit den Ermittlungsbehörden", teilte Wirecard mit.
  • Der Kurznachrichtendienst Twitter hat ein Video des Wahlkampfteams von Präsident Trump unter Hinweis auf eine Urheberrechtsverletzung gesperrt. Das Video bestand aus einem Zusammenschnitt von Aufnahmen der Proteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd, unterlegt von einer Ansprache Trumps und Klaviermusik. Twitter bestätigte, dass der Dienst eine Aufforderung erhielt, den Beitrag zu entfernen, weil jemand seine Urheberrechte verletzt sah.
  • Der US-Biotechkonzern Novavax erhält vom US-Verteidigungsministerium bis zu 60 Mio. Dollar für die Produktion eines in der klinischen Erprobung befindlichen Covid-19-Impfstoffes. Teil des Geschäfts sei die Lieferung von 10 Mio. Dosen des Impfstoffes an das Ministerium in diesem Jahr, erklärte Novavax. Für kommendes Jahr peile der Konzern die Herstellung von mehr als einer Mrd. Dosen an.
  • Der Chipkonzern Broadcom hat Analysten mit seiner Umsatz-Prognose für das laufende Quartal leicht enttäuscht. Grund sind Probleme durch die Unterbrechung der Lieferketten wegen der Coronavirus-Pandemie. CEO Hock Tan rechnet nun aber mit einer zunehmenden Nachfrage durch Cloud-Kunden und Telekommunikationsunternehmen.Tan sagte zudem, dass sich in diesem Jahr der Umsatzschub durch die Produkterneuerung „bei einem großen nordamerikanischen Kunden aus der Mobiltelefon-Branche" um ein Quartal verzögern werde. Das ist seine übliche Umschreibung für Apple, Broadcom ist als iPhone-Zulieferer bekannt.
  • Die US-Fluggesellschaft American Airlines teilte mit, den Betrieb nach dem weitgehenden Flugstopp in der Corona-Pandemie ab Juli ein Stück weit wieder hochzufahren.
  • Der Bürokommunikations-Dienst Slack hat die Anleger enttäuscht. Slack steigerte seinen Umsatz in dem Ende April abgeschlossenen 1. Quartal um 50 Prozent auf 201,7 Mio. Dollar. Investoren hatten erwartet, dass die Corona-Krise das Geschäft stärker anschiebt. Für das laufende Quartal erwartet Slack ein Wachstum von bis zu 44 Prozent.
  • 7,2 Mio. Dollar Entschädigung zahlt die Bank of America ihren Kunden und legt damit einen Streit mit der US-Aufsichtsbehörde FINRA wegen überhöhter Fondsgebühren bei. Die Bank of America-Tochter Merrill Lynch habe bei 13.328 Konten wegen mangelhafter Abwicklungsprozesse von 2011 bis 2017 unnötige Gebühren in Rechnung gestellt.
  • Statt bisher sechs gehören künftig acht Mitglieder dem Präsidium des Volkswagen-Aufsichtsrats an, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Das Präsidium bereitet wichtige Grundsatzentscheidungen vor. VW begründete die Vergrößerung der Leitung mit zahlreichen neuen Aufgaben, die sich aus den Richtlinien zu guter Unternehmensführung und dem Aktionärsrecht ergeben.
  • Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen spürt die Corona-Krise nur am Rande. „Weder auf der Wohn- noch auf der gewerblichen Seite haben wir bislang signifikante Mietausfälle", sagte Unternehmenschef Michael Zahn am Freitag im Zuge der Online-Hauptversammlung. Bislang hätten sich insgesamt etwa 1.400 besorgte Mieter bei der Deutsche Wohnen gemeldet. Das Gewinnziel für das laufende Jahr bestätigte Finanzchef Philip Grosse. Aufgrund des erst kürzlich in Kraft getretenen Mietendeckels in Berlin erwartet die Deutsche Wohnen weiterhin einen operativen Gewinn etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
  • Die belgische Brussels Airlines will Mitte Juni den Flugbetrieb wieder aufnehmen. Die ersten neun Flüge sollen am 15. Juni vom Flughafen Brüssel starten, teilte die Lufthansa-Tochtergesellschaft am Freitag mit. Passagiere müssen sich jedoch auf einige Hygienebestimmungen einstellen.
  • Die Sportartikelkonzerne Adidas und Puma fahren nach der Schließung nahezu aller Läden in der Welt den Betrieb wieder hoch. Zwei Drittel der 2.500 Geschäfte seien wieder geöffnet, wenn auch mit teilweise eingeschränkten Öffnungszeiten, teilte Adidas mit. Puma bestätigte auf Anfrage der Frankfurter Allgemeine Zeitung Gleichlautendes für seine Läden.
  • Telefonica Deutschland (O2) wird laut Bloomberg Funkmasten an eine andere Tochter der spanischen Mutter auslagern, dem Infrastrukturspezialisten Telxius. Beim geplanten Verkauf könnten etwa 10.000 Masten mit insgesamt 1,5 Mrd. Euro bewertet werden, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Transaktion wird bereits seit längerem erwartet.
  • Volkswagen hat den vorläufigen Lieferstopp beim Gold 8 nach einem Software-Update wieder aufgehoben. Die Funktionsstörungen beim elektronischen Notrufassistenten seien behoben, teilte VW am Donnerstag mit. Ein Steuergerät des eCall-Systems erhalte jetzt ein überarbeitetes Programm. In der weiteren Produktion werde dieses serienmäßig aufgespielt, die schon verkauften Exemplare sollen im Rahmen eines freiwilligen Rückrufs die neue Version erhalten. In Deutschland seien rund 15.000 Golf 8 betroffen.
  • Tesla-Chef Elon Musk fordert die Zerschlagung des Onlinehändlers Amazon. „Es ist an der Zeit, Amazon aufzuspalten. Monopole sind unrecht!“, schrieb Musk am Donnerstag auf Twitter. Musk regte sich darüber auf, dass Amazon angeblich den Verkauf eines Buchs abgelehnt hat, das sich kritisch mit Lockdown-Strategien in der Corona-Pandemie auseinandersetzt. „Das ist verrückt", erklärte er.
  • Die Aktie der Deutsche Wohnen wird zum 22. Juni in den Leitindex DAX aufgenommen. Das entschied die Deutsche Börse auf Basis der Kriterien für einen Aufstieg im Rahmen des Fast-Entry-Verfahrens. Die Lufthansa wird ihren Platz in der ersten deutschen Börsenliga dagegen verlieren. Experten hatten bereits mit diesem Schritt gerechnet. Mit der Airline steigt das dritte DAX-Gründungsmitglied innerhalb von zwei Jahren aus dem DAX ab.
  • Der Modekonzern Hugo Boss ist bei der Suche nach einem neuen Chef offenbar fündig geworden. Das Unternehmen sei im Kontakt mit Ex-Tommy-Hilfiger-Chef Daniel Grieder, teilten die Metzinger mit. Noch-Vorstandsvorsitzender Mark Langer wird zum 30. September ausscheiden.
  • Die britische Volkswagen-Luxusmarke Bentley will nach Informationen der BBC rund 1.000 Arbeitsplätze in Großbritannien streichen. Grund seien die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Bentley wolle den Schritt heute offiziell bekanntgegeben, hieß es.
  • Der Reisekonzern TUI will den Ferienflieger Tuifly wegen der Corona-Krise um die Hälfte verkleinern. Das Management habe die Pläne am Donnerstag den Mitarbeitern vorgestellt, sagte ein Tuifly-Sprecher am Freitag. Ziel sei, die eigentlich vorgesehene Flotte von 39 Jets vom Typ Boeing 737 zu halbieren und mehrere deutsche Standorte zu schließen.

Konjunktur & Politik

  • Das Konjunkturpaket der Bundesregierung könnte sogar noch größer sein, als angekündigt wurde. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf die Zentrale Datenstelle der Landesfinanzminister (ZDL) berichtet, könnte das Volumen 167 Milliarden Euro statt 130 Milliarden Euro betragen.
  • US-Präsident Donald Trump erwartet eine rasche Erholung der US-Wirtschaft. Er rechne damit, dass man bereits im kommenden Jahr wieder die stärkste US-Wirtschaft aller Zeiten haben werde, sagte Trump als Reaktion auf die starken US-Arbeitsmarktdaten, die am Nachmittag veröffentlicht wurden. Bei der Impfstoffentwicklung gebe es große Fortschritte, sagte Trump. Den Handelsdeal mit China sehe er inzwischen etwas skeptischer, fügte Trump hinzu. "Ich sehe das Handelsabkommen zwischen den USA und China ein bisschen anders als vor drei Monaten. Mit China auszukommen wäre eine großartige Sache, ich bin mir aber nicht sicher, ob dies passieren wird", sagte Trump. Der US-Präsident kritisierte zudem Starinvestor Warren Buffett für den Verkauf seiner Airline-Aktien. "Der Verkauf von Anteilen an Fluggesellschaften durch Warren Buffett war ein Fehler", sagte Trump.
  • Die Zahl der Insolvenzen im Mai ist laut einer Statistik des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) weiter gestiegen. 1.019 Personen- und Kapitalgesellschaften in Deutschland und damit 70 mehr als im Vormonat April hätten sich insolvent gemeldet, teilte das IWH am Freitag mit. Nach Angaben des IWH beschäftigen allein die fünf größten Firmen darunter insgesamt mehr als 10.000 Menschen. Zuvor hätten sich kaum Firmen mit mehr als 1.000 Arbeitskräften insolvent gemeldet. IWH-Insolvenzforscher Steffen Müller erklärte, das Ausmaß der Pleitewelle wird erst in den kommenden Monaten sichtbar. Das liege unter anderem am zeitlichen Abstand zwischen der Antragstellung auf Insolvenz und der Bekanntmachung der Eröffnungsentscheidung im Insolvenzverfahren durch die Gerichte.
  • In den USA hat sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt überraschend entspannt. Die Arbeitslosenquote fiel im Mai von 14,7 Prozent im Vormonat auf 13,3 Prozent, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Analysten hatten dagegen eine Quote von über 19 Prozent erwartet. Den weiteren Angaben zufolge sind im vergangenen Monat 2,509 Mio. neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft entstanden. Zu den Schätzungen, dass weitere 8 Mio. Jobs abgebaut werden, klafft eine große Lücke. Die durchschnittlichen Stundenlöhne sanken im Mai um 1,0 Prozent. Von Experten erwartet wurde hier ein Plus von 1,0 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Stundenlöhne um 6,7 Prozent.
  • Angesichts der Protestwelle in den USA haben die Gouverneure der Bundesstaaten Minnesota und New York Demonstranten aufgefordert, sich auf das Coronavirus testen zu lassen. „Wir bitten die Protestierenden, verantwortungsbewusst zu handeln", twitterte New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo. „Verhalten Sie sich so, als seien Sie möglicherweise (dem Virus) ausgesetzt gewesen."
  • US-Bürgerrechtler haben die US-Regierung wegen des Polizeieinsatzes gegen Demonstranten vor dem Weißen Haus verklagt. Das Vorgehen mit Tränengas und Gummigeschossen am vergangenen Montag sei gesetzwidrig gewesen, da sich die Menschen friedlich verhalten hätten, teilten die Organisation ACLU und andere Gruppen mit.
  • US-Außenminister Mike Pompeo dringt nach Informationen von Reuters auf weltweit strengere Vorschriften bei IPOs chinesischer Firmen. Alle Handelsplätze rund um die Welt sollten sich ein Beispiel an der Nasdaq nehmen, die im Mai entschieden hatte, ihre Regeln entsprechend zu verschärfen.
  • Die Bundesbank hält einen Rückgang der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um 7,1 Prozent für wahrscheinlich. Nach der tiefen Rezession 2020 werde sich die Konjunktur aber bereits in den kommenden beiden Jahren deutlich erholen. Für 2021 rechnet die Notenbank mit 3,2 Prozent Wachstum, 2022 dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 3,8 Prozent zulegen. Die Bundesbank geht aber davon aus, dass bis Mitte kommenden Jahres eine wirksame medizinische Lösung zur Bekämpfung des neuartigen Coronavirus verfügbar sein wird.
  • Das Konsumentenvertrauen in Großbritannien ist im Mai auf den tiefsten Stand seit der Finanzkrise vor über einem Jahrzehnt gefallen. Der Index für das Verbrauchervertrauen sei in der zweiten Monatshälfte von minus 34 auf minus 36 abgerutscht, teilte das Marktforschungsinstitut GfK mit. Dies sei der tiefste Wert seit Januar 2009.
  • Die Unterhändler der EU und Großbritanniens wollen heute Nachmittag die Ergebnisse der vierten und letzten Verhandlungsrunde über die Beziehungen nach dem Brexit vorlegen. Die französische Staatssekretärin für europäische Angelegenheiten, Amélie de Montchalin, lehnt ein Nachgeben Europas ab. „Es ist völlig klar, dass wir nicht irgendwas unterschreiben können, nur damit es am Ende einen Vertrag gibt", sagte de Montchalin der Süddeutschen Zeitung.
  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier erwartet in der EU harte Auseinandersetzungen über den geplanten milliardenschweren Wiederaufbauplan nach der Corona-Krise. „Ich rechne mit schwierigen Verhandlungen in der deutschen EU-Präsidentschaft", sagte Altmaier "Focus Online". Dennoch setze er auf Einigungswillen. „Europa als Ganzes steht auf dem Spiel."
  • Das neue Zinsumfeld führt nach Einschätzung von DZ Bank-Chefvolkswirt Stefan Bielmeier zu einer neuen Balance zwischen Schuldner und Gläubiger. Kapital und Liquidität seien überreichlich vorhanden, Ausfallrisiken schienen an den Märkten keine große Rolle mehr zu spielen. „Ob und wie lange das alles so bleiben kann, hängt auch davon ab, ob mit einer Rückkehr der Inflation zu rechnen ist“, schrieb Bielmeier in einem aktuellen Marktkommentar.
  • Die Neuaufträge im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland sind im April aufgrund der Corona-Pandemie nochmals deutlich zurückgegangen, nachdem sie bereits im März deutlich gesunken sind. Der reale Auftragseingang war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes saison- und kalenderbereinigt 25,8 Prozent niedriger als im Vormonat März. Dies ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Januar 1991. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es einen kalenderbereinigten Rückgang um 36,6 Prozent. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen lag der reale Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe saison- und kalenderbereinigt 25,1 Prozent niedriger als im Vormonat.
  • Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, die sog. Wirtschaftsweisen, werden ihre im März vorgenommene Konjunkturprognose für Deutschland angesichts der immer klarer zu Tage tretenden Auswirkungen der Corona-Pandemie nah unten revidieren müssen. Das kündigte der Vorsitzende Lars Feld in den Zeitungen der Funke Mediengruppe an. „Der Lockdown hat länger gedauert, und die Außenwirtschaft wird härter getroffen als erwartet“, sagte der Wirtschaftsprofessor. „Wir haben in diesem Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts zu erwarten, der voraussichtlich zwischen minus 6 Prozent und minus 7 Prozent liegen wird.“
  • Die Coronakrise hat drastische Folgen für die Investitionen der Unternehmen in Deutschland. 50 Prozent der Firmen berichteten dem ifo-Institut bei der Konjunkturumfrage im Mai, sie hätten Investitionen verschoben; im April sprachen davon 46 Prozent. 28 Prozent der Unternehmen hatten Investitionsprojekte im Mai sogar ganz gestrichen (22 % im April). „Das sind beunruhigende Zahlen für die längerfristige Entwicklung der Wirtschaft“, sagt der Leiter der ifo-Umfragen, Klaus Wohlrabe, laut Mitteilung.
  • Die EU-Innenminister beraten heute über weitere Lockerungen der in der Corona-Krise eingeführten Grenzkontrollen in Europa. Geplant ist, die Kontrollen zum 15. Juni wieder aufzuheben. Zudem soll es um die Frage gehen, ob die derzeit gültigen Einreisebeschränkungen aus sog. Drittstaaten verlängert werden sollen.
  • In Deutschland sind derzeit etwa 6.200 Menschen nachweislich an Covid-19 erkrankt, wie aus der neusten Statistik des Robert-Koch-Instituts hervorgeht. Danach stieg die Zahl der Neuinfektionen seit gestern um 507 auf 183.200. Gestorben sind weitere 32 Menschen. Rund 168.500 Erkrankte gelten als genesen.
  • In Brasilien sind 1.473 weitere Patienten im Zusammenhang mit dem Coronavirus innerhalb eines Tages verstorben. Die Zahl der Corona-Opfer stieg damit in dem Land auf 34.021, wie das Gesundheitsministerium in Brasilia mitteilte.
  • Im Kampf gegen Infektionskrankheiten sind bei einer internationalen Geberkonferenz 7,8 Mrd. Euro für die globale Impf-Allianz Gavi versprochen worden. Die Erwartungen wurden damit deutlich übertroffen. Mit dem Geld sollen in den kommenden fünf Jahren 300 Mio. Kinder gegen Krankheiten wie Typhus oder Masern geimpft werden. Die Impfstoffe sollen für alle Menschen zugänglich sein.

Dividendenausschüttungen

  • LKPF Laser (€0,10 je Aktie)
  • HeidelbergCement (0,60 je Aktie)

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