Kommentar
13:15 Uhr, 22.05.2013

Deutsche Dividenden Stars: Amadeus Fire

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Deutsche Dividenden Stars: Das Grundprinzip

Für Investoren ist es angesichts des extrem niedrigen Zinsniveaus wahrscheinlich alles andere als leicht, noch attraktive Anlagemöglichkeiten zu finden. Die klassischen Tagesgeld- und Festgeldkonten bieten kaum noch Renditen über zwei Prozent und liegen damit unter der Inflationsrate. Anleihen und Immobilien sind größtenteils bereits sehr teuer bewertet. Am Aktienmarkt hingegen winken trotz der bereits seit dem Jahr 2009 etablierten Hausse immer noch zahlreiche Chancen; die Bewertungen sind vor allem mit Hinblick auf die erzielbaren Dividendenrenditen immer noch moderat.

Eine langfristig erprobte Strategie ist es, auf besonders dividendenstarke Aktien zu setzen. In den USA spricht man von der „Dogs of the Dow Strategie“. Hierbei werden zu Beginn des Jahres die zehn dividendenstärksten Aktien eines Index gekauft und ein Jahr lang gehalten. Anschließend wird die Strategie überprüft und Unternehmen, die das Kriterium nicht mehr erfüllen, gegebenenfalls ausgetauscht. Dieses Prozedere wiederholt man Jahr für Jahr. Für den Anleger, gerade für den Einsteiger, besticht dieser Ansatz durch seine Einfachheit. Auf den DAX umgemünzt würde man beispielsweise von den „Dogs of the DAX“ sprechen.

Die Deutsche Börse hat diesen Ansatz aufgegriffen und mit dem DivDAX einen Index aufgelegt, der die 15 dividendenstärksten DAX-Titel enthält. Und auch wenn Titel wie die Deutsche Telekom, RWE oder auch E.ON aufgrund der langfristigen Kursperformance eher enttäuscht haben, hätte sich diese Strategie ausgezahlt, wie der 10-Jahres-Vergleich des DivDAX mit dem DAX zeigt. In Hausse- wie auch Baissephasen hat der DivDAX besser abgeschnitten als der Deutsche Leitindex DAX.

DivDAX vs. DAX Performancevergleich von 2003 bis 2013

Während die DAX-Titel mit hohen Dividendenrenditen weitestgehend bekannt sind, lassen sich gerade in der zweiten und dritten Reihe auf dem deutschen Aktienmarkt noch zahlreiche interessante Unternehmen finden, die mit einer hohen Dividendenrendite aufwarten und zudem auch technisch hervorragend dastehen. Godmode-Trader wird an dieser Stelle einige Werte näher vorstellen, die noch in diesem Jahr eine respektable Dividende zahlen. Nach Drillisch folgt in dieser Woche die Aktie von Amadeus Fire.

Amadeus Fire: SDAX-Highflyer mit ansehnlicher Dividendenrendite

Die im Nebenwertesegment SDAX gelistete Amadeus Fire AG ist ein Personaldienstleister mit Fokus auf die Bereiche Zeitarbeit, Personalmanagement und Interim Management. Das Unternehmen legte in den vergangenen Jahren ein beeindruckendes Wachstum an den Tag. So stieg der Gewinn je Aktie von 2005 bis 2012 von 0,37 Euro auf 2,60 Euro je Aktie. Das entspricht einem jährlichen Gewinnwachstum von 32,1%. Sogar überproportional zu den Gewinnen erhöhte das Management über die Jahre die Dividende. Sie stieg von 0,29 Euro je Aktie im Jahr 2005 auf 2,95 Euro je Aktie für das Jahr 2012 und damit im Schnitt um 39,3%. Die 2,95 Euro wurden in diesem Jahr auch noch nicht ausgeschüttet. Erst am Freitag wird die Aktie ex Dividende gehandelt. Auf Basis des aktuellen Aktienkurses ergibt sich eine Dividendenrendite von rund 5,8 Prozent. Analysten erwarten für das laufende Jahr bei Amadeus Fire leichte Rückgänge beim Ergebnis je Aktie wie auch der Dividende. 2014 soll aber bereits wieder das Rekordniveau von 2012 erreicht werden.

Neben der hohen Dividendenrendite kann sich auch die Charttechnik bei Amadeus Fire sehen lassen. Zum ersten Mal überhaupt in der Historie erreichte der Wert in der vergangenen Woche die 50-Euro-Marke.

Der Ursprung der Rallybewegung bei dem SDAX-Titel liegt bereits zehn Jahre zurück. 2003 markierte die Amadeus-Fire-Aktie ein Allzeittief bei 3,05 Euro und strebt seitdem nach oben. 2011 knackte sie die alten Höchststände aus dem Jahr 2000, setzte in der Folge noch einmal auf das 2007er-Hoch bei rund 25 Euro zurück und spult seitdem eine steile Aufwärtsstrecke ab. Konstruiert man einen breiten Aufwärtstrendkanal, so lässt sich ein Kurspotenzial auf Sicht von gut zwei Jahren bis auf rund 85,00 Euro ableiten. Vom aktuellen Kursniveau aus entspräche dies einem Anstieg um rund zwei Drittel.

Kursverlauf von 2002 bis 2013 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Monat)

Im Tageschart ist die Lage ähnlich wie bei der in der vergangenen Woche vorgestellten Drillisch-Aktie leicht überhitzt. Innerhalb eines rund zweijährigen Aufwärtstrends wird die Aktie in Kürze die obere Kanallinie erreichen und wäre hier reif für eine Konsolidierung. Diese könnte den Titel noch einmal zurück auf das alte Jahreshoch vom Januar bei rund 44,60 Euro zurückführen. Bei 40,00 Euro bietet der EMA200 zusätzlich Halt. Erst unterhalb der 37,00-Euro-Marke wäre der Aufwärtstrend nach unten verlassen.

Kursverlauf vom 23.09.2011 bis 22.05.2013 (log. Kerzendarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)

Abschließend noch der Vergleich mit dem SDAX in den letzten zehn Jahren. Deutlich sichtbar ist die Outperformance der Aktie seit dem Jahr 2007 und vor allen Dingen ab 2009.

Amadeus Fire vs. SDAX von 2003 bis 2013

Fazit: Die Amadeus-Fire-Aktie weist langfristig mit eine sehr hohe Relative Stärke zum SDAX auf. Kurzfristig sollte eine Konsolidierung bis in den Kursbereich um 44,60 Euro bei dem Titel aber nicht überraschen. Aus dem langfristigen Chart kann für die kommenden zwei Jahre ein Kursziel von 85,00 Euro abgeleitet werden. Selbst wenn der Titel dieses Kursniveau erreichen würde, würde bei gleichbleibender Dividende die Rendite immer noch bei 3,5 Prozent liegen. Doch das Management hat über die Jahre gezeigt, dass es durchaus in der Lage ist, Gewinn und Dividende nachhaltig zu steigern.

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse nicht investiert.

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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