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14:09 Uhr, 22.06.2006

Deutsche Börse nimmt Mailand ins Visier

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Die Deutsche Börse leutet im weltweiten Fusionspoker offenbar eine neue Runde ein. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters will der Frankfurter Börsenbetreiber jetzt ebenso wie die Mehrländerbörse Euronext um die Mailänder Börse werben.

"Es ist im Aufsichtsrat bisher nicht konkret über ein eigenes Angebot an die Borsa Italiana gesprochen worden. Aber es ist völlig unstrittig, dass die Deutsche Börse alle Möglichkeiten für Zusammenschlüsse ausloten wird", sagte ein Aufsichtsratsmitglied der Börse Reuters am Mittwoch.

Bislang hatte sich die Deutsche Börse nur um einen Zusammenschluss mit Euronext bemüht. Allerdings hatte diese auch das geänderte Fusionsangebot aus Frankfurt bereits am Dienstag zurückgewiesen und sich weiter für eine Fusion mit der New Yorker Börse (Nyse) ausgesprochen. Bei einer weiteren Absage von Euronext werde die Deutsche Börse nach Alternativen Ausschau halten und dabei auch Richtung Italien aktiv werden, sagte der Aufsichtsrat.

Zugleich intensiviert jetzt offenbar auch die Euronext ihre Verhandlungen mit der Mailänder Börse. "Die Gespräche zwischen Euronext und Borsa Italiana gehen weiter, und wir werden jetzt mehr Details besprechen", sagte eine Euronext-Sprecherin am Mittwoch. Laut der französischen Zeitung "La Tribune" bieten die Pariser 1,0 bis 1,4 Milliarden Euro für die Mailänder Börse. Auch die Deutsche Börse erwäge jetzt ein Angebot, schrieb die Zeitung nach Angaben von Reuters.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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