Kommentar
11:11 Uhr, 16.09.2010

Deutsche Börse gegen Wucher und Betrug

Erwähnte Instrumente

  • Aktienanleihe auf Deutsche B
    Aktueller Kursstand:  
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Genau 425 Jahre ist es her, dass sich 84 Frankfurter Kaufleute mit Genehmigung des Stadtrates anschickten, durch die Festlegung einheitlicher Wechselkurse für Münzen den grassierenden Wucher- und Betrugsfällen Einhalt zu gebieten. Auch wenn damals noch nicht die Rede von einer Börse als solche war, gilt dieses Datum doch als Geburtsstunde für den bekannten Handelsplatz in der Mainmetropole, dessen Geschäfte in den ersten fast 90 Jahren noch unter freien Himmel stattfanden, so „Handelsblatt.com". Am vergangenen Freitag wurde nun endlich auf dem Frankfurter Parkett standesgemäß Geburtstag gefeiert, wobei Börsenchef Reto Francioni hinsichtlich der Ziele kaum Unterschiede zwischen damals und heute erkennen konnte: „Transparenz schaffen, Informationen austauschen, Ideen bewerten", so sieht es der Manager auch heute noch. Dabei betonte er die Wichtigkeit von klaren Regeln beim Handel, sowie die Sicherheit und Integrität, die nicht zulasten der Effizienz gehen dürften, auch wenn laut der „Frankfurter Rundschau" längst fast die gesamten Transaktionen virtuell über elektronische Systeme laufen und beinahe die Hälfte der weltweit 3.600 Beschäftigten im IT-Bereich arbeitet. Dass sich diese Entwicklung auch weiter so fortsetzen dürfte, dafür spricht das Nahziel, zukünftig auch den Parketthandel auf Basis des elektronischen Handelssystems Xetra abzuwickeln.

Die Frankfurter Wertpapierbörse (FWB) ist aber nicht nur Entwickler und Betreiber von regionalen und globalen Handelsplattformen, Teilnehmernetzwerken und Abwicklungssystemen, sondern auch selbst als Deutsche Börse AG mit ihren eigenen Aktien im bereits 1988 zusammen mit der Börsenzeitung entwickelten deutschen Aktienindex DAX gelistet. Anleger können dadurch auch indirekt von dem mehr oder weniger hektischen Treiben am Markt profitieren, wobei sich die Aktie zuletzt ebenso wechselhaft wie der gesamte Index zeigte. So konnte der Wert angetrieben durch die starken Halbjahreszahlen im Juli aus charttechnischer Sicht den kurzfristigen Abwärtstrend überwinden, musste aber im August wieder deutlich Federn lassen. Aktuell befindet sich der Titel laut dem „Aktionär" genau zwischen dem kurzfristigen Abwärtstrend und dem seit Anfang Februar bestehenden Aufwärtstrend, so dass jetzt eine Richtungsentscheidung aussteht. Risikobewusste Investoren könnten deshalb eine Verbesserung der Lage abwarten und dann mit einem Kursziel von 60 Euro einsteigen, so das Anleger-Magazin weiter. Der Stoppkurs sollte bei 43,50 Euro gesetzt werden. Das gleiche Kursziel wird auch von Christoph Bossmann, Analyst bei der WestLB ausgegeben, der laut dpa-AFX davon ausgeht, „dass die gesamte Wertentwicklung der Aktie in den nächsten zwölf Monaten zwischen plus 10 und plus 20 Prozent liegen wird". Dirk Becker von Kepler bleibt mit seiner „Hold"-Einstufung und einer Zielmarke von 58 Euro etwas vorsichtiger, da er „die aktuelle Geschäftsentwicklung nach einem sehr guten zweiten Quartal sich verlangsamen sieht". Eine ähnliche Einschätzung vertritt auch der mit den Zahlen durchaus zufriedene Philipp Häßler von der Investmentbank Equinet und belässt sein Kursziel für die Aktie der Deutschen Börse bei 55 Euro, auch wenn er „kurzfristige Kurstreiber" vermisst.

Anleger können unter den ganz neu ausgepackten CLASSIC-Aktienanleihen von Macquarie Oppenheim zwischen zwei Produkten auf den Börsenbetreiber mit identischer Laufzeit bis August 2011 wählen. Sie bieten eine maximale Rendite von 7,12 Prozent (7,50 Prozent p.a.) bzw. 10,64 Prozent (11,22 Prozent p.a.). Die für die vollständige Rückzahlung des Nennbetrags am Laufzeitende wichtigen Basispreise liegen hier bei 44 bzw.49 Euro und lassen dabei auf dem aktuellen Niveau noch über 13,50 bzw. fast zwei Prozent Spielraum nach unten. Sollte die Aktie bei Fälligkeit unter diesen Marken notieren, würde es zu einer Aktienandienung entsprechend dem Verhältnis zwischen Nennwert und Basispreis kommen.

8,25 % p.a. Deutsche Börse CLASSIC-Aktienanleihe
Emittent/WKN: Macquarie Oppenheim / MQ25YN
Laufzeit: 26.08.2011
Preis: (14.09.2010) Geld / Brief: 101,71 % / 101,91 %
12,00 % p.a. Deutsche Börse CLASSIC-Aktienanleihe
Emittent/WKN: Macquarie Oppenheim / MQ25YP
Laufzeit: 26.08.2011
Preis: (14.09.2010) Geld / Brief: 100,82 % / 101,02 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen: http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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