Kommentar
17:45 Uhr, 24.07.2019

DAX kann leicht zulegen - Wall Street uneinheitlich

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  • Quartalszahlen von AT&T, Caterpillar, Boeing und Visa -
  • Einkaufsmanagerindizes: Stimmung trübt sich weiter ein
  • Milliardenverluste bei Daimler und Deutscher Bank
  • DWS steigert Ertrag und Gewinn
  • Covestro: Umsatz und Gewinn brechen ein
  • Daimler verbucht Milliardenverlust
  • US-Regierung prüft Marktmacht von Internetkonzernen
  • Handelsgespräche gehen in nächste Runde

Märkte

  • Nach dem kräftigen Kursplus vom Vortag konnte der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch nur leicht zulegen. Der Leitindex DAX stieg um 0,26 Prozent auf 12.522,89 Punkte. Schlechte Neuigkeiten von Konjunktur-und Unternehmensseite halten sich weiter die Waage mit der Aussicht auf eine baldige geldpolitische Lockerung und der Hoffnung auf Fortschritte im Handelskonflikt zwischen den USA und China. Am Morgen haben Deutsche Bank und Daimler über milliardenschwere Verluste im zurückliegenden Quartal berichtet. Unterdessen haben sich die Einkaufsmanagerindizes in Deutschland und der Eurozone deutlich eingetrübt, vor allem im verarbeitenden Gewerbe. Mit Spannung blicken Anleger auf den EZB-Zinsentscheid und die EZB-Pressekonferenz am Donnerstag.
  • Die Wall Street ist etwas schwächer in den Handel gestartet. Inzwischen notieren S&P 500 und Nasdaq 100 aber wieder leicht im positiven Bereich, während der Dow Jones weiter schwächelt, was insbesondere an Kursverlusten nach Quartalszahlen der Indexwerte Boeing und Caterpillar liegt. Als belastend für den Markt erweist sich außerdem die Nachricht, dass die US-Regierung die Marktmacht von Internetgiganten wie Google unter die Lupe nehmen will.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Ticketvermarkter CTS Eventim und Fnac Darty haben exklusive Verhandlungen über eine Ticketing-Partnerschaft in Frankreich aufgenommen. Die angestrebte Vereinbarung sieht vor, dass CTS Eventim 48 Prozent der Anteile an France Billet, der Ticketing-Tochter von Fnac Darty, erwirbt. Zugleich soll das Unternehmen seine bestehenden Aktivitäten in Frankreich in die Partnerschaft einbringen. Darüber hinaus würde CTS Eventim über die Option verfügen, vier Jahre nach Vollzug der Transaktion eine Mehrheitsbeteiligung am Gemeinschaftsunternehmen zu übernehmen.
  • Das Personaldienstleistungsunternehmen Amadeus FiRe hebt nach einem Umsatz- und Gewinnanstieg im ersten Halbjahr seine Ergebnisprognose für 2019 an. Beim Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA) wird nun ein Anstieg um mehr als 10 Prozent erwartet, nachdem bisher ein Plus von rund fünf Prozent prognostiziert wurde. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 13,4 Prozent auf 110,9 Millionen Euro. Das EBITA legte um 15,7 Prozent auf 17,6 Millionen Euro zu. Der Konzernüberschuss belief sich im ersten Halbjahr 2019 auf 12,1 Millionen Euro, was um 15,4 Prozent über dem entsprechenden Wert aus dem Vorjahr lag.
  • Der Baumaschinenhersteller Caterpillar hat im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang verbucht. Der Nettogewinn sank von 1,707 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf 1,620 Milliarden Dollar bzw. von 2,82 Dollar je Aktie auf 2,83 Dollar, womit die Erwartungen von 3,12 Dollar verfehlt wurden. Der Umsatz erhöhte sich von 14,0 auf 14,4 Milliarden Dollar, was im Bereich der Erwartungen lag. Für das Gesamtjahr gab sich das Unternehmen pessimistischer als bisher. Zwar wurde die Gewinnprognose bei 12,06 bis 13,06 Dollar je Aktie belassen, das Unternehmen rechnet nun aber mit einem Ergebnis, das eher am unteren Rand der Spanne liegt.
  • Facebook wird wegen der Datenschutzskandale der vergangenen Jahre eine Rekordsumme von fünf Milliarden Dollar zahlen. Darauf verständigte sich das Unternehmen mit der US-Aufsichtsbehörde FTC. Die FTC setzte außerdem organisatorische Auflagen durch, die den Datenschutz verbessern sollen. So soll es etwa ein neues Gremium geben, das die Einhaltung der Datenschutz-Vorschriften überwacht. Zudem soll so der Einfluss von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg auf Datenschutz-Entscheidungen begrenzt werden.
  • Wegen der Probleme mit dem Modell 737 Max hat der Flugzeugbauer Boeing im zweiten Quartal einen Verlust von 2,94 Milliarden Dollar verbucht, nach einem Gewinn von 2,2 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz brach um 35 Prozent auf 15,75 Milliarden Dollar ein, womit die Erwartungen von 15,05 Milliarden Dollar allerdings übertroffen wurden. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag mit minus 5,82 Dollar über den Erwartungen von minus 6,66 Dollar.
  • Der Kreditkartenanbieter Visa hat im dritten Geschäftsquartal 2019 einen kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg verbucht. Der Umsatz erhöhte sich um 11 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar und lag damit über den Analystenschätzungen von 5,7 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn (nach GAAP) legte um 33 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar zu. Der bereinigte Gewinn je Aktie erhöhte sich um 14 Prozent auf 1,37 Dollar, womit die Erwartungen von 1,32 Dollar übertroffen wurden. Das Zahlungsvolumen erhöhte sich bereinigt um Wechselkursschwankungen um neun Prozent.
  • Der Telekommunikationskonzern AT&T hat im zweiten Quartal einen Gewinnrückgang verbucht. Der den Aktionären zurechenbare Gewinn sank von 5,1 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf 3,7 Milliarden Dollar. Der Umsatz legte insbesondere wegen der Übernahme des Medienkonzerns Time Warner um 15 Prozent auf 45 Milliarden Dollar zu, womit die Erwartungen von 44,85 Milliarden Dollar leicht übertroffen wurden. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag mit 0,89 Dollar auf Höhe der Erwartungen.
  • Der Mobilfunkanbieter Telefónica Deutschland hat im ersten Halbjahr 2019 einen leichten Anstieg bei Umsatz und operativem Ergebnis verbucht. Die Umsatzerlöse erhöhten sich um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 3,564 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn vor Abschreibungen (OIBDA) legte auf vergleichbarer Basis um 0,7 Prozent zu. Die Zahl der Mobilfunkvertragsanschlüsse konnte im ersten Halbjahr netto um 607.000 gesteigert werden. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, wurde Mallik Rao zum Technikvorstand (Chief Technology Officer, CTO) berufen und soll Mitte Oktober die Nachfolge von Cayetano Carbajo Martin antreten.
  • Der Vermögensverwalter DWS hat im zweiten Quartal den Ertrag von 534 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf nun 608 Millionen Euro gesteigert. Das bereinigte Ergebnis vor Steuern legte von 153 auf 185 Millionen Euro zu, der Konzerngewinn von 102 auf 112 Millionen Euro. Die Nettomittelzuflüsse beliefen sich im zweiten Quartal auf 4,2 Milliarden Euro. Der Ausblick für 2019 wurde bestätigt.
  • Der Spezialchemiekonzern Covestro hat im zweiten Quartal einen kräftigen Umsatz- und Gewinnrückgang verbucht. Der Konzernumsatz sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 16,9 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich um 53,4 Prozent auf 459 Millionen Euro. Unter dem Strich brach der Konzerngewinn sogar um 68,7 Prozent auf 189 Millionen Euro ein. Die Zahlen zum Gewinn fielen allerdings etwas besser aus als von den Analysten erwartet, während der Umsatz leicht unter den Erwartungen lag. Trotz der schwachen Zahlen bekräftigte Covestro die Erwartungen für das Gesamtjahr 2019. Erwartet wird ein Mengenwachstum im Kerngeschäft im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich und ein EBITDA zwischen 1,5 und 2,0 Milliarden Euro (davon ungefähr 410 Millionen Euro im dritten Quartal).
  • Die Deutsche Bank hat wegen ihres radikalen Konzernumbaus im zweiten Quartal einen noch größeren Verlust verbucht als zuletzt angekündigt. Unter dem Strich belief sich der Verlust auf 3,15 Milliarden Euro, wie die Bank am Morgen mitteilte. Im Vorjahresquartal war noch ein Gewinn von 401 Millionen Euro verbucht worden. Der Verlust fiel noch etwas größer aus als angekündigt: Bei der Vorstellung ihrer Umbaupläne war die Deutsche Bank noch von einem Verlust von 2.8 Milliarden Euro im zweiten Quartal ausgegangen. Allerdings wurde nun ein größerer Teil der Umbaukosten bereits im zweiten Quartal verbucht. "Ohne diese Belastungen für den Umbau wäre die Deutsche Bank profitabel gewesen", sagte Vorstandschef Christian Sewing.
  • Der Autobauer Daimler hat im zweiten Quartal aufgrund diverser Sonderbelastungen einen Nettoverlust von 1,3 Milliarden Euro verbucht, nach einem Gewinn von 1,7 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Bereits vor knapp zwei Wochen hatte Daimler vorläufige Zahlen vorgelegt und eine Gewinnwarnung veröffentlicht. Der Umsatz konnte im zweiten Quartal um fünf Prozent auf 42,7 Milliarden Euro zulegen. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) belief sich auf minus 1,6 Milliarden Euro, nach plus 2,6 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. "Unsere Ergebnisse im zweiten Quartal wurden hauptsächlich durch Sondereinflüsse in Höhe von 4,2 Milliarden Euro beeinflusst. Deshalb liegt unser Fokus im zweiten Halbjahr auf der Verbesserung unserer Performance und der Cash-Flow-Generierung. Grundsätzlich intensivieren wir die konzernübergreifenden Optimierungsprogramme und überprüfen unser Produktportfolio, um unseren künftigen Erfolg abzusichern", sagte Daimler-Chef Ola Källenius.
  • Der Weg für eine Fusion von T-Mobile US mit dem Wettbewerber Sprint könnte frei sein. Wie Bloomberg berichtet, hat sich Dish Networks mit beiden Unternehmen darauf geeinigt, Vermögenswerte im Mobilfunkbereich von beiden Unternehmen im Wert von fünf Milliarden Dollar zu erwerben. Damit könnten Wettbewerbsbedenken des US-Justizministeriums aus dem Weg geräumt werden, heißt es. Der Vereinbarung zufolge könnte Dish unter einer eigenen Marke Mobilfunkdienstleistungen von T-Mobile für sieben Jahre anbieten. Eine offizielle Zustimmung des US-Justizministeriums zu dem Deal könnte am Donnerstag verkündet werden, heißt es.
  • Der Foto-App-Anbieter Snap Inc. hat im zweiten Quartal einen Anstieg bei Nutzerzahlen und Umsatz verbucht. Die Zahl der täglich aktiven Nutzer erhöhte sich binnen drei Monaten von 190 auf 203 Millionen. Der Umsatz legte um 48 Prozent auf 388 Millionen Dollar zu. Der Verlust verringerte sich von 353,3 Millionen Dollar auf 255,2 Millionen Dollar.
  • Die US-Regierung will die Marktmacht von Internetriesen wie Google, Facebook und Amazon unter die Lupe nehmen und prüfen, ob die Konzerne den Wettbewerb behindern, Innovationen hemmen oder auf andere Weise den Verbrauchern schaden. Ohne Wettbewerb könnten die Konzerne auf eine Weise handeln, die nicht den Ansprüchen der Kunden gerecht werde, sagte der Leiter der Kartellrechtsabteilung des Justizministeriums, Makan Delrahim.

Konjunktur & Politik

  • Die Neubauverkäufe in den USA sind im Juni auf einen annualisierten Wert von 646.000 gestiegen. Erwartet wurden 659.000 Verkäufe nach 626.000 im Vormonat.
  • Die US-Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche stark um 10,8 Millionen Barrel auf 445,0 Millionen Barrel gesunken. Die Analysten hatten nur mit einem Rückgang um 4,3 Millionen Barrel gerechnet. Die am Vorabend gemeldeten inoffiziellen Daten des American Petroleum Institute (API) hatten allerdings bereits einen Rückgang um 11 Millionen Barrel gezeigt.
  • Die Stimmung in der US-Wirtschaft hat sich im Juli etwas aufgehellt. Der von IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für die US-Gesamtwirtschaft legte von 51,5 Punkten auf 51,6 Zähler zu. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes sank von 50,6 auf 50,0 (Prognose: 51,0), die Index für den Servicesektor stieg von 51,5 auf 52,0 (Prognose: 52,0).
  • Die Stimmung in der deutschen und europäischen Wirtschaft hat sich im Juli weiter eingetrübt, wie die am Vormittag veröffentlichten vorläufigen Einkaufsmanagerindizes zeigen. Besonders schlecht sieht dabei die Lage in der deutschen Industrie aus. Der Index für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland sank von 45,3 Punkten im Vormonat auf 43,1 Zähler und entfernte sich damit nicht nur weiter von der Wachstumsschwelle von 50 Punkten, sondern verfehlte auch die Erwartungen von 45,1 Punkten deutlich. Der Index für den Dienstleistungssektor sank von 55,6 auf 55,4 Punkte, erwartet wurden 55,3 Zähler. In der Eurozone sank der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe von 47,8 auf 46,4 (Prognose: 47,6), für den Dienstleistungssektor von 53,4 auf 53,3 (Prognose: 53,3) und für die gesamte Wirtschaft von 52,1 auf 51,5 (Prognose: 52,1).
  • Die Handelsgespräche zwischen den USA und China sollen ab der kommenden Woche auf höchster Ebene fortgesetzt werden. Der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer wird zusammen mit anderen hochrangigen Diplomaten am kommenden Montag nach China fliegen, um dort die Handelsgespräche auf höchster Ebene wieder aufzunehmen, wie Bloomberg berichtet. Einem CNBC-Bericht zufolge rechnet die US-Regierung aber nicht mit schnellen Fortschritten.

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