Kommentar
22:25 Uhr, 28.11.2018

BoE-Studie: Ungeordneter Brexit hätte BIP-Minus von 8 % zur Folge - Trump prüft Autozölle

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  • Fed-Präsident: Kein vorgegebener Zinspfad
  • K+S: Kenneth Griffin steigt ein
  • SMA Solar legen um 18 % zu
  • US-Wirtschaft wächst robust
  • Trump droht GM mit Subventionskürzungen
  • Haushaltsstreit mit Italien könnte sich zuspitzen
  • Britische Regierung warnt vor Folgen eines No-Deal-Brexit
  • DIW Berlin verspricht weiteres Wachstum
  • Computershow Cebit wird eingestellt
  • GfK: Konsumklima schließt Jahr mit Einbußen ab
  • Trump hat erneut Fed-Chef Powell auf dem Kieker
  • Deutlicher Rückgang beim ifo Beschäftigungsbarometer
  • WSJ: Deutsche Bank plant Umbau der Führungsebene
  • Bayer will Kosten drücken
  • Commerzbank steigt aus Rennen um die NordLB aus
  • BMW erwägt neues Werk in den USA
  • Vapiano schreibt rote Zahlen

DAX & US-Markt

  • Nachdem die US-Regierung und allen voran Präsident Donald Trump zunächst den Ton gegenüber China im Handelskonflikt verschärft haben, kommen nun vor dem geplanten Treffen von Trump mit dem chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping gemäßigtere Töne. Larry Kudlow, Trumps oberster Wirtschaftsberater, sagte am Dienstag, es sei weiterhin das Ziel, die gegenseitigen Zölle auf Null herunterzufahren. Peking müsse sich allerdings zu freiem, fairem und wechselseitigem Handel verpflichten. Zunächst reagierten die Anleger in Frankfurt heute entspannt. Neue Entwicklungen im Handelsstreit der EU-Kommission mit Italien sorgen dann aber für eine gehemmte Kaufstimmung. Rom will Brüssel bei seinen Verschuldungsplänen zwar entgegenkommen, aber nur halbherzig. Italiens Zugeständnisse im Haushaltsstreit gehen Kommissions-Vize Dombrovskis nicht weit genug. Nach Medieninformationen will die EU nun bereits am 19. Dezember ein Strafverfahren gegen das Land einleiten. Für weiteren Gesprächsstoff sorgt zudem der bevorstehende Brexit. Daneben dürfte die Rede von Fed-Chef Powell in New York von besonderem Interesse sein. Anleger erwarten sich dahingehend neue Signale, ob der Zinspfad aufgrund der weltweit drückenden Probleme etwas weniger steil gestaltet wird. US-Präsident Trump hatte gestern Abend erneut zum Ausdruck gebracht, wie sehr ihm die Zinspolitik des Fed-Chefs missfällt.
  • Der S&P 500 wurde heute von Fed-Chef Jerome Powell 2,3 Prozent ins Plus katapultiert, der Dow gewann 2,5 Prozent und der Nasdaq 100 sogar 3,2 Prozent. Auslöser der Kursexplosion war Powells Rede, per welcher er seine Aussage von Anfang Oktober wieder kassierte und den neutralen Zins näher an das gegenwärtige Niveau rückte. WTI verlor nach dem zehnten Lageraufbau in Folge um 2,7 Prozent. Die Neubauverkäufe brachen im Oktober aufgrund des angespannten Zinsumfeldes im Monatsvergleich um 8,9 Prozent ein.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Aktien von SMA Solar haben am Dienstag von der Hoffnung auf großzügigere staatliche Vorgaben für den Solar-Ausbau in China profitiert und sind mit einem Plzs von 19,65 Prozent aus dem Xetra-Handel gegangen.
  • Der Dünger- und Salzkonzern K+S ist in das Visier eines Hedgefonds geraten. Kenneth Griffin, Gründer und Chef des US-Hedgefonds Citadel, hat einen Anteil von 3,09 Prozent an K+S erworben, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Stimmrechtsmitteilung zeigt. Die Anleger reagierten erfreut auf die Nachricht, die Aktien von K+S gingen mit einem Plus von 4,63 Prozent aus dem Handel.
  • CVS Health hat seine rund 69 Milliarden Dollar schwere Übernahme von Aetna abgeschlossen und will in den nächsten Monaten neue Programme zur Senkung der Gesundheitskosten für Versicherte auf den Markt bringen.
  • Der Energieversorger Uniper hat von Frankreich Verhandlungen über die Zukunft der beiden Kohlekraftwerke, die Präsident Emmanuel Macron Ende 2021 schließen will, gefordert. „Für eine Lösung im Konsens verbleibt nicht mehr viel Zeit, unsere Mitarbeiter brauchen in den kommenden Wochen dringend Klarheit", sagte Uniper-Vorstandsmitglied Eckhardt Rümmler. Die Stilllegung der beiden Kraftwerke in der Provence und in Lothringen lange vor Ablauf ihrer möglichen Laufzeit bedrohe die Hälfte des Geschäfts in Frankreich.
  • US-Präsident Donald Trump hat General Motors nach dessen Ankündigung massiver Stellenstreichungen mit Subventionskürzungen gedroht. „Wir prüfen, alle GM-Subventionen zu kürzen, inklusive der für Elektroautos", schrieb er auf Twitter. „In Mexiko und China wird nichts geschlossen. Die USA haben GM gerettet, und dies ist der DANK, den wir bekommen!“
  • Der Softwarehersteller Salesforce hat im dritten Quartal ein überraschend starkes Umsatzplus von 26 Prozent auf 3,39 Mrd. Dollar erzielt. Hohe Investitionen drückten den Quartalsgewinn von 107 auf 105 Mio. Dollar, doch das war noch immer mehr als erwartet. Salesforce hob zudem die Jahresprognose sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn an.
  • Große US-Einzelhändler fordern wegen der Importzölle bei ihren chinesischen Lieferanten niedrigere Preise und kürzen die Bestellungen. Walmart und Home Depot hätten einige geplante Käufe vorgezogen, um möglichen Erhöhungen oder Erweiterungen der Zölle zuvorzukommen, berichtet Dow Jones Newswires. Amazon habe Bestellungen gekürzt, bei denen es aufgrund der Zölle nicht mehr rentabel sei, sie zu günstigeren Preisen als die Wettbewerber anzubieten.
  • Tiffany & Co. hat im dritten Quartal gewinnseitig die Markterwartungen erfüllt. Die Umsatzerlöse enttäuschten indes, da chinesische Touristen bei dem Juwelier weniger Geld ausgaben als angenommen.
  • Der Absturz einer indonesischen Passagiermaschine mit 189 Todesopfern im Oktober hätte vermutlich verhindert werden können. Die indonesische Flugaufsichtsbehörde KNKT kommt zu dem Schluss, dass die Boeing 737 "nicht flugtüchtig" gewesen sei. Schon länger wird darüber spekuliert, dass eine neue Software den Absturz verursacht haben könnte, die das Höhenruder der Maschine automatisch verstellen kann.
  • Volkswagen-Betriebsratschef Osterloh hat erneut vor Stellenstreichungen im Falle höherer Klimaziele gewarnt. Ein Rückgang beim CO2-Ausstoß um 30 Prozent bis 2030 sei zu schaffen, alles andere bedeute unplanbare Arbeitsplatzverluste.
  • Die Munich Re zieht sich wegen der US-Sanktionen gegen den Iran aus seinen Geschäften in dem Land zurück. „Wir steigen da aus", sagte Vorstandschef Joachim Wenning am Dienstagabend. „Wir haben in den USA mehr zu verlieren als wir im Iran zu gewinnen haben." Das Iran-Geschäftsvolumen beläuft sich nach Angaben des Unternehmens auf unter 30 Mio. Euro. „Wir gehen anhaltend davon aus, dass wir in dem avisierten Ergebniskorridor zwischen 2,1 und 2,5 Milliarden Euro ankommen werden", sagte Wenning weiter. Es sei im Lichte der Schadensentwicklung im Schlussquartal aber ratsam, nicht "den Mund zu voll" zu nehmen.
  • Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer will laut einem Bericht des „Handelsblatts“ Kosten einsparen und dafür auch Arbeitsplätze abbauen. Bayer bereite eine umfangreiche Neuordnung vor und wolle die Organisation straffen, schreibt das Blatt. Der Konzern plane dazu ein neues Sparprogramm, inklusive eines weitreichenden Stellenabbaus. Besonders betroffen soll die kriselnde Sparte Consumer Health sein. Konkrete Zahlen wurden in dem Bericht nicht genannt. Betriebsbedingte Kündigungen werde es aber zumindest in Deutschland nicht geben, da hier noch bis mindestens 2020 Standortgarantien gelten, heißt es weiter. Ein Firmensprecher wollte den Bericht nicht kommentieren.
  • Laut einem Bericht des „Wall Street Journals“ steht die Deutsche Bank erneut von einem Umbau der Führungsriege. Demnach sollten die für Aufsichts-, Regulierungs- und Compliance-Fragen zuständige Vorständin Sylvie Matherat und der Chef des US-Geschäfts, Tom Patrick, betroffen sein. Bei der Deutschen Bank war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen. Das Geldhaus steckt mitten in der Restrukturierung. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Karl von Rohr bestätigte im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ den laufenden Stellenabbau. „Wir sind vor drei Jahren bei fast 103.000 Mitarbeitern gestartet. Wir erwarten, zum Jahresende gut unter 93.000 zu kommen“, sagte von Rohr. „Und von da an wird es weitergehen. Wir haben uns vorgenommen, in diesem Jahr die Kosten unter 23 Milliarden Euro zu halten“. Für das nächste Jahr nehme man sich 22 Mrd. Euro vor. Eine Fusion mit der Commerzbank ist für die Deutsche Bank in näherer Zukunft unterdessen wenig wahrscheinlich. „Unsere Aktionäre würden uns schelten, wenn wir uns nicht mit strategischen Alternativen befassen würden. Aber entscheidend ist: Derzeit ist das kein Thema, wir haben in den kommenden zwölf bis 18 Monaten erst einmal genug Hausaufgaben zu erledigen", sagte von Rohr.
  • Knorr-Bremse hat im dritten Quartal deutlich mehr verdient. Von Juli bis September betrug der Überschuss knapp 190 Mio. Euro, nach 120 Mio. im Vorjahr, wie der Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz kletterte um gut fünf Prozent auf fast 1,7 Mrd. Euro.
  • Der Baustoffkonzern LafargeHolcim erwartet für 2019 ein bereinigtes Umsatzwachstum von 3  bis 5  Prozent. Das operative Ergebnis wird um mindestens 5 Prozent höher gesehen. Die Prognose eines Wachstums von 4 bis 6 Prozent für das laufende Jahr bestätigte der Vorstand.
  • BMW denkt über eine neue Produktionsanlage in den USA nach. Dort könnten Motoren und Getriebe hergestellt werden, meinte Vorstandschef Harald Krüger in einem Interview auf der Autoshow in Los Angeles. Da der Absatz in den USA steige, denke der Konzern über Veränderungen der Abläufe nach.
  • Die Nordex Group hat Aufträge für die Errichtung von zwei Windparks mit insgesamt 15 Turbinen vom Typ N131/3600 in Frankreich gewonnen. Beide Aufträge umfassen zudem einen Servicevertrag über 15 Jahre. Für den Kunden Quaero realisiert der Hersteller den Windpark Riaucourt Darmannes mit fünf Anlagen im Departement Haute Marne. Beginn der Errichtung ist für Mai 2019 vorgesehen. Das zweite Projekt baut die Nordex Group für seinen Neu-Kunden Valorem im Departement Somme im Norden des Landes. Hier entsteht ab Sommer 2019 den Windpark Ablaincourt-Pressoir mit zehn N131/3600-Turbinen.
  • Die EU-Kartellwächter haben die geplante Übernahme von Tele 2 in den Niederlanden durch die Deutsche Telekom ohne Auflagen freigegeben. Eine eingehende Prüfung habe ergeben, dass die Fusion keine wesentlichen Änderungen bei den Preisen oder der Qualität im niederländischen Mobilfunk zur Folge haben werde, teilte die EU-Kommission mit.
  • Die Commerzbank hat sich nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung dagegen entschieden, ein konkretes Angebot für die NordLB abzugeben. Nun scheint es auf eine Teilprivatisierung der Norddeutschen Landesbank hinauszulaufen. Laut FAZ ist nun der Weg für einen der noch im Rennen befindlichen Finanzinvestor wie Cerberus oder Apollo frei. Im Deutschen Sparkassenverband (DSGV) gebe man sich entspannt und kämpferisch zugleich: „Aus Sicht der Sparkassen ist eine Konsolidierung auf Ebene der Landesbanken wünschenswert. Wir prüfen daher weiterhin alle Optionen“, zitierte die FAZ den DSGV.
  • Die Restaurantkette Vapiano ist in den ersten neun Monaten in die roten Zahlen gefallen. Der bereinigte Verlust belief sich auf 13,2 Mio. Euro, wie Vapiano mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 1,6 Mio. Euro erwirtschaftet. Von Januar bis September konnte Vapiano seinen Umsatz dank neuer eröffneter Restaurants und Übernahmen um 15 Prozent auf 271,4 Mio. Euro erhöhen, auf vergleichbarer Fläche gingen die Erlöse um 0,3 Prozent zurück.
  • Der Immobilienkonzern Adler Real Estate hat nach einem Anstieg des operativen Ergebnisses (FFO I) um über 100 Prozent in den ersten neun Monaten seine Jahresziele angehoben. Das FFO I wird zwischen 73 bis 75 Mio. Euro erwartet statt zwischen 68 und 73 Mio. Euro. Die Nettomieteinnahmen sollen 2018 mit 230 Mio. Euro das ursprüngliche Ziel um mindestens zehn Mio. Euro übertreffen.

Konjunktur & Politik

  • Die Bank of England befürchtet im Falle eines harten Brexits einen Einbruch des Bruttoinlandsprodukts in Großbritannien um acht Prozent. Das britische Pfund könnte sogar um 25 Prozent einbrechen, so die Bank of Engalnd in einem am Abend veröffentlichten Bericht zu den möglichen Auswirkungen des EU-Austritts Großbritanniens für die Finanz- und Währungsstabilität. Die britische Großbanken sind nach Einschätzung der Bank of England auch für harten Brexit gewappnet. Alle sieben Banken bestanden einen entsprechenden Stresstest.
  • Fed-Präsident Jerome Powell hat bei einer Rede am Abend eine mögliche Verlangsamung oder eine Pause bei den Leitzinserhöhungen der US-Notenbank angedeutet. Powell betonte, dass es für die US-Notenbank keinen vorgegebenen Zinspfad gebe, sondern dass sich die Fed immer nach den aktuellen Wirtschaftsdaten richte. Zudem sei die Wirkung der Zinserhöhungen unsicher. Mögliche Auswirkungen seien möglicherweise erst nach einem Jahr sichtbar. Aktuell lägen die Leitzinsen etwas unter dem sogenannten neutralen Niveau, bei dem die Geldpolitik weder unterstützend noch bremsend auf die Wirtschaft wirke.
  • US-Präsident Donald Trump will nach den angekündigten Stellenstreichungen bei General Motors nun die Einführung von Strafzöllen auf Auto-Importe prüfen. "Der Präsident hat große Macht in dieser Sache", schrieb Trump am Mittwochmorgen (Ortszeit) auf Twitter. "Wegen der Sache bei G.M. wird dies jetzt untersucht!" Bei kleinen Lastwagen seien die USA so stark, weil es seit Jahren Zölle in Höhe von 25 Prozent gebe, so Trump auf Twitter. Medien hatten am Montag berichtet, dass Trump bereits am Dienstag Strafzölle auf Auto-Importe verkünden könnte.
  • Die Grundsteuerreform soll insgesamt nicht zu einer Mehrbelastung der Bürger führen. Er sei davon überzeugt, dass man "die Steuerzahler und Steuerzahlerinnen vor größerer Belastung schützen könne", sagte Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) am Dienstag. Wie gestern bekannt wurde, soll die Bemessungsgrundlage für die Grundsteuer künftig auf den fünf Kriterien Nettokaltmiete, Wohnfläche, Baujahr, Grundstücksfläche und Bodenrichtwert basieren.
  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche stärker gestiegen als erwartet. Im Vergleich zur Vorwoche erhöhten sie sich um 3,58 Millionen Barrel auf 450,50 Millionen Barrel. Erwartet wurde nur ein Anstieg um 1,0 Millionen Barrel. Die am Vorabend veröffentlichten inoffiziellen API-Lagerdaten hatten bereits einen Anstieg um 3,5 Millionen Barrel gezeigt. Die Ölproduktion lag mit 11,7 Millionen Barrel pro Tag auf dem Niveau der Vorwoche.
  • Die Zahl der verkauften Neubauten in den USA ist im Oktober um 8,9 Prozent auf annualisiert 544.000 zum Vormonat gesunken, wie das Handelsministerium mitteilte. Volkswirte hatten hingegen mit einem Anstieg um 4,0 Prozent gerechnet. Die Verkäufe im Vormonat waren allerdings um revidiert 1,0 Prozent gestiegen (zuvor: -5,5 Prozent).
  • Die Wirtschaft der USA ist im dritten Quartal laut einer zweiten Schätzung des US-Handelsministeriums um annualisiert 3,5 Prozent gewachsen. Im zweiten Quartal legte das BIP noch etwas stärker um annualisiert 4,2 Prozent zu.
  • US-Präsident Trump plant nach Angaben des Weißen Hauses auf dem G20-Gipfel in Buenos Aires am kommenden Freitag und Samstag sieben bilaterale Treffen mit Staatsleuten aus aller Welt. Neben Bundeskanzlerin Merkel gehören Wladimir Putin, Recep Erdogan und Chinas Staatschef Xi Jingping zu den Gesprächspartnern.
  • Das Defizit in der US-Handelsbilanz für Waren hat sich im Oktober um gut 1 Mrd. auf 77,25 Mrd. Dollar ausgeweitet. Experten hatten einen Fehlbetrag von 76,70 Mrd. Dollar erwartet.
  • Das Konjunkturbarometer des DIW Berlin signalisiert für das Schlussquartal mit einem Indexstand von 102 Punkten ein überdurchschnittliches Wachstum: Nachdem das Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal sogar gesunken war, dürfte die deutsche Wirtschaft zum Jahresausklang wieder spürbar um 0,4 Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Quartal zulegen. „Die deutsche Konjunktur kühlt insgesamt zwar etwas ab, eine Rezession steht aber nicht bevor“, sagt DIW-Konjunkturchef Claus Michelsen. Die Wachstumsrate für das gesamte Jahr 2018 dürfte letztlich zwischen 1,4 und 1,6 Prozent liegen. „Unter dem Strich wird eine ordentliche Wachstumsrate stehen, auch wenn wir zu Beginn des Jahres noch von einer höheren ausgegangen waren“, so Michelsen.
  • Die Computershow Cebit wird für 2019 eingestellt. Grund sind rückläufige Buchungen. Industrienahe Themen sollten in die Hannover Messe, die weltgrößte Industriemesse, eingebunden werden, teilte die Deutsche Messe AG am Mittwoch mit. Digitalisierung sei bei nahezu allen Branchenfachmessen das beherrschende Thema, eine Messe wie die Cebit stoße daher zunehmend auf eine sinkende Nachfrage.
  • Die US-Regierung hat die Europäische Union zu weiteren Strafmaßnahmen gegen Russland aufgefordert. „Wir werden sie sicherlich ermutigen, weitere Sanktionen zu prüfen," so der amerikanische Sonderbeauftragte für die Ukraine, Kurt Volcker.
  • Die italienische Regierung will im Haushaltsstreit mit der Eurozone einlenken, aber nur halbherzig. Italiens Zugeständnisse im Haushaltsstreit gehen Kommissions-Vizepräsident Valdis Dombrovskis aber nicht weit genug. „Gebraucht wird eine substanzielle Korrektur”, sagte Dombrovskis dem “Handelsblatt“ in einem Bericht vom Mittwoch. Mit lediglich geringfügigen Zugeständnissen lasse sich das drohende Strafverfahren gegen das Land nicht abwenden. Italien hatte zuvor angedeutet, dass es das bislang geplante Etatdefizit 2019 um 0,2 Prozent auf 2,2 Prozent absenken könnte. Insidern zufolge war auch von einer Senkung bis auf 2,0 Prozent der Wirtschaftsleistung die Rede. Nach „Handelsblatt“-Informationen will die EU am 19. Dezember ein Strafverfahren einleiten. Die europäischen Finanzminister könnten sich dann im Januar damit befassen.
  • Die britische Regierung hat einem Bericht des “Daily Telegraph” zufolge vor wirtschaftlich negativen Folge im Falle eines ungeordneten EU-Austritts gewarnt. In 15 Jahren wäre die Volkswirtschaft dann um 7,6 Prozent schwächer als bei einem Verbleib in der EU, heißt es in dem Bericht. Die Zeitung beruft sich auf Regierungsprognosen. Bei einer Brexit-Einigung mit der EU fiele der Rückgang mit ein bis zwei Prozent deutlich geringer aus.
  • Die deutschen Wirtschaft stellt weiter neues Personal ein, aber weniger kräftig als zuletzt. Das ifo Beschäftigungsbarometer ist im November auf 103,5 Punkte gefallen, nach 104,6 Punkten im Oktober, wie das Münchner ifo Institut mitteilte. Am deutlichsten ist das Beschäftigungsbarometer im Dienstleistungssektor gesunken. Dort wollen sich mehr Unternehmen mit Neueinstellungen zurückhalten, insbesondere im Bereich Transport und Logistik. Im Handel und der Industrie gab das Barometer nur leicht nach. In beiden Sektoren werden weiterhin Mitarbeiter gesucht. Im Bauhauptgewerbe konnte der Rekord vom Vormonat nochmals überboten werden. Insbesondere der Tiefbau beklagt einen starken Arbeitskräftemangel.
  • US-Präsident Donald Trump hat abermals gegen die Notenbank Fed und ihren Präsidenten Jerome (Jay) Powell ausgeteilt. „Bislang bin ich mit meiner Wahl von Jay noch nicht mal ein kleines bisschen glücklich“, sagte er der „Washington Post“. Der Präsident kritisierte, dass er bei seiner Wirtschaftspolitik nicht von der Fed unterstützt werde. Die Notenbank liege mit der wiederholten Anhebung der Leitzinsen „vollkommen falsch“, sagte Trump.
  • Die Verbraucherstimmung in Deutschland ist dem aktuellen GfK-Konsumklima-Barometer zufolge so schlecht wie seit anderthalb Jahren nicht mehr. Während die Anschaffungsneigung ihr Niveau sogar noch verbessern kann, müssen sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung Einbußen hinnehmen. Da auch die Sparneigung deutlich zunimmt, prognostiziert der Nürnberger Marktforscher GfK für Dezember einen Rückgang des Konsumklimas um 0,2 auf 10,4 Punkte. Im Oktober und November hatte der Index jeweils noch bei 10,6 Punkten gelegen. „Die konjunkturelle Schwächephase hinterlässt im November auch bei der Stimmung der Verbraucher Spuren. Sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommensaussichten können ihr Niveau des Vormonats nicht ganz behaupten und gehen leicht zurück. Dagegen zeigt sich die Anschaffungsneigung davon bislang unbeeindruckt. Sie kann ihr ohnehin exzellentes Niveau noch einmal geringfügig verbessern. Da zudem die Sparneigung im November einen Sprung nach oben macht, erleidet das Konsumklima zum Jahresende Verluste“, kommentierte die GfK.
  • Im möglichen EU-Defizitverfahren gegen Italien steht laut einem Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ der nächste Schritt bevor. Nach Angaben von EU-Diplomaten wollten die Vertreter der Mitgliedstaaten den Vorschlag der EU-Kommission billigen, ein Verfahren gegen Rom einzuleiten. In der Beschlussvorlage für ein Treffen der EU-Finanzstaatssekretäre am Donnerstag werde vorgeschlagen, dem Kommissionsbericht zuzustimmen, heißt es. Bei den Vorberatungen habe es keinen Widerspruch zu diesem Vorschlag gegeben. Italien ist bei dem Treffen nicht stimmberechtigt. Die Budgetpläne werden auch auf dem Treffen der Eurogruppe am kommenden Montag diskutiert. Weil aber die Stellungnahmen der EU-Kommission bis dahin nicht vorliegen dürften, wird keine Entscheidung über die Einleitung des Verfahrens erwartet. Dieses Votum wäre dann erst auf dem nächsten Ministertreffen am 22. Januar möglich. „Offenbar wollen die Vertreter der Staaten der italienischen Regierung noch etwas Zeit geben, damit diese ihre Haushaltspläne für 2019 doch noch ändert“ schreibt die Zeitung.
  • Deutschland hatte im vergangenen Jahr mit 79 Prozent EU-weit die zweithöchste Erwerbstätigenquote bei den 20- bis 64-Jährigen nach Schweden (82 %), wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im EU- Durchschnitt lag sie bei 72 Prozent. Die Erwerbstätigenquote misst den Anteil aller Erwerbstätigen an der Bevölkerung im jeweiligen Alter. Laut der Statistikbehörde hat sich die Erwerbstätigenquote in Deutschland gegenüber 2007 um sechs Prozentpunkte erhöht. Im EU-Durchschnitt stieg die Quote in diesen zehn Jahren nur um zwei Prozentpunkte.

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