DAX legt um mehr als drei Prozent zu - Continental übertrifft die Erwartungen
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- Regierung dämpft Hoffnungen auf schnelle Lockerungen
- GM setzt Dividende aus
- Wirecard kurzzeitig schwer unter Druck
- Steuererleichterungen für Unternehmen beschlossen
- EU-Kommission genehmigt Staatshilfen für Condor
- Ölpreise brechen erneut ein
- Regierung rechnet mit historischem Wirtschaftseinbruch
- ifo Exporterwartungen im freien Fall
- Italien lockert eine Reihe von Corona-Beschränkungen
- Bank of Japan greift Wirtschaft massiv unter die Arme
- Deutsche Bank ist im Q1 "schwarz"
- Umsatz und Gewinneinbruch bei Adidas
- Bayer schneidet in Q1 besser ab als erwartet
- Boeing bläst Embraer-Übernahme ab
- KUKA schreibt Verluste
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DAX
- Die Finanzmärkte zeigen sich weiterhin auf Grund der Stimulierungsmaßnahmen seitens der Regierungen und Notenbanken robust. Nach den schwächeren vergangenen Handelstagen konnte der DAX zum heutigen Wochenauftakt ein Zeichen setzen und im Xetra-Handel um 3,13 Prozent auf 10.659,99 Punkte zulegen. Immer mehr Länder wollen die Beschränkungen für die Menschen und die Wirtschaft schrittweise aufheben bzw. stellen Lockerungen auf Sicht in Aussicht. Das macht Hoffnung. Außerdem spekulieren die Investoren darauf, dass die Notenbanken die Geldschleusen noch weiter öffnen. So hat erst heute die Bank of Japan angekündigt, ihr Anleihenkaufprogramm auszuweiten. Daneben sorgen einige Firmenbilanzen für gute Stimmung. So hat die Deutsche Bank im ersten Quartal überraschend starke Zahlen geschrieben, die Aktie verteuert sich zweistellig.
- Die Ölpreise sind am Montag wegen Lagerschwierigkeiten erneut stark unter Druck geraten. Der Terminkontrakt auf die US-Leichtölsorte WTI notiert zuletzt mehr als 28 Prozent im Minus bei knapp unter 12,50 Dollar. Auch die Nordseesorte Brent fällt stark - zeitweise um knapp sieben Prozent, zuletzt um gut fünf Prozent auf rund 20 Dollar/Barrel. Anfang vergangener Woche war der WTI-Kurs erstmals unter Null gefallen, weil Investoren ihre auslaufenden Mai-Kontrakte koste es, was es wolle, loswerden wollten. Angesichts der sehr knappen Lagerkapazitäten bleibt das Halten von Rohöl-Kontrakten bis auf Weiteres unattraktiv.
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Unternehmensnachrichten
- Der Automobilzulieferkonzern Continental hat im ersten Quartal nach vorläufigen Zahlen die Analystenschätzungen sowie die in einer Ad-hoc-Mitteilung vom 1. April genannten Erwartungen übertroffen und einen Konzernumsatz von 9,84 Milliarden Euro erwirtschaftet, was vor Währungseffekten und Änderungen des Konsolidierungskreises einem Minus von 10,9 Prozent entspricht. Die bereinigte EBIT-Marge betrug 4,4 Prozent. Der Free Cashflow beläuft sich auf 59 Millionen Euro nach minus 580 Millionen im Vorjahr. Per Ende März verfügt die Gesellschaft über flüssige Mittel in Höhe von 2,53 Milliarden Euro und über nicht ausgenutzte Kreditlinien In Höhe von ungefähr 4,32 Milliarden. Wegen der Unsicherheiten im Zusammenhang mit der aktuellen Krise verzichtet Continental weiter auf die Abgabe einer Prognose für das Geschäftsjahr 2020. "Das wirtschaftliche Umfeld ist weiter von großer Unsicherheit über die Dauer und das Ausmaß der Beeinträchtigungen geprägt, und es bleibt schwierig, das Ausmaß der nachteiligen Auswirkungen auf Produktion, Lieferkette und Nachfrage abzuschätzen", erläuterte das Unternehmen.
- Der Absatz der Optikerkette Fielmann ist im ersten Quartal um 14,4 Prozent auf 1,7 Mio. Brillen gesunken, was zu einem Umsatzrückgang auf 355,3 Mio. Euro (Vorjahr 371,8 Mio.) führte. Der Gewinn vor Steuern lag bei 17,6 Mio. Euro (Vorjahr 67,2 Mio.), der Quartalsüberschuss bei 11,8 Mio. (Vorjahr 46,9 Mio.).
- ThyssenKrupp startet die Restrukturierung der Geschäftsbereich Federn und Stabilisatoren und schließt bis Ende 2021 das Werk in Olpe. 490 Stellen fallen dabei in Deutschland weg.
- Der Gabelstaplerhersteller Jungheinrich hat den Ausblick auf das Geschäftsjahr gestrichen. Die derzeitige Ausbreitung der Pandemie sowie die Gegenmaßnahmen ließen aktuell keine verlässliche Einschätzung der Geschäftsentwicklung zu, teilte der Konzern am Montag mit. Seit Anfang April seien erhebliche Nachfragerückgänge in allen Regionen und über alle Produktgruppen zu verzeichnen. Das führe zu einem deutlichen Rückgang beim Auftragseingang und in der Folge später auch beim Umsatz. Im ersten Quartal lag der Auftragseingang mit 1,02 Mrd. Euro auf Vorjahresniveau. Der Umsatz lag mit 920 Mio. Euro 3 Prozent unter dem Vorjahreswert. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen ging um rund 10 Prozent auf 53,7 Mio. Euro zurück.
- Der Sonderprüfungsbericht der KPMG zu den Bilanzen von Wirecard sorgt für Unruhe bei den Anlegern, wohlgemerkt schon vor seinem Erscheinen. Die Aktie erlebt eine wilde Berg- und Talfahrt. Der Bericht der KPMG sollte eigentlich heute veröffentlicht werden, doch der Bericht steht weiter aus. „Und er war eigentlich vor der Börseneröffnung erwartet worden", betonte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Bereits zwei Mal war der Prüfbericht verschoben worden und sollte ursprünglich bis Ende März bekannt gegeben werden. Am vergangenen Donnerstag hatte Wirecard mitgeteilt, dass die Wirtschaftsprüfer nichts Auffälliges in den Bilanzen 2016 bis 2018 gefunden hätten. Zugleich hatte es geheißen, dass der Bericht von KPMG nun an diesem Montag der Öffentlichkeit vorliegen werde.
- General Motors teilte am Montag mit, die Quartalsdividende und Aktienrückkäufe ausgesetzt sowie weitere erhebliche Sparmaßnahmen beschlossen zu haben, um während der Corona-Pandemie die Bilanz zu stärken. GM gab außerdem bekannt, Kreditvereinbarungen im Volumen von 3,6 Mrd. Dollar bis April 2022 verlängert zu haben.
- Boeing hat die Übernahme seines brasilianischen Mitbewerbers Embraer abgesagt. Laut Boeing hat Embraer Vertragsbedingungen nicht erfüllt. Embraer warf Boeing vor, das Geschäft zu Unrecht beendet zu haben. Boeing suche eine Ausrede, um die Verpflichtung zur Zahlung des Kaufpreises nicht erfüllen zu müssen. Boeing sollte 80 Prozent übernehmen und dafür 4,2 Mrd. Dollar zahlen.
- Die Autohandelsgruppe AutoNation wird 77 Mio. Dollar zurückzahlen, die es in Form von erlassbaren Darlehen aus dem Paycheck Protection Program erhalten hat. Der Konzern teilte mit, er hatte die Absicht, die Gelder vollständig für die Lohn- und Gehaltsabrechnung zu verwenden, entschied sich aber zur Rückgabe des Geldes, nachdem die Small Business Administration neue Richtlinien für das Programm herausgegeben hatte.
- Diamond Offshore hat Insolvenzschutz nach Chapter 11 beantragt. Die Nachfrage nach Bohrdienstleistungen sei inmitten des erheblichen Rückgangs der Ölnachfrage „rapide gesunken“, hieß es zu Begründung. Diamond Offshore befindet sich zu 53 % im Besitz von Loews.
- Die Pharmaunternehmen Regeneron Pharmaceuticals und Sanofi stellten ihre Studie über das Arthritis-Medikament Kevzara als Covid-19-Behandlung teilweise zurück. Das Medikament sei Covid-19-Patienten, die nicht an einem Beatmungsgerät angeschlossen waren, nicht zugute gekommen, hieß es zur Begründung. Die Studie werde jedoch für Patienten, die ein Beatmungsgerät oder eine andere Sauerstoffunterstützung benötigten, fortgesetzt.
- Das Cybersicherheitsunternehmen Check Point Software meldete einen bereinigten Q1-Gewinn von 1,42 Dollar je Aktie - 4 Cent über den Schätzungen. Auch die Erlöse schlugen die Prognosen. Das Unternehmen profitierte von einer gestiegenen Nachfrage nach Netzwerksicherheit, da im Zuge des Coronavirus-Ausbruchs das Arbeiten von zu Hause aus eine Sonderkonjunktur erlebte.
- Tesla zahlreiche Mitarbeiter des Hauptwerks in Fremont aufgefordert, am Mittwoch die Arbeit wieder aufzunehmen, wie aus internen Memos hervorgeht. Die Gesundheitsbestimmungen im Zusammenhang mit dem Covid-19-Ausbruch in Kalifornien wurden allerdings noch nicht geändert oder gelockert.
- Der angeschlagene Ferienflieger Condor bekommt neue Staatshilfen. Die EU-Kommission erteilte wegen der Coronavirus-Pandemie am Montag die Genehmigung für ein Kreditprogramm der Bundesregierung und des Landes Hessen in Höhe von insgesamt 550 Mio., Euro. Somit könne Deutschland Condor einen Teil der coronabedingten Einbußen ersetzen, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager. „Wir bemühen uns in Zusammenarbeit mit den Mitgliedstaaten um Lösungen, wie Unternehmen in diesen schwierigen Zeiten im Einklang mit den EU-Beihilfevorschriften unterstützt werden können." Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat die Staatshilfen für Condor verteidigt. „Das Unternehmen war in normalen Zeiten operativ gesund und profitabel und hat eine gute Zukunftsperspektive. Deswegen ist der KfW-Hilfskredit gerechtfertigt", so Altmaier.
- Der Roboterhersteller KUKA hat im ersten Quartal Verluste geschrieben. Der Fehlbetrag lag bei 22 Mio. Euro nach einem Gewinn von 15 Mio. vor Jahresfrist. Der Umsatz fiel um etwa 15 Prozent auf 625 Mio. Euro. Der Auftragseingang brach um fast ein Viertel auf 689 Mio. Euro ein.
- Das Bundeskartellamt hat den Verkauf des Lokomotivengeschäfts der Vossloh AG nach China genehmigt. Das teilten die Wettbewerbshüter am Montag mit. Käufer ist das chinesische Staatsunternehmen CRRC. Das Bundeskartellamt habe „alle Besonderheiten, die mit der Übernahme eines europäischen Unternehmens durch ein chinesisches Staatsunternehmen einhergehen, sehr gründlich geprüft", sagte Behördenchef Andreas Mundt. „Am Ende haben unsere durchaus vorhandenen Bedenken aber keine Untersagung des Vorhabens begründen können."
- Daimler kann sich im wichtigen China-Geschäft stabilisieren. „Allein in China haben wir im März wieder um die 50.000 Fahrzeuge absetzen können. Das stimmt uns zuversichtlich", sagt Produktions-Vorstand Markus Schäfer der "Bild am Sonntag". Mercedes-Benz hatte weltweit insgesamt von Januar bis März rund 477.400 Pkw ausgeliefert. Ab Montag sollen bei Daimler in Deutschland wieder Autos vom Band rollen.
- Die Deutsche Bank ist im ersten Quartal überraschend in den schwarzen Zahlen geblieben. Vor Steuern verdient die Bank 206 und nach Steuern 66 Mio. Euro, wie das Institut am späten Sonntagabend in Frankfurt mitteilte. Analysten hatten hier nach Steuern mit einem Verlust von 0,4 Mrd. Euro gerechnet. Offenbar bescherte die Corona-Pandemie der Bank eine Sonderkonjunktur vor allem bei der Kreditvergabe. Denn mit Verweis auf das starke Kreditgeschäft wurden die Ziele für die Kapitalisierung (12,5 Prozent Ende Jahr) und den Verschuldungsgrad gekippt. „Angesichts der Chancen für zusätzliches Geschäft, erhöhter Nachfrage von Kunden und des derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Umfelds überprüft die Deutsche Bank ihre Ziele für die harte Kernkapitalquote und die Verschuldungsquote in diesem Jahr", hieß es in der Mitteilung der Bank. Der Vorstand habe daher beschlossen, dass die Kapitalquote vorübergehend den Zielwert unterschreiten darf, um Kunden und die Wirtschaft insgesamt in der aktuellen Krisensituation zu unterstützen." Überrascht haben auch die hohen Erträge, die mit 6,4 Mrd. Euro sogar etwas höher ausfielen als vor einem Jahr mit 5,7 Mrd. Euro.
- Bayer hat im ersten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Dabei profitierte der Konzern von einer Erholung des Agrargeschäfts und starken Nachfrage nach rezeptfreien Medikamenten, während sich die Corona-Krise nur am Rande bemerkbar machte. Der Umsatz stieg im Zeitraum Januar bis Ende März um 4,8 Prozent auf rund 12,85 Mrd. Euro, wie der Agrarchemie- und Pharmakonzern mitteilte. Aus eigener Kraft war es sogar ein Plus von 6 Prozent. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legt um 10 Prozent auf 4,4 Mrd. Euro zu. Der Ausblick vom Februar für das Jahr 2020 (ohne die Auswirkungen des Coronavirus) hat dem Management zufolge weiterhin Bestand. Die Zahl der Glyphosat-Kläger in den USA ist per 14. April auf 52.500 gestiegen.
- Der Sportartikelhersteller Adidas hat wegen der Corona-Pandemie ein desaströses erstes Quartal verzeichnet. Umsatz- und Gewinn stürzten massiv ab. Der Gewinn aus den fortgeführten Geschäftsbereichen brach um 97 Prozent auf 20 Mio. Euro ein, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Der Umsatz sank um 19 Prozent auf 4,75 Mrd. Euro zurück. Auch der Blick auf das laufende zweite Quartal ernüchtert: Der Konzern erwartet einen nochmals stärkeren Rückgang bei Umsatz und Ergebnis. Weiterhin seien weltweit mehr als 70 Prozent der Läden geschlossen, hieß es. Einen Ausblick für 2020 gab Adidas weiter nicht ab.
- Der Chef des LKW-Herstellers Traton, Andreas Renschler, fordert wegen der Corona-Krise Kaufprämien für Nutzfahrzeuge. „Wir brauchen jetzt ein Investitionsprogramm", sagte er der Süddeutschen Zeitung. „Wenn unsere Kunden, die Spediteure, in diesen kritischen Zeiten keine Zuschüsse bekommen, werden sie nicht investieren.“ Man habe auf diese Weise „auch auf einen Schlag die Möglichkeit, die Flotten auf den Straßen zu verjüngen und damit sauberer zu machen", so der Chef der Lkw-Gruppe. Ins gleiche Horn blies Herbert Diess. Der Volkswagen-Konzernlenker rief die Politik zu einer raschen Entscheidung über Kaufanreize für Autos auf. „Baldige kraftvolle Maßnahmen wären wichtig", sagte der Manager am Montag. Um den Nachfrageeinbruch abzufedern, brauche die Branche so bald als möglich Klarheit, ob auch mit staatlicher Hilfe der Absatz angekurbelt werden könne.
- Der Personaldienstleister Amadeus Fire hat im ersten Quartal einen Umsatzanstieg dank der jüngsten Übernahme der Comcave Holding GmbH um rund 38 Prozent auf gut 76 Mio. Euro verzeichnet. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) stieg um fast ein Fünftel auf 10,6 Mio. Euro. Der Gewinn ging von 6 auf 5 Mio. Euro zurück. Wegen der Coronavirus-Pandemie erwartet der Vorstand ein sehr schwaches zweites Quartal. Sollte es eine Erholung in naher Zukunft geben und sich die Nachfragesituation verbessern, dürfte auch Amadeus Fire in der zweiten Jahreshälfte davon profitieren, hieß es vom Vorstand.
- Die Dr. Hönle AG hat den Ausblick für das Geschäftsjahr 2019/2020 zurückgezogen. Die Auswirkungen der Covid-19 Pandemie auf die Geschäftsentwicklung der Hönle Gruppe seien derzeit nicht abzuschätzen, teilte der Vorstand am Montag mit. Der Finanzausblick werde aktualisiert, sobald die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie besser quantifizierbar sind.
- Airbus-Konzernchef Guillaume Faury hat die Belegschaft wegen des Absatz-Einbruchs durch die Coronakrise auf härtere Einschnitte wie Stellenstreichungen und tiefergreifende Sparmaßnahmen eingestellt. In einem Schreiben an die 135.000 Angestellten vom Freitag warnte Faury, dass das Überleben von Airbus auf dem Spiel stehe, wenn der Konzern nicht sofort gegensteuere.
Konjunktur & Politik
- Regierungssprecher Steffen Seibert hat am Montag die Hoffnungen auf weitgehende neue Lockerungen der Corona-Beschränkungen gedämpft. „An diesem 30. April wird es wichtige vorbereitende Beratungen und sehr begrenzte Beschlüsse geben", sagte er am Montag mit Blick auf die anstehende Bund-Länder-Schalte zur Corona-Krise . Der Termin komme zu früh, um die Auswirkungen der zuletzt beschlossenen Öffnungen beurteilen zu können. Die Bundesregierung müsse bei den verschiedenen Öffnungsschritten immer im Blick haben, wie sich die Infektionszahlen veränderten, sagte Seibert.
- Unternehmen, die aufgrund der Corona-Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind, sollen steuerliche Erleichterungen erfahren. Darauf einigten sich Bund und Länder, teilte das Brandenburger Finanzministerium am Montag mit. Betroffene Unternehmen sollten kurzfristig finanziellen Spielraum erhalten, sagte die Brandenburger Finanzministerin Katrin Lange (SPD). Vorauszahlungen von Unternehmen und Vermietern zur Einkommen- oder Körperschaftsteuer für 2019 könnten so nachträglich herabgesetzt werden. Bereits geleistete Zahlungen werden erstattet. Arbeitgeber hätten auch die Möglichkeit, Lohnsteueranmeldungen später einzureichen, wenn sie durch die Corona-Pandemie daran gehindert wurden, heißt es in der Erklärung.
- Der Gouverneur des von der Corona-Pandemie betroffenen US-Bundesstaates New York hat einen Plan für die Rückkehr zur Normalität vorgelegt. „Wir wollen die Wirtschaft wieder hochfahren", sagte Andrew Cuomo, „aber wir müssen dabei behutsam und intelligent vorgehen." Firmen sollen zum Beispiel sicherstellen, dass in ihren Büros und Fabriken Abstandsregeln eingehalten werden können und dass sie genügend Atemmasken für ihre Angestellten haben.
- Das neue Freihandelsabkommen USMCA für Nordamerika wird nach Angaben der US-Regierung am 1. Juli in Kraft treten. Darüber habe der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer am Freitag den US-Kongress informiert, teilte Lighthizers Büro mit. Kanada und Mexiko hätten Maßnahmen ergriffen, um ihren Zusagen im Rahmen der trilateralen Vereinbarung nachzukommen.
- Der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, Kevin Hassett, befürchtet wegen der Corona-Krise einen "Schock historischen Ausmaßes" für die US-Wirtschaft. „Wir werden uns mit einer Arbeitslosenquote befassen müssen, die wir während der Großen Depression gesehen haben", sagte Hassett. Er erwarte eine Quote von 16 Prozent oder mehr für diesen Monat.
- Der britische Premierminister Boriis Johnson hat bei der Bevölkerung um Verständnis für die weiterhin geltenden Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie geworben. „Ich verstehe eure Ungeduld", sagte Johnson am Montag mit Blick auf Forderungen von Unternehmen und teilweise der Öffentlichkeit, die Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus zu lockern. Eine zweite Erkrankungswelle müsse aber verhindert werden. Johnson nahm nach seiner überstandenen Covid-19-Erkrankung am Regierungssitz in der Downing Street die Amtsgeschäfte wieder auf.
- Der Bund der Steuerzahler fordert eine Pauschale von 100 Euro pro Monat für alle, die in der Corona-Krise von Zuhause aus arbeiten. „Die Politik muss sämtliche Spielräume für ein unbürokratisches Entgegenkommen ausschöpfen", sagte Vereinspräsident Reiner Holznagel am Montag. Zudem regte er an, die Umsatzsteuer für bestimmte Dienstleistungen auf sieben Prozent zu senken und den Solidaritätszuschlag früher abzuschaffen.
- In Russland gibt es offiziellen Angaben zufolge jetzt mehr Coronavirus-Infektionen als in China. Die Behörden in Moskau meldeten rund 6.200 neue Erkrankungen. Damit stieg die Gesamtzahl der bestätigten Fälle auf 87.247. Die meisten Infektionen wurden in Moskau registriert, wo inzwischen strenge Ausgangssperren gelten. In China gibt es nach amtlichen Angaben 82.830 bestätigte Infektionen.
- Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren befindet sich im freien Fall. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im April von minus 19,0 auf minus 50,0 Punkte abgestürzt. „Dies ist der niedrigste jemals gemessene Wert. Auch das Ausmaß des Rückgangs ist ohne Beispiel. Die Corona-Pandemie hinterlässt tiefe Spuren auf den Exportmärkten“, kommentierte das ifo Institut. „In zahlreichen Branchen sanken die Erwartungen auf neue Tiefstwerte. Hier sind insbesondere viele deutsche Schlüsselbranchen betroffen, wie der Fahrzeugbau, Maschinenbau oder die Elektrotechnik“. Einziger Lichtblick in diesem Monat war laut ifo die Pharmabranche. Sie geht von einem stabilen Exportgeschäft aus.
- Aufgrund der weltweiten Reisebeschränkungen in der Corona-Krise ist die Nachfrage nach Flugreisen stark gesunken. Deutliche Auswirkungen zeigen sich jetzt bei den Steuereinnahmen aus der Luftverkehrsteuer. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, gingen die kassenmäßigen Steuereinnahmen aus der Luftverkehrsteuer in Deutschland im März um 56,7 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat zurück. Für das gesamte erste Quartal ergibt sich ein Rückgang von 27,3 Prozent. Im Jahr 2019 nahm der Bund insgesamt 1,2 Mrd. Euro für rund 96,6 Mio. durch die Luftverkehrsteuer ein.
- Die Große Koalition rechnet wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr offenbar mit dem größten Einbruch des Wirtschaftswachstums seit Gründung der Bundesrepublik. Laut Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ geht die Bundesregierung in ihrer Frühjahrsprognose davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 2020 um 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr schrumpfen wird. Im kommenden Jahr solle es dann wieder bergauf gehen. Die Zahl der Corona-Toten in Deutschland ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts auf 5.750 gestiegen. Die Zahl der bestätigten Infektionen wird mit insgesamt rund 155.000 angegeben, ein Plus von etwa 1.000. Inzwischen sind 114.500 Infizierte genesen. Das Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass am Wochenende nicht aus allen Ämtern Daten übermittelt werden.
- Italien lockert ab dem 4. Mai eine Reihe von Corona-Beschränkungen. So werden den Bürgern wieder mehr Bewegungsmöglichkeiten in der eigenen Region erlaubt, wie Ministerpräsident Conte bei der Vorstellung der Strategie zur schrittweisen Öffnung des Landes ankündigte. Seit dem 10. März gelten in Italien strenge Ausgangsbeschränkungen.
- Die japanische Notenbank lockert ihre Geldpolitik in der Corona-Krise weiter. Wie die Bank of Japan (BoJ) am Montag mitteilte, sollen mehr Staatsanleihen und Unternehmenspapiere gekauft werden. Dabei setzt sie sich selbst beim Kauf von Staatsanleihen kein Limit mehr.
- Ab heute gibt es in der Schweiz erste Lockerungen der Einschränkungen wegen der Covid-19-Pandemie. So dürfen etwa Bau- und Gartenmärkte, Coiffeursalons, Therapiepraxen und Zahnärzte sowie Kosmetikstudios wieder öffnen. Die einzelnen Branchen haben eigene Schutzkonzepte gegen eine Übertragung des Coronavirus ausgearbeitet.
- China nutzt seine Corona-Hilfen in Europa für einen Propagandafeldzug. In Serbien wurden Plakate mit Bildern des chinesischen Präsidenten XI Jinping mit der Aufschrift "Dank Dir, Bruder Xi" aufgestellt. In Italien wurden Videos von chinesischen Hilfslieferungen verbreitet. Das Image Chinas wurde vom "Seuchenverbreiter" zum "Retter in der Not" gewandelt, kritisieren Beobachter. Die chinesische Propagandamaschinerie liefen auf Hochtouren.
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