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08:27 Uhr, 05.02.2009

Deutsche Bank erhöht Risikovorsorge um 80%

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Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Deutsche Bank rechnet offenbar vermehrt mit Kreditausfällen. Im vierten Quartal sei die Risikovorsorge im Kreditgeschäft um 80 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 591 Millionen Euro erhöht worden, teilte das Institut am Donnerstag mit. Im Gesamtjahr 2008 lagen Rücklagen für faule Kredite mit 1,1 Milliarden Euro um 76 Prozent über dem Vorjahreswert.

Wie bereits am 14. Januar 2009 erläutert, hat die Deutsche Bank das vierte Quartal mit einem Verlust nach Steuern von 4,8 Milliarden Euro abgeschlossen, nach einem Gewinn von 1,0 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. Vor Steuern belief sich der Verlust auf 6,2 Milliarden Euro, nach einem Vorsteuergewinn von 1,4 Milliarden Euro im vierten Quartal 2007.

Für das Geschäftsjahr 2008 weist die Bank einen Verlust nach Steuern von 3,9 Milliarden Euro und einen Verlust vor Steuern von 5,7 Milliarden Euro aus. Das Ergebnis je Aktie beträgt minus 7,61 Euro nach plus 13,05 Euro im Vorjahr. Die Eigenkapitalrendite vor Steuern nach Zielgrößendefinition (bezogen auf das Active Equity) lag bei minus 20 Prozent gegenüber plus 26 Prozent im Vorjahr. Die Erträge des Konzerns beliefen sich auf 13,5 Milliarden Euro (2007: 30,7 Milliarden Euro). Darin waren negative Marktwertanpassungen in Höhe von 7,0 Milliarden Euro (2007: 2,3 Milliarden Euro) enthalten.

"Wir sind absolut unzufrieden mit unserem Ergebnis im vierten Quartal und dem daraus resultierenden Verlust im Gesamtjahr 2008. Die zuvor nie erlebten Marktverhältnisse in diesem Quartal haben einige Schwächen in unserem Geschäftsmodell offenbart. Deshalb ändern wir unsere Aufstellung in einigen Geschäftsfeldern, sagte der Vorstandsvorsitzende Josef Ackermann. "Für die nächste Zeit sehen wir weiterhin sehr schwierige Bedingungen für die Weltwirtschaft und damit große Herausforderungen für unsere Kunden wie auch für unsere Branche", so der Bank-Chef weiter. "Wir sind der festen Überzeugung, dass die Deutsche Bank aus der gegenwärtigen Krise erfolgreich hervorgehen wird. Weil das Vertrauen und die Unterstützung unserer Aktionäre für uns zentral sind, schlagen wir für das Geschäftsjahr 2008 eine Dividende von 50 Cent pro Aktie vor." Für das Geschäftsjahr 2007 waren 4,50 Euro je Aktie ausgeschüttet worden.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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