Fundamentale Nachricht
10:32 Uhr, 05.03.2015

Deutsche Bank: Deflation schafft Wachstum

Die deutsche Bank kann den tiefen und fallenden Preisen in der Eurozone auch Positives abgewinnen. So schüre die Tatsache, dass Verbrauchs- und Investitionsgüter günstiger werden, auch neues Wachstum.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.201,55 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Euro-Bund Future
    ISIN: DE0009652644Kopiert
    Kursstand: 158,74 € (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Asoka Wöhrmann, Chief Investment Officer bei Deutsche Asset & Wealth Management, sieht in fallenden Preisen nicht nur Negatives: "Wir rechnen in der Eurozone 2015 im Schnitt mit leicht sinkenden Preisen. Das ist zwar auch ein Zeichen der Schwäche, sorgt aber ebenfalls für positive Impulse", schreibt er in einem Brief an Investoren. Die Themen Niedrigzins und Deflation seien derzeit die dringendsten Themen, die Investoren beschäftigen würden. "Wir nehmen die Deflationssorgen nicht auf die leichte Schulter. Wir sahen uns sogar Anfang Februar gezwungen, einige unserer Prognosen für Ende 2015 anzupassen. In erster Linie aufgrund der niedrigeren Inflations- und Zinsniveaus zu Anfang des Jahres", schreibt Wöhrmann.

Die Hauptprotagonisten an den Kapitalmärkten würden sich derzeit "schwer nachvollziehbar" verhalten. "Handeln sie rational oder als Getriebene? Ist es noch im Sinne der OPEC, dass Öl bei rund 50 $/b notiert? Weiß zumindest die EZB, wie sie an genügend Staatsanleihen rankommt, um ihr geplantes Kontingent von 60 Mrd. Euro pro Monat zu erfüllen? Und spielten Stolz und Missverständnisse in den griechischen Verhandlungen schlussendlich eine wichtigere Rolle als taktische Manöver?"

Es gebe eine gute und eine schlechte Deflation. Eine gute Deflation, wie etwa in den USA zwischen den Jahren 1870 bis 1914, schuf sogar neues Wachstum, da in dieser Zeit das nominale Bruttoinlandsprodukt der Vereinigten Staaten sogar wuchs, anstatt zu schrumpfen. In einer schlechten Deflation wie nach 1929 hingegen leiden Unternehmen unter Umsatz- und Gewinneinbrüchen. Jens Weidmann, Präsident der Bundesbank, kommentierte unlängst in der BörsenZeitung: "Das Risiko einer gefährlichen Deflation, also einer anhaltenden Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen und Löhnen, ist aktuell sehr gering."

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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