Kommentar
11:23 Uhr, 20.05.2010

Deutsche Bank-Aktie am Scheideweg

Erwähnte Instrumente

  • CLASSIC-Aktienanleihe
    Aktueller Kursstand:  

Was das Wort von Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann bewirken kann, zeigte ein am Donnerstag im ZDF mit ihm gesendetes Interview. Dabei hätten seine Zweifel an der Zurückführung des Schuldendienstes Griechenlands laut „IWR.de" zu „herben Rückschlägen an den Devisen- und Aktienmärkten" geführt, was Tags darauf zu bestaunen war, nachdem die Tage vorher noch von starken Erholungsbewegungen geprägt waren. Unterstützt wurden die Zweifel Ackermanns auch durch den Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater, nachdem „es

Griechenland sehr, sehr schwer haben wird, die Schulden ordnungsgemäß zu bedienen." Dagegen wetterten Vertreter der Politik gegen die „unverantwortlichen und unverschämten" Äußerungen, wie z.B. Renate Künast von den Grünen, die noch einmal nachlegte: „Der Name Ackermann ist inzwischen Synonym für Sabotage". Aber auch der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag, Peter Altmaier (CDU) sprach von „verantwortungslosen Äußerungen", die „zu einer weiteren Verunsicherung der Märkte beigetragen hätten". Wirtschaftminister Rainer Brüderle von der FDP empfand solche Worte in einer Fernsehanstalt zumindest noch als „nicht hilfreich".

Darüber hinaus kam die Deutsche Bank gleichzeitig in die Schusslinie, als bekannt wurde, dass US-amerikanische Strafverfolgungsbehörden zusammen mit der Börsenaufsicht SEC gegen den Bankenprimus sowie weitere Großbanken (UBS, Barclays, Merrill Lynch Bank of America, Goldman Sachs, Morgan Stanley, Citigroup, Wells Fargo und JPMorgan Chase) ermitteln würden, wie „boerse.ARD.de" bekannt gab. Der Vorwurf: Die Unternehmen sollen Finanzprodukte für Kommunen in Massachusetts und möglicherweise auch in Kalifornien zu ihrem Vorteil ausgenutzt haben. So wurden die Kreditinstitute dazu aufgefordert, „alle Dokumente zu kommunalen Anleihen, die von den Banken gezeichnet wurden, sowie alle Kreditversicherungen (CDS), die sie abgeschlossen hätten", binnen zwei Wochen offen zu legen. Untersucht werde dabei ein möglicher Interessenkonflikt zwischen der positiven Gestaltung der Anleihen zu Gunsten der Banken und der gleichzeitige Spekulation auf deren Ausfall über CDS, die zur Absicherung gegen Risiken dienen, so boerse.ARD.de weiter.

Für die Aktie der Deutschen Bank kommt es aus charttechnischer Sicht nach dem erneuten Zurückfallen von der Widerstandszone um 58 Euro darauf an, ob der Titel nun erneut nach oben dreht und diese Marke endlich durchbrechen kann – die nächsten Kursziele würden dann bei 62 bis 65 Euro liegen – oder ob sich der Wert weiter in Richtung auf die Unterstützungszone um 42 Euro hinbewegt. Die nächste Unterstützung würde sich dann im Bereich um 39 Euro befinden.

Seitwärtsorientierte Anleger könnten zu einer gerade von Sal. Oppenheim emittierten CLASSIC-Aktienanleihe auf den Bankenwert greifen, deren Basispreis bei 49,50 Euro liegt. Sollte diese Marke bei Fälligkeit im Juni 2011 nicht unterschritten werden, würde der volle Nennbetrag zurückerstattet. Im anderen Fall käme es zur Aktienandienung. Die maximale Rendite beläuft sich aktuell auf 17,48 Prozent bzw. 15,70 Prozent p.a.

15,50 % p.a. Deutsche Bank CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1JDW

Laufzeit:

24.06.2011

Preis: (17.05.2010)

Geld / Brief: 99,42 % / 99,62 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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