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08:44 Uhr, 26.03.2024

Deutsche Bahn und Lokführer einigen sich auf Arbeitszeit-Optionsmodell

FRANKFURT (Dow Jones) - Die Deutsche Bahn ermöglicht die von der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) geforderte 35-Stunden-Woche. Allerdings nicht verpflichtend, die Mitarbeiter im Schichtdienst können in einem Optionsmodell künftig selbst über ihre Wochenarbeitszeit - von 35 bis 40 Stunden - entscheiden, hieß es in einer Pressemitteilung der Bahn. "Dabei gilt das Leistungsprinzip: Wer mehr arbeitet, verdient entsprechend mehr", so der Konzern. Am Vortag hatten beide Parteien mitgeteilt, dass sie sich nach fünf Monaten auf einen Tarifvertrag geeinigt haben.

"Mit dem Optionsmodell haben unsere Kolleginnen und Kollegen den individuellen Freiraum, sich für das zu entscheiden, das am besten zu ihnen und ihrer Lebensphase passt", sagte Personalvorstand Martin Seiler. "Wir haben von Anfang an betont, dass eine stumpfe Arbeitszeitverkürzung, die allen zwangsweise übergestülpt wird, absolut nicht zeitgemäß ist. Niemand bekommt durch den Tarifvertrag bis zum Ende des Jahrzehnts zwangsweise eine 35-Stunden-Woche." Die Absenkung der Arbeitszeit auf 35 Stunden die Woche war eine Kernforderung der GDL.

Die Referenzarbeitszeit sinkt zunächst 2026 auf 37 von 38 Stunden, bis 2029 in drei weiteren Schritten auf 35 Stunden. Das Gehalt wird anteilig nicht verringert. Die tatsächliche Arbeitszeit werde aber selbst gewählt, bei entsprechend mehr Lohn. Lokführer oder Zugbegleiter könnten beispielsweise in einer 40-Stunden-Woche rund 14 Prozent mehr verdienen als in einer 35-Stunden-Woche.

Die Lokführer bekommen nach dem nun ausgehandelten Tarifvertrag 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie, wovon 1.500 Euro im März und weitere 1.350 Euro voraussichtlich im Mai ausgezahlt werden. Der Lohn steigt um 420 Euro in zwei Schritten: 210 Euro mehr pro Monat zum 1. August 2024 und nochmal 210 Euro zum 1. April 2025.

Bis Ende Februar 2026 gilt nun Friedenspflicht mit der GDL.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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