Deutsche Auftragseingänge: Weltwirtschaft stützt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Externe Quelle: Nord/LB
Soeben haben das Bundeswirtschaftsministerium und die Deutsche Bundesbank Zahlen zur Entwicklung der Auftragseingänge beim verarbeitenden Gewerbe vorgelegt. Demnach konnten sich die Neuaufträge im Berichtsmonat Februar auf dem Vormonatsniveau behaupten. Aufgrund des Auftragseinbruchs im Frühjahr des vergangenen Jahres kletterte die Jahresrate auf einen Wert von 24,5%. Nach dem deutlichen Anstieg im Vormonat hatten wir mit einer – hauptsächlich statistisch bedingten – Gegenreaktion gerechnet. Das Ausbleiben dieser Reaktion erfreut, zumal die Vormonatszahlen erneut leicht nach oben revidiert wurden. Die Veröffentlichung kann damit insgesamt durchaus als gute Nachricht bezeichnet werden.
Die „schwarze Null“ ergibt sich als Ergebnis einer gestärkten Auslands- sowie einer etwas schwächeren Inlandsnachfrage. Während die Aufträge aus dem Ausland um 1,8% M/M anzogen, präsentierte sich die Binnennachfrage um 1,9% M/M rückläufig. Das stärkste Auftragsplus kam im Februar von Unternehmen außerhalb der Eurozone (+2,9% M/M).
Noch etwas klarer wird die allgemeine Situation der deutschen Volkswirtschaft durch die Jahresraten beschrieben. Diese sind nach dem schwachen Vorjahr aktuell fast schon zwangsläufig deutlich im Plus. Allerdings zeigt ein Blick auf die Details doch einige erwähnenswerte Unterschiede. Während die Inlandsnachfrage – und damit ein Indikator für die Binnenkonjunktur – aktuell 18,6% über dem Vorjahreswert liegt, notieren die Aufträge aus dem Ausland nahezu 30% über dem Februarwert des vergangenen Jahres. Haupttreiber der hiesigen konjunkturellen Stabilisierung bleibt damit also die weltwirtschaftliche Erholung. Und während die Orders aus dem Euroraum derzeit 23,6% über dem Vorjahresniveau rangieren, sind es vor allem die Aufträge aus dem Rest der Welt, die mit einem Plus von fast 35% Y/Y die heimische Wirtschaft stützen.
Die Zahlen unterstreichen das, was wir anhand einer ganzen Reihe von Indikatoren derzeit feststellen können: Die Eurozone hat schwer mit der Bewältigung der Krise zu kämpfen. Während sich die Emerging Markets – vor allem in Asien – bereits wieder gut erholt präsentieren und auch in den USA die wirtschaftliche Erholung an Kontinuität gewinnt, scheint Euroland nur schwer aus den Startlöchern zu kommen. Die leichte Abwärtsrevision der BIP-Zahlen für das IV. Quartal ist nur ein Beispiel hierfür. Demnach stagnierte die Wirtschaftsleistung zum Jahresabschluss 2009.
Fazit: Die Auftragseingänge konnten sich im Februar auf dem Vormonatsniveau behaupten. Vor dem Hintergrund der ohnehin starken Januar-Zahlen und der zudem noch vorgenommenen Aufwärtsrevision dieser Werte kann die heutige Veröffentlichung getrost als gute Nachricht bezeichnet werden. Die starke Auslandsnachfrage – insbesondere von außerhalb des Währungsraumes – unterstreicht, dass die weltwirtschaftliche Erholung Haupttreiber der hiesigen konjunkturellen Stabilisierung bleibt.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.