Deutsche Auftragseingänge: Stabil auf niedrigem Niveau
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Externe Quelle: Nord LB
Das Bundeswirtschaftsministerium und die Deutsche Bundesbank haben soeben aktuelle Zahlen zur Entwicklung der Auftragseingänge für den Berichtsmonat April veröffentlicht. Demnach verharren die Neuaufträge auf Vormonatsniveau. Die Jahresveränderungsrate gibt jedoch wieder deutlicher nach. Gegenüber dem Vorjahreswert haben wir einen Auftragsrückgang um 37,1% zu verzeichnen. Die Daten liegen im Rahmen der Erwartungen und signalisieren, dass die Fallgeschwindigkeit der deutschen Wirtschaft allmählich nachlässt.
Als Stütze wirkte im April die Binnenkonjunktur. Die Neuaufträge aus Deutschland selbst legten immerhin um 0,6% M/M zu. Die Auslandsnachfrage präsentierte sich hingegen wieder etwas schwächer. Nachdem wir an dieser Stelle noch im März ein ordentliches Auftragsplus gesehen hatten, fielen die Neuaufträge mit einem Minus von 0,5% M/M nun wieder etwas zurück.
Interessant ist auch ein Blick auf die Entwicklung einzelner Branchen. Positiv sticht an dieser Stelle die Metallindustrie hervor. Die Auftragslage verbesserte sich hier um 5,2% gegenüber dem Vormonat. Überraschend schwach präsentierte sich im April hingegen der Maschinenbau. Hier schlug ein Auftragsrückgang um 8,6% M/M zu Buche. Ebenfalls rückläufig war die Auftragslage in der Automobilindustrie. Nach zuletzt zwei sehr starken Monaten sehen wir nun auch an dieser Stelle eine Gegenbewegung. In der Automobilbranche verringerten sich die Aufträge um 1,7% M/M.
Nachdem sich bereits seit einigen Monaten die Stimmungsindikatoren verbessern, scheint es, als ob nun auch die harten Fakten nicht mehr allzu gruselig daherkommen. Von einer Entwarnung der Situation wollen wir allerdings noch absehen. Zu schwer wiegt der Absturz und zu fragil bleibt die konjunkturelle Gesamtsituation – daran kann auch eine Stabilisierung der Auftragslage noch nichts wesentliches ändern.
Fazit: Die hiesige Auftragslage kann sich auf ihrem Vormonatsniveau stabilisieren – soweit die gute Nachricht. Auf Jahressicht präsentieren sich die Auftragsbücher deutscher Unternehmen jedoch weiter ziemlich dünn. Der Auftragsrückgang liegt hier bei ca. 37%. Insgesamt liegen die Daten im Rahmen der Erwartungen – Grund zum Jubel stellen sie allerdings noch nicht dar. Immerhin scheint aber der Dammbruch, den wir zu Beginn des Jahres haben feststellen müssen, nun doch gestoppt.
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