Destatis bestätigt vorläufige Angaben zum BIP
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Wie das Statistische Bundesamt bereits in seiner Schnellmeldung am 12. Februar mitgeteilt hat, ist das Bruttoinlandsprodukt, der Wert der in Deutschland erwirtschafteten Leistung, im vierten Quartal 2003 gegenüber dem Vorquartal saison- und kalenderbereinigt um 0,2% leicht gestiegen. Auch im dritten Quartal nahm die Wirtschaftsleistung im Vorquartalsvergleich um 0,2% zu. Die Belebung in der zweiten Jahreshälfte konnte die Rückgänge in den ersten beiden Quartalen um jeweils 0,2% allerdings nicht ganz ausgleichen, so dass sich - ein Kalendereffekt für das Jahr war nicht zu verzeichnen - für das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2003 ein leichtes Minus von 0,1% gegenüber dem Vorjahr ergab.
Der Anstieg des Bruttoinlandsprodukts im Berichtsquartal gegenüber dem dritten Quartal 2003 ist gekennzeichnet durch eine relativ starke Zunahme der inländischen Verwendung (+ 1,0%). Der Exportüberschuss (Außenbeitrag) war dagegen rückläufig und wirkte negativ auf das Wirtschaftswachstum (Wachstumsbeitrag von - 0,7%-Punkten). Ursache hierfür war, dass die Importe (+ 2,7%) gegenüber dem Vorquartal deutlich stärker zulegten als die Exporte (+ 0,3%). Im Gegensatz hierzu führten im dritten Quartal 2003 kräftig gestiegene Exporte (+ 3,8%) bei nur schwacher Zunahme der Importe (+ 0,2%) zu einer Erhöhung des Außenbeitrags gegenüber dem Vorquartal; die inländische Verwendung ging gleichzeitig zurück.
Die Zunahme der inländischen Verwendung im Berichtsquartal gegenüber dem dritten Quartal 2003 resultierte aus einem Anstieg der Investitionen, während die privaten (- 0,4%) und staatlichen Konsumausgaben (- 0,2%) im Vorquartalsvergleich zurück gingen. Sowohl in Ausrüstungen (+ 1,9%) als auch in Bauten (+ 1,6%) wurde deutlich mehr investiert. Auch die Investitionen in sonstige Anlagen (+ 1,0%, größtenteils bestehend aus Computersoftware und Urheberrechten) und die Verminderung des Vorratsabbaus (Wachstumsbeitrag von 0,9%-Punkten) trugen positiv zum Anstieg der Wirtschaftsleistung im vierten Quartal bei.
Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Vorjahresvergleich:
Auch im Vorjahresvergleich kam es im Berichtsquartal zu einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 0,2% nach Abnahmen im dritten (- 0,2%) und zweiten (- 0,7%) Quartal 2003 sowie einer Zunahme (+ 0,4%) im ersten Quartal. Unter Ausschluss des Kalendereffekts (im vierten Quartal 2003 stand gut ein halber Arbeitstag mehr zur Verfügung) hätte die Wirtschaftsleistung im Berichtsquartal auf dem Niveau des vierten Quartals 2002 stagniert.
Die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2003 wurde von 38,6 Mill. Erwerbstätigen erbracht, das waren 233 000 Personen oder 0,6% weniger als ein Jahr zuvor. Die Erwerbslosigkeit (internationale Abgrenzung) stieg im vierten Quartal 2003 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 130 000 Personen oder 3,8% auf 3,5 Mill. Personen. Der Anteil der Erwerbslosen an den Erwerbspersonen insgesamt erhöhte sich damit von 8,1% im vierten Quartal 2002 auf 8,4% im Berichtsquartal.
Die Arbeitsproduktivität, gemessen als Bruttoinlandsprodukt in Preisen von 1995 je Erwerbstätigen, nahm im Vorjahresvergleich im vierten Quartal 2003 um 0,8% zu. Je Erwerbstätigenstunde gerechnet ergab sich lediglich ein Anstieg um 0,3%, da sich die Zahl der Arbeitsstunden je Erwerbstätigen bedingt durch die weitere Reduzierung des Krankenstandes und eine Zunahme der Nebenerwerbstätigkeit im Vergleich zum Vorjahr leicht erhöht hat.
Die Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts zeigt im Produzierenden Gewerbe ohne Baugewerbe einen deutlichen Anstieg der Bruttowertschöpfung in konstanten Preisen gegenüber dem entsprechenden Quartal des Vorjahres (+ 1,4%). Auch in den Bereichen Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleister (+ 0,7%) sowie öffentliche und private Dienstleister (+ 0,2%) nahm die Bruttowertschöpfung im Vergleich zum Vorjahr zu. Der Bereich Handel, Gastgewerbe und Verkehr (+ 0,0%) stagnierte. Im Baugewerbe (- 2,1%) und in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (- 0,7%) setzte sich die rückläufige Entwicklung der vergangenen Quartale bzw. Jahre weiter fort.
Die Verwendungsseite des Bruttoinlandsprodukts (in Preisen von 1995) zeigt auch im Vorjahresvergleich einen Anstieg der inländische Verwendung (+ 0,5%) und einen Rückgang des Exportüberschusses (negativer Beitrag zum Wirtschaftswachstum in Höhe von - 0,3%-Punkten), was zu der genannten Zunahme des Bruttoinlandsprodukts um 0,2% führte.
Die Abnahme des Exportüberschusses ergab sich aus einem Anstieg der Importe (+ 2,6%), der deutlich über dem der Exporte lag (+ 1,4%). Der Zunahme der inländischen Verwendung im Berichtsquartal gegenüber dem vierten Quartal 2002 ist gekennzeichnet durch einen Anstieg der Investitionen und einen Rückgang des Konsums insgesamt. Die privaten Konsumausgaben verminderten sich (- 0,7%), während die Konsumausgaben des Staates anstiegen (+ 1,3%). Bei den Investitionen haben ein deutlich verringerter Vorratsabbau (Wachstumsbeitrag von 0,8%-Punkten) sowie höhere Investitionen in sonstige Anlagen (+ 1,9%, vor allem Computersoftware und Urheberrechte) positiv zum Wirtschaftswachstum beigetragen. Die Investitionen in Ausrüstungen und in Bauten (- 1,7 bzw. - 0,5%) gingen auch im vierten Quartal 2003 zurück, jedoch deutlich langsamer als im zweiten und dritten Quartal.
In jeweiligen Preisen war im vierten Quartal 2003 das Bruttoinlandsprodukt, wie auch das Bruttonationaleinkommen um 1,2% höher als vor einem Jahr. Das Volkseinkommen stieg ebenfalls um 1,2%. Das Arbeitnehmerentgelt nahm im Berichtsquartal ab (- 0,2%), wohingegen die Unternehmens- und Vermögenseinkommen deutlich anstiegen (+ 5,8%). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte stieg im vierten Quartal geringfügig um 0,1%. Die Sparquote der privaten Haushalte reduzierte sich von 9,6% im vierten Vierteljahr 2002 auf 9,4% im Berichtsquartal.
Über die Erstberechnung des vierten Quartals 2003 hinaus wurden auch die im November veröffentlichten Ergebnisse für die ersten drei Quartale 2003 sowie das im Januar veröffentlichte erste Jahresergebnis für 2003 überarbeitet und - soweit erforderlich - revidiert. Solche laufenden Revisionen erfolgen routinemäßig, um neu verfügbare statistische Informationen schnellstmöglich einbeziehen zu können. Die Neuberechnungen ergaben für die Veränderungsraten des Bruttoinlandsprodukts in Preisen von 1995 keine Änderungen.
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