Kommentar
13:41 Uhr, 21.04.2005

Derivate: Starkes Wachstum im ersten Quartal

Im ersten Quartal 2005 ist das Anlagevolumen in derivativen Wertpapieren um 15 Prozent gestiegen gegenüber dem Jahresende 2004; das Anlagevolumen des Gesamtmarktes wird auf nunmehr 52 bis 57 Mrd. Euro geschätzt. Die Schätzung beruht auf der Fortschreibung der Markterhebung der European Business School (ebs). Sie ermittelt den sog. Open Interest der im Derivate Forum organisierten Emittenten (Deutsche Bank, DZ BANK, HypoVereinsbank, Sal. Oppenheim und WestLB). Im Vergleich zum Vormonat ist das Anlagevolumen in derivativen Wertpapieren dieser fünf Emittenten noch einmal um 3,4 Prozent gewachsen auf nunmehr 31,7 Mrd. Euro.

Nur 206 Mio. Euro davon entfallen auf sog. Hebelprodukte. Damit zeigt sich als stabiler Trend, dass die deutschen Privatanleger Zertifikate hauptsächlich als Anlageprodukte kaufen. Weiter ansteigend ist hingegen der Anteil der Zertifikate mit vollständigem oder teilweisem Kapitalschutz. Sie machen zum Ende des ersten Quartals 63,8 Prozent des ausstehenden Anlagevolumens in Anlageprodukten aus und haben damit gegenüber dem Vormonat ihren Anteil noch einmal um 1,3 Prozentpunkte erhöht.

Erstmals im März wird ein starkes Wachstum sog. Outperformance- und Sprint-Zertifikate sichtbar, die eine überproportionale Partizipation an Kursgewinnen erlauben. Ihr Anteil an den Anlageprodukten ist im Vergleich zum Vormonat um 9,1 Prozent auf nunmehr 3,4 Prozent gestiegen. Weiterhin in Mode sind Zertifikate auf Renten. Durch einen Anstieg von 9,7 Prozent gegenüber dem Vormonat liegt ihr Anteil am Open Interest in Anlageprodukten zum Ende des ersten Quartals bei 9,8 Prozent.

Der erstmals in der Erhebung für den März ausgewiesene Preiseffekt beträgt bei den Anlageprodukten weniger als 0,01 Prozent; bei den Hebelprodukten 9 Prozent. Das Wachstum des Anlagevolumens im Monat März von 1 Mrd. Euro entspricht somit dem Nettomittelzufluß bei Investmentfonds. Die im monatlichen Rhythmus erscheinende Marktstatistik des Derivate Forums erfasst den Open Interest für Zertifikate im Retailgeschäft, die zum Stichtag öffentlich angeboten und mindestens an einer deutschen Börse gelistet wurden; bis 2004 standen lediglich Zahlen zu den Börsenumsätzen mit Derivaten zur Verfügung. Da der Marktanteil der fünf im Derivate Forum zusammengeschlossenen Emittenten über 50 Prozent beträgt, sind auch Schätzungen für das Anlagevolumen des Gesamtmarkts möglich. Das Derivate Forum rechnet mit derzeit 52 bis 57 Mrd. Euro.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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