Derivate-Markt trotzt den Turbulenzen an den Finanzmärkten
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Der Markt für derivative Wertpapiere in Deutschland hat sich im Mai in einem insgesamt unsicheren Kapitalmarktumfeld überraschend stabil gezeigt. Das ist das Ergebnis der Erhebung des Marktvolumens, die die EDG GmbH im Auftrag des Deutschen Derivate Verbandes (DDV) monatlich durchführt. Das ausstehende Volumen (Open Interest) geht aufgrund negativer Preiseffekte um 0,1% bzw. 102 Mio. Euro leicht zurück. Das ist deutlich weniger als der DJ Euro STOXX 50, der im gleichen Zeitraum 1,2% verlor. Die 14 an der Markterhebung teilnehmenden Banken verzeichneten preisbereinigt Zuflüsse von 182 Mio. Euro, die einem leichten Volumenanstieg von 0,2% entsprechen. Die negativen Preiseffekte betragen 0,3%. Per 30. Mai 2008 haben die Anleger 99,1 Mrd. Euro bei den 14 Emittenten in Anlage-Zertifikate und Hebelprodukte investiert.
Im bisherigen Jahresverlauf ist der Open Interest um 1,2% bzw. 1,2 Mrd. Euro zurückgegangen. Der Derivate-Markt hat sich damit besser als der Gesamtmarkt entwickelt. Allein der DJ Euro STOXX 50 hat im gleichen Zeitraum einen Wertverlust von 14,1% hinnehmen müssen. Aufgrund des geschätzten Marktanteils der 14 teilnehmenden Emittenten von 75%, beläuft sich das Gesamtmarktvolumen des Deutschen Derivate Verband per Ende Mai 2008 auf 132,5 Mrd. Euro.
Das ausstehende Volumen im Mai ging ausschließlich bei den Anlage-Zertifikaten leicht um 0,1% bzw. 146 Mio. Euro zurück. Preisbereinigt ergibt sich allerdings bei diesen Anlageprodukten ein Anstieg des Open Interest von 0,1% bzw. 139 Mio. Euro. Ein starkes Wachstum konnten allerdings die Hebelprodukte verzeichnen, die um 4,2% bzw. 43 Mio. Euro wuchsen. Die Anleger haben 1,1 Mrd. Euro bzw. 1,1 % des Gesamtvolumens in Hebelzertifikaten investiert.
Die Statistik zum Marktvolumen zeigt das in derivativen Wertpapieren investierten Vermögens deutscher Privatanleger, das so genannte ausstehende Volumen (Open Interest). Dieser Open Interest ist gleichzusetzen mit den Assets under Management des Derivatemarktes, er wird seit Ende 2004 erhoben.
Auf Basis dieser monatlichen Statistik werden die Marktanteile der Emittenten erhoben werden. Diese Marktanteile der Emittenten können mit der Größe des jeweiligen Segmentes in Zusammenhang gebracht werden. Die Veränderung des Marktanteils des jeweiligen Emittenten sagt jedoch nichts über das Wachstum eines Segmentes aus, sondern zeigt ausschließlich, wie sich der relative Anteil des Emittenten in dem jeweiligen Segment verändert hat.
Der Ausweis des Open Interest bietet Privatanlegern verschiedene Vorteile:
Mit den Daten zum Marktvolumen lässt sich die Größe des gesamten Markts abschätzen.
Das Volumen, das in Produkte für Privatanleger investiert ist, wird erfasst.
Die Größe des reinen Privatanleger-Geschäfts kann ermittelt werden.
Die strenge Qualitätskontrolle und intensive Prüfung der übermittelten Daten durch die European Derivatives Group GmbH sichert eine hohe Datenqualität.
Der direkte Vergleich zur Fondsindustrie wird ermöglicht, indem eine Größe ausgewiesen wird, die den Assets under Management entspricht.
Vorgehensweise Die Volumina der einzelnen Emittenten werden aggregiert und nur in ihrer Gesamtheit veröffentlicht. Die Emittenten des Deutschen Derivate Verbandes vereinigen rund 90 Prozent des Marktes auf sich. Diese Marktstruktur erlaubt somit eine gute Hochrechnung der vorgelegten Zahlen auf den Gesamtmarkt.
Die Erhebung und Auswertung erfasst den Open Interest für Retailprodukte, die zum Stichtag öffentlich angeboten und mindestens an einer deutschen Börse gelistet wurden. Die verwendete Produktklassifizierung orientiert sich an der Derivate-Matrix der EUWAX. Reine Privatplatzierungen, institutionelle und White Label-Geschäfte werden somit nicht erfasst. Nicht auszuschließen ist, dass Teile einer Emission von institutionellen Investoren beispielsweise über die Börse erworben werden.
An der Marktvolumenstatistik nehmen derzeit die folgenden Emittenten teil:
BayernLB, BNP Paribas, Deutsche Bank, Dresdner Bank, DZ BANK, Goldman Sachs, HSBC Trinkhaus, HypoVereinsbank, LBBW, NORD/LB, Sal. Oppenheim, SEB, UBS, WestLB und WGZ BANK.
Quelle: Deutscher Derivate Verband (DDV)
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