Kommentar
14:53 Uhr, 09.12.2008

Der ZEW-Index steigt im Dezember unerwartet

Deutsche Anleger gewinnen an Vertrauen zurück. Schon im zweiten Monat in Folge dokumentierte der ZEW-Index eine Verbesserung des Anlegervertrauens mit einem Anstieg auf -41,6 im Dezember von -53,5 im November 2008. Fallende Ölpreise, ein schwächerer Euro und die geplanten Regierungsmaßnahmen zur Rettung des Finanzsektors und der Realwirtschaft scheinen die gesteigerte Angst vor einer weltweiten Rezession ausgeglichen zu haben. Gleichzeitig sackte die Einschätzung der aktuellen Situation drastisch auf - 64,5 ab, der absolute Tiefststand seit Juli 2005.

Heute Morgen wurde auch bekannt gemacht, dass die deutschen Exporte im Oktober um 0,5% gefallen waren. Plötzlich einbrechende Neuaufträge haben bereits seit einiger Zeit den Zusammenbruch deutscher Exporte angekündigt. Die Oktoberzahlen machen deutlich, dass der Export in Länder außerhalb der EU in einem schnelleren Tempo zurückgegangen ist, als der Export zu europäischen Nachbarn. Trotz der schlechten Nachricht über zurückgehende Exporte, bieten die heutigen Handelszahlen eine Entlastung für das BIP-Wachstum im 4. Quartal. Da die Importe viel stärker fielen als die Exporte (-3.5%), vergrößerte sich der deutsche Handelsüberschuss von EUR 15 Mrd. im September auf EUR 16,5 Mrd. im Oktober.

Die heutigen Zahlen bestätigen wieder einmal, dass sich die deutsche Wirtschaft in der Mitte einer schweren Rezession befindet und kein schnelles Ende in Sicht ist. Alle deutschen Automobilhersteller haben jetzt temporäre Produktions-Stopps angekündigt und gestern hat der erste kleine Automobilzulieferer Insolvenz angemeldet. Auch in den nächsten Wochen müssen wir auf schlechte Nachrichten gefasst sein. Das Wachstum wird bis zum 1. Quartal 2009 negativ ausfallen. Zum ersten Mal seitdem die Bundesbank 1970 anfing, Quartalszahlen zu veröffentlichen, sieht es so aus, als ob die deutsche Wirtschaft in vier aufeinander folgenden Quartalen schrumpfen wird.

Quelle: ING Investment

ING Investment Management ist der globale Asset Manager der ING Gruppe. Mit annähernd 375 Milliarden Euro Assets under Management, vertreten in 37 Ländern mit mehr als 3.700 Mitarbeitern, ist ING Investment Management (ING IM) weltweit auf Platz 27 im Asset Management.

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