Kommentar
16:16 Uhr, 10.07.2024

Der US-Aktienmarkt hat mehr als ein Technologieproblem

Die hohe Bewertung des US-Marktes wird gerne durch die Bewertung des Technologiesektors erklärt und das sei ja kein Problem. Beides greift zu kurz.

Ob ein Markt teuer oder billig ist, liegt häufig im Auge des Betrachters. Einen objektiven Maßstab gibt es nicht. Man kann sich daher trefflich und lange darüber streiten, was hoch und was als tief gilt. Um die Diskussion zu vermeiden, hilft ein Blick auf die Bewertung der vergangenen Jahre. So kann man zumindest feststellen, ob ein Markt oder Sektor im Vergleich zur eigenen Historie gerade höher oder tiefer bewertet ist.

Die Bewertung von US-Indizes war bereits in den vergangenen zehn Jahren nicht tief, wenn man die vergangenen 50 Jahre als Maßstab anlegt. Das wäre vermutlich kein guter Maßstab. Es gibt Gründe dafür, weshalb eine systematisch höhere Bewertung im Vergleich zu früher gerechtfertigt ist. Einer davon ist die Geldpolitik, die weniger Toleranz für wirtschaftliche Volatilität hat.

Eine höhere Sicherheit in Bezug auf das Wachstum rechtfertigt eine höhere Bewertung und damit implizit eine tiefere zukünftige Rendite. Ist etwas hochgradig unsicher, will man für das hohe Risiko mit höherer Rendite belohnt werden. Die Bewertung muss tiefer sein.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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