Der Terror holt die Märkte ein
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Die schrecklichen Ereignisse in Spanien schockieren die Börsianer weltweit. Die rosigen Szenarien vieler Analysten könnten nun Makulatur sein.
Mehrere Marktbeobachter und selbst Fondsgesellschaften hatten sich in den vergangenen Wochen zunehmend skeptisch über die ambitionierten Bewertungen der Aktienmärkte geäußert. Dabei stützten sie sich vorwiegend auf Faktoren wie den weiter lahmenden Arbeitsmarkt in den USA (von Europa ganz zu schweigen), historische Höchststände bei den Insiderverkäufen, anhaltend hohe Rohstoffpreise sowie negative Tendenzen bei Unternehmens- und Konsumentenvertauen beiderseits des Atlantiks.
Doch das immense Risiko, dass von potenziellen neuen Terrorattacken ausging, wagte kaum jemand anzusprechen. Nun ist der schlimmste Fall eingetreten. Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass Al Qaida in die Bombenattentate in Madrid verwickelt ist, dürfte die psychologische Schockwirkung enorm groß sein. Die in der Breite doch sehr optimistischen Gewinnschätzungen wären hinfällig.
Das globale Wirtschaftwachstum stützt sich auf zwie wesentliche Säulen: Auf der einen Seite den amerikanischen Konsum, aufgebläht durch die verantwortungslose Niedrigzinspolitik Greenspans und die nicht minder irrwitzige Ausgaben- und Steuersenkungsorgie Bushs. Auf der anderen Seite die gigantische Produktionsmachine China, die den unersättlichen amerikanischen Verbraucher mit billigen Waren versorgt. Europa schwimmt dabei nur mit.
Sollte nun der Terror, wie in dem angeblichen Bekennerschreiben angekündigt, auch wieder auf die USA selbst ausgedehnt werden, dürften selbst die zukunftsbejahenden Amerikaner es den stets weltschmerzbeladenen Deutschen nachmachen und den Gürtel - zumindest vorrübergehend - enger schnallen. Eine globale Rezession wäre unausweichlich.
Bleibt fast nur die perverse Hoffnung, dass es doch die ETA war. Den Angehörigen der Opfer wäre dies freilich kein Trost.
Quelle: Morningstar Deutschland
Die Aufgabe der Fonds-Ratingagentur Morningstar ist es, leicht zugängliche Informationen und Anwendungen anzubieten um den Anlegern eine objektive Hilfe zu den mehr als 6.000 in Deutschland zugelassen Fonds zu geben. Als Teil des europäischen Netzes lancierte Morningstar seine Dienste in Deutschland am 23.05.2001 unter www.morningstarfonds.de
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