Kommentar
22:30 Uhr, 08.06.2017

Ex-FBI-Chef Comey bringt Trump in Bedrängnis

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  • Air Berlin bittet die Politik um Hilfe
  • Euro-Wirtschaft wächst noch stärker als gedacht
  • DE: Unternehmen haben ihre Produktion im April stärker ausgeweitet als erwartet
  • Einigung im griechischen Schuldensstreit ist möglich
  • Großaktionär Kinnevik steigt bei Rocket Internet aus
  • Heidelberger Druck hat Großes vor
  • Allianz will sich den Kreditversicherer Euler Hermes offenbar komplett einverleiben
  • Japanische Wirtschaft ist langsamer gewachsen als zunächst gedacht
  • Gute Handelsdaten aus China

DAX & Dow Jones

  • Der deutsche Aktienmarkt hat sich vom vorher ausgerufenen "Super-Donnerstag" kaum beeindruckt gezeigt. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 0,32 Prozent bei 12.713,58 Punkten. Der EZB-Zinsentscheid und die anschließende Pressekonferenz sorgten zwar vorübergehend für einige Bewegung im DAX und beim Währungspaar EUR/USD, unter dem Strich passierte aber wenig. Die EZB hat ihren Billig-Geld-Kurs trotz verbesserter Konjunktur und tendenziell steigender Inflation bestätigt (ausführlicher Artikel: Die EZB bewegt sich nur in kleinen Schritten). Auch die Anhörung des ehemaligen FBI-Direktors James Comey zur Russland-Affäre von US-Präsident Trump hatte bisher kaum Auswirkungen auf die Märkte. In Großbritannien wiederum wird das britische Unterhaus gewählt. Mit ersten Ergebnissen wird nach der Schließung der Wahllokale um 23 Uhr deutscher Zeit gerechnet. Die Anleger am deutschen Aktienmarkt bleiben guter Dinge. Der DAX notierte zuletzt fester. Für den positiven Unterbau sorgen auch starke Konjunkturdaten. Die Unternehmen in Deutschland haben ihre Produktion im April stärker ausgeweitet als erwartet und die Wirtschaft der Eurozone bleibt auf Expansionskurs.
  • S&P 500  und Dow Jones beendeten den Tag weitestgehend unverändert, während der Nasdaq 0,4 % hinzugewinnen konnte und sich der Russell 2000  sogar um 1,4 % verbesserte. Zugpferd unter den Sektoren waren Finanzwerte, die einerseits von der steileren Zinskurve, als auch von der schwebenden Rücknahme der Dodd Frank-Regulierungen profitieren konnten. Nvidia sprang um über 7 % an, nachdem Citigroup das Kursziel von 4145 auf $180 angehoben hatte.

Ex-FBI-Chef Comey: US-Präsident Trump hat gelogen und forderte "Loyalität"

  • Der ehemalige FBI-Direktor James Comey hat der Trump-Regierung im Zusammenhang mit seiner Entlassung Lügen vorgeworfen. Seine Entlassung sei mit schlechter Führung und der schwachen Position des FBI begründet worden. "Dies waren Lügen, schlicht und einfach", sagte Comey in einer öffentlichen Anhörung vor vor dem Geheimdienst-Ausschuss des US-Senats. In Wahrheit habe wohl eine Rolle gespielt, dass das FBI die Ermittlungen zur Russland-Affäre gegen den ehemaligen Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn nicht eingestellt habe. Trump habe zuvor die Hoffnung geäußert, dass das FBI die Ermittlungen gegen Flynn einstelle und den FBI-Chef zu "Loyalität" aufgefordert. Der Trump-Vertraute Flynn war am 13. Februar 2017 von seinem Amt zurückgetreten, weil er entgegen seiner Aussagen offenbar Verbindungen zu Russland unterhielt. Ein Bericht der "New York Times" über Kontakte zwischen dem Trump-Team und Russland sei aber "fast vollständig falsch", sagte Comey bei seiner Anhörung.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin bittet um Unterstützung in der Politik. Die Airline hat nach Informationen der Zeitung „Welt“ bei den Landesregierungen von Berlin und Nordrhein-Westfalen eine Anfrage auf Prüfung eines Bürgschaftsantrags gestellt. Es gehe in einem ersten Schritt nur darum, zu prüfen, ob die Politik überhaupt gewillt ist, einen Bürgschaftsantrag zu prüfen, hieß es in Verhandlungskreisen.
  • Der Windturbinenbauer Nordex hat einen Folgeauftrag für weitere 22 Turbinen vom Typ AW125/3000 aus Australien bekommen. Kunde sei erneut Acciona Energia, das Unternehmen hatte bereits zum Jahreswechsel 22 Anlagen dieser Plattform bestellt, teilte der Konzern mit. Das Unternehmen bleibt mit einem starken Wettbewerb konfrontiert, die Aktie steht heute trotz der Auftragsmeldung unter Druck.
  • Die Online-Handelsplattform Ebay will verstärkt stationäre Händler ins Online-Geschäft bringen. Am Donnerstag startete der Konzern die Initiative "lokal & digital" für Städte in ganz Deutschland.
  • Dell Technologies hat im ersten Quartal wegen hoher Abschreibungen angesichts der Übernahme von des Speicher-Spezialisten EMC einen Verlust von 1,3 Milliarden US-Dollar eingefahren. Vor allem wegen der EMC-Übernahme sprang der Umsatz im Vorjahresvergleich um 46 Prozent auf 17,8 Milliarden Dollar in die Höhe.
  • Der US-Lebensmittelkonzern J.M. Smucker hat solide Zahlen zum vierten Quartal vorgelegt, auch wenn die Prognosen ergebnisseitig nicht erreicht worden sind.
  • Der Pharmariese Valeant Pharma hat den Verkauf der Sparte iNova Pharma für 930 Mio. Dollar bekannt gegeben.
  • Der Finanzinvestor Blackstone plant eine weitere Reduzierung seines Anteils an Hilton Worldwide Holdings.
  • In China wurden 20 Apple-Mitarbeiter festgenommen: Der Vorwurf: sie sollen Kundendaten des Technologiekonzerns weiterverkauft haben.
  • Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care will künftig noch effizienter wachsen. Das Unternehmen hat sich ein neues weltweites Programm verordnet, das im kommenden Jahr starten und bis 2020 „nachhaltige Effizienzgewinne" von jährlich 100 bis 200 Mio. Dollar bringen soll. Zudem bestätigte der Vorstand die langfristigen Ziele: Im Jahr 2020 soll der Umsatz bei 24 Mrd. Euro liegen. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 10 Prozent.
  • Der schwedische Großaktionär Kinnevik steigt bei Rocket Internet aus. Wie Kinnevik am Donnerstag mitteilte, verkaufte die Beteiligungsgesellschaft 10,9 Mio. Rocket-Aktien zum Stückpreis von 20 Euro an institutionelle Investoren. Damit trennte sich Kinnevik komplett von dem verbliebenen Aktienpaket von zuletzt noch 6,6 Prozent und erlöste so mehr als 200 Mio. Euro.
  • Der Anlagenbauer Heidelberger Druckmaschinen hat sich ambitionierte Ziele gesetzt. Der Konzern will bis 2022 den Umsatz auf 3 Mrd. Euro und den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf 250 bis 300 Mio. Euro anheben. Der Nachsteuergewinn soll auf mehr als 100 Mio. Euro steigen. Im Vergleich zum Vorjahr sind das satte Steigerungen. 2016/17 hatte HeidelDruck 2,5 Mrd. Euro umgesetzt und ein EBITDA von knapp 180 Mio. Euro erzielt.
  • Europas größter Versicherungskonzern Allianz erwägt laut Bloomberg, den Kreditversicherer Euler Hermes vollständig zu übernehmen. Die Allianz hält bereits rund 63 Prozent der Euler-Anteile. Nun solle der Konzern mit Beratern über den Kauf der restlichen Papiere sprechen, die einen Marktwert von rund 1,5 Mrd. Euro aufwiesen, so die Finanzagentur.

Konjunktur & Politik

  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Inflationsprognosen gesenkt. Bereits gestern wies ein Bloomberg-Bericht auf die Maßnahme hin. Für das laufende Jahr rechnet die Notenbank mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 1,5 Prozent, wie Notenbank-Präsident Draghi nach der Zinssitzung mitteilte. Zuletzt war die EZB im vergangenen März für 2017 von einer Inflation von 1,7 Prozent ausgegangen. Außerdem erhöhte die Notenbank erneut ihre Wachstumsprognosen für die kommenden Jahre.
  • Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der Woche zum 3. Juni um 10.000 auf 245.000 gesunken. Erwartet wurden 241.000 neue Anträge.
  • Das Volumen der Verbraucherkredite in den USA hat sich im April mit einem Plus von 8,4 Mrd. US-Dollar schwächer als erwartet ausgeweitet. Volkswirte hatten einen Zuwachs um 15,0 Mrd. US-Dollar erwartet.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) belässt den Leitzins im Euroraum vorerst weiter auf dem Rekordtief von null Prozent. Parken Geschäftsbanken überschüssiges Geld bei der EZB, müssen sie dafür weiterhin 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen. Der EZB-Rat bekräftigte, dass die Notenbank bis mindestens Ende 2017 weiterhin monatlich für 60 Milliarden Euro Staats- und Unternehmensanleihen aufkaufen will. In der Erklärung zum Zinsentscheid ist nun nicht mehr die Rede davon, dass die Leitzinsen voraussichtlich für längere Zeit auf dem derzeitigen oder einem niedrigeren Niveau verbleiben. Anstatt dessen heißt es nur noch, dass die Leitzinsen voraussichtlich für längere Zeit auf dem derzeitigen Niveau bleiben.
  • Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den 19 Ländern der Eurozone ist im ersten Quartal um 0,6 Prozent zum Vorquartal gewachsen, teilte das Statistikamt Eurostat. Damit revidierte die Behörde die vorangegangene Schätzung um 0,1 Prozentpunkte nach oben.
  • Griechenland benötigt im Juli frisches Geld aus dem laufenden dritten Rettungsprogramm, um alte Schulden zurückzuzahlen. Die Eurogruppe hatte sich im Mai noch nicht auf die Freigabe weiterer Hilfskredite einigen können und die Entscheidung darüber auf das nächste Treffen am 15. Juni in Luxemburg vertagt. Dann aber soll es zu einer Einigung kommen. „Wir werden uns am 15. Juni mit einer Wahrscheinlichkeit von über 95 Prozent einigen", sagte der Chefkoordinator der Eurogruppe, Thomas Wieser. Einigen werde man sich „so, dass der IWF dem Programm dem Grunde nach zustimmt, aber sagt, er werde keine Auszahlungen tätigen, bevor man sich nicht auf eine gemeinsame Schuldentragfähigkeitsanalyse geeinigt hat.“
  • Italienische Banken erwägen eine gemeinsame Finanzspritze für die Krisenbanken Popolare di Vicenza und Veneto Banca, so mit der Angelegenheit informierte Personen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.
  • Das Defizit in der französischen Handelsbilanz hat sich im April um 100 Mio. auf 5,5 Mrd. Euro ausgeweitet. Experten hatten einen höheren Fehlbetrag von 5,9 Mrd. Euro erwartet.
  • Im März legten die Umsätze im deutschen Bauhauptgewerbe um 14,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
  • Der frühere FBI-Direktor James Comey hat Vorwürfe gegen US-Präsident Donald Trump, dieser habe um eine Einstellung der Untersuchung gegen den damaligen Nationalen Sicherheitsberater Michael Flynn gebeten, bestätigt. Dies geht aus seiner schriftlichen Aussage hervor, die der Geheimdienstausschuss des US-Senats einen Tag vor der heutigen Anhörung Comeys veröffentlichte. Comey bezeichnete Trumps Verhalten als „sehr besorgniserregend“. Der US-Präsident habe bei einem Vier-Augen-Gespräch auch Loyalität vom damaligen FBI-Direktor eingefordert. Daraufhin habe Comey ihm lediglich versprochen, ehrlich zu sein.
  • Die Unternehmen in Deutschland haben ihre Produktion im April stärker ausgeweitet als erwartet und 0,8 Prozent mehr hergestellt als im Vormonat, teilte das Statistische Bundesamt mit. Ökonomen hatten ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. Im Vormonat März war die Produktion nach Revision außerdem nur um 0,1 Prozent gesunken. Hier war zunächst ein Rückgang um 0,4 Prozent gemeldet worden.
  • China hat im Mai deutlich mehr exportiert und importiert als erwartet. Die Ausfuhren sind im Jahresvergleich um 8,7 Prozent auf 191 Mrd. US-Dollar geklettert. Bei den Importen lag das Plus bei 14,8 Prozent auf 150 Mrd. Dollar.
  • Nordkorea hat nach Angaben Südkoreas erneut Marschflugkörper getestet. Es hat sich dabei offenbar um Land-Schiffs-Raketen gehandelt. Diese seien von der Ostküste nahe Wonsan abgeschossen worden und etwa 200 Kilometer weit ins Meer geflogen.
  • Die japanische Wirtschaft ist im ersten Quartal schwächer gewachsen als zunächst ermittelt. Laut zweiter Schätzung ergab sich ein BIP-Plus von 0,3 Prozent zum Vorquartal. Zuvor war ein Wachstum von 0,5 Prozent ausgewiesen worden.

Dividendenausschüttungen

  • Vodafone (0,1003 GBP je Aktie)
  • Rhön-Klinikum (0,35 EUR je Aktie)
  • Jenoptik (0,25 EUR je Aktie)
Termine des Tages:
13:45 Uhr - EWU: EZB-Zinsentscheid
14.30 Uhr - EWU: EZB-Pressekonferenz
14.30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche

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5 Kommentare

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  • jaja
    jaja

    einfach lächerlich, peinlich und nervend ! wo könnte der markt stehen wenn es nicht diese totalen idioten gäbe ! das war doch total klar, es wird politisiert das das zeug hält ... einfach nur nervend und ärgerlich. keine Ahnung wieviel demokratische Parteibücher hier unter die idioten geworfen wurden ...

    20:21 Uhr, 08.06.2017
  • Sander
    Sander

    - Ex-FBI-Chef Comey: US-Präsident Trump hat gelogen und forderte "Loyalität" -

    Erbärmlich, was eure linkslastigen Hirne für Headlines produzieren, um dann im Text etwas völlig Anderes zu schreiben.

    War da der Herr Schmale wieder aktiv?

    17:46 Uhr, 08.06.2017
    1 Antwort anzeigen

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