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11:51 Uhr, 25.03.2011

Der Stoff, aus dem die Konsumententräume sind

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  • Open End Partizipationszerti
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Fast jeder Anleger kennt inzwischen den Begriff „Seltene Erden" und weiß, was sich dahinter verbirgt, wenn er auf das Display seines Handys blickt. Ohne die neuen Metalle mit den zum Teil schwer aussprechbaren Namen, deren Seltenheit weniger auf das geringe Vorkommen, als vielmehr auf die besondere Marktsituation zurückzuführen ist, wäre so ein „Wunderwerk" im Hosentaschenformat wohl kaum realisierbar. Ähnlich verhält es sich mit Lithium bei einem anderen Megatrend, der sogenannten Elektro-Mobilität, stellen die noch immer sündhaft teuren Batterien hier doch den Hauptkosten- und damit auch Engpassfaktor dar, von dem hohen Gewicht und Platzbedarf ganz zu schweigen. Lithium-Ionen-Akkus sollen zukünftig für Abhilfe sorgen, da das weiße Metall laut „Spiegel.de" mit seiner großen Energiedichte in Verbindung mit einem hohen Wirkungsgrad deutliche Vorzüge gegenüber anderen Materialien aufweist und dadurch drei- bis viermal effizienter arbeiten kann als Quecksilber in herkömmlichen Akkus. Allerdings gibt es dabei nur ein Problem, der anders wie bei den „Seltenen Erden" tatsächliche Mangel an entsprechenden Vorkommen, wenn man bedenkt, dass allein 70 Prozent des Welt-Lithiums aus den Salzwüsten Boliviens, Chiles und Argentiniens stammt und die erschließbaren Reserven laut Meridian International Research lediglich bei vier Millionen Tonnen liegen. Die jährliche Förderung betrug im Vergleich dazu 2009 etwa 93.000 Tonnen. Kein Wunder dass das französische Beratungsunternehmen in dem 57-seitigen Report „The Trouble with Lithium" bereits vor einer bald auf dem Weltmarkt klaffenden „Lithium-Lücke" warnt. Dazu kommt die zusätzliche Nachfrage aus anderen Branchen, speisen Lithiumbatterien doch auch Millionen von Elektrogeräten vom einfachen Akkuschrauber bis hin zum komplizierten Mobiltelefon, womit wir wieder beim für die meisten längst vertrauten und kaum mehr wegzudenkenden Handy wären.

Für Anleger bedeutet die Knappheit von Lithium neben dem neuen Wachstumsmotor „Elektromobilität" einen weiteren Vorteil, allerdings kann der Rohstoff wie auch die „Seltenen Erden" nicht direkt an den Börsen gehandelt werden. Investoren sind deshalb gezwungen, auf Aktien von Unternehmen auszuweichen, die sich hauptgeschäftlich mit dem raren Gut beschäftigen. Hatte bereits die UBS vor fast genau einem Jahr ein entsprechendes fünfjähriges Basket-Zertifikat (UB1LTH) mit linearer Partizipation emittiert, das 15 einschlägige Werte bündelt, so zog vor kurzem auch die Société Générale mit einem Endlos-Tracker nach. Der Basiswert hier, der von der bekannten Indexschmiede Structured Solutions „frisch" aufgelegte und in Euro berechnete Solactive Global Lithium (EUR) Index, der die Wertentwicklung der aktuell 22 größten und liquidesten börsennotierten Unternehmen abbildet, die sich mit der Exploration und dem Abbau von Lithium beschäftigen. Jedes halbe Jahr findet eine Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der Zusammensetzung durch den Indexsponsor statt, wobei kein Einzeltitel eine höhere Gewichtung als 20 Prozent aufweisen darf. Die Managementleistung lässt man sich dabei mit einer Gebühr von 1,5 Prozent p.a. bezahlen. Allerdings werden die Nettodividenden in den Index reinvestiert.

Der Rohstoff-Report Tipp:
Das neue Index-Papier geht das Thema „Elektro-Mobilität" ebenso wie das UBS-Produkt von der Rohstoffseite her an und bietet damit eine deutlich breitgefächertere und flexiblere Lösung als das ebenfalls von der Société Générale stammende gleichnamige Partizipations-Zertifikat auf den Electric Mobility Basket (SG1LD3), das sich ebenfalls vor allem der Batterie-Problematik widmet. Zudem läuft dieses Papier bereits Ende dieses Jahres aus und enthält insgesamt nur vier Werte. Eine echte Alternative könnte aber durchaus das noch vier weitere Jahre laufende Produkt der UBS sein, dessen Basket allerdings statisch ist und auch keine Dividenden einrechnet, die laut dem Emittenten aber wenn überhaupt auch kaum ins Gewicht fallen würden. Dafür entfällt hier die jährliche Gebühr. Währungsgesichert ist keines der Produkte, denn auch beim neuen Papier der Franzosen wird der Index lediglich in Euro berechnet.

Solactive Global Lithium (EUR) Performance-Index-Zertifikat

Emittent/WKN:

Société Générale / SG13SL

Laufzeit:

Endlos

Preis: (22.03.2011)

Geld / Brief 101,55 € / 102,57 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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