„Der Spielemarkt boomt“

München (GodmodeTrader.de) - Köln ist im August eine Pilgerstätte für Gamer: Mit der Gamescom findet Deutschlands größte Computerspielemesse mit rund 345.000 Besuchern statt. Großes Interesse wecken auch die Turniere des Multiplayer-Online-Spiels „Dota 2“: Etwa 15.000 Besucher strömten an einem Juniwochenende dieses Jahres zur ESL One in die Commerzbankarena Frankfurt. Gleichzeitig verfolgten weltweit durchschnittlich über eine Million Fans den Event per Liveübertragung im Internet. Der Spielemarkt boomt, wie GAMAX-Markenexperte Moritz Rehmann in einer Analyse der Videogame-Branche schreibt.

Das belege auch die Nachfrage nach Konsolen am Markt. Nintendo verzeichne Stückzahlen von bisher zehn Millionen verkauften Wii U-Konsolen weltweit, die X-Box von Microsoft sei bereits 12,5 Millionen Mal über die Ladentheke gegangen und Sony habe von seiner neuen Playstation 4 (PS 4) bislang 25,3 Millionen Geräte absetzen können. Spiele wie „The Last of Us“ und „Uncharted“ von Sony oder das weitaus populärere „Mario Kart“ von Nintendo sorgten immer wieder dafür, dass der eigene Hardwareabsatz stabil bleibe, heißt es weiter.

„Die hohen Entwicklungskosten sind oftmals nur mit der Mischkalkulation aus Software und Hardwaredominanz zu rechtfertigen, in Kombination mit der weit verbreiteten Technologie lässt sich so ein gutes Kundenerlebnis schaffen“, sagt Markenexperte und Portfoliomanager des GAMAX Funds Junior Rehmann. Die gute Entwicklung bei X-Box und PS4 spreche für verbesserte Aussichten für die Softwareentwickler, die von einer stark wachsenden Nutzergemeinschaft profitierten.

Der japanische Konsolenhersteller Nintendo spiele im Konsolenmarkt seit jeher eine besondere Rolle, denn er biete nicht nur die Geräte an, sondern auch die dazu passenden Spiele. Bisher seien diese aufgrund des geschlossenen Systems nur über die hauseigene Hardware verfügbar gewesen. Nun habe Nintendo im Frühjahr 2015 einen Strategiewechsel bekannt gegeben und öffne sich nach Jahren der Zurückhaltung dem Thema „Mobile Gaming“. Die mit dem Spieledesigner DENA eingegangene Kooperation soll noch dieses Jahr zum ersten Titel-Release führen, heißt es.

„Gelingt es Nintendo, seine Inhalte in vergleichbarer Qualität auf Smartphones und Tablets zu bringen, könnte dies im Nachgang auch die Erfolgsaussichten einer neuen Hardware verbessern. Im Vergleich zu den ausgewählten Inhalten auf den Mobilgeräten bietet diese dann das komplette Sortiment. Der Schlüssel wird wohl auch bei Nintendo zunächst eher darin liegen, auf den mobilen Geräten eine Art Schaufenster für das Vollspiel auf der Konsole zu generieren“, schätzt Rehmann.