Der Ölpreisanstieg dämpft die Stimmung
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Schwacher Wochenverlauf an den weltweiten Aktienmärkten. Die Fortsetzung des Ölpreisanstiegs dämpfte erneut die Stimmung. Die erste Welle an Quartalsberichten brachte nur wenig Impulse. Die Konjunkturdaten zum Wochenschluss fielen überwiegend verhalten aus.
Der Ölpreis zog in der vergangenen Woche weiter ein. Ein Barrel (159 Liter) der Sorte WTI notierte heute morgen im asiatischen Handel bei über 55 USD und bereitet den Anlegern damit einige Sorgen. Die steigenden Aufwendungen für Treibstoff und Erdöl verringern die Ausgaben der privaten Haushalte und erhöhen die Produktionskosten vieler Unternehmen, sodass sich insgesamt das Wirtschaftswachstum vermindert. Entsprechend verhalten zeigten sich in den letzten Tagen die amerikanischen Börsen. Der Dow Jones rutschte wieder unter die 10.000 Punkte Marke. Von Konjunkturseite kamen ebenfalls überwiegend skeptisch stimmende Daten. Das US-Haushaltsdefizit erreichte mit 412 Mrd. USD ein neues Rekordhoch, wobei die Schätzungen im Frühjahr sogar noch höher lagen. Auch die wöchentliche Zahl an Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe stieg wieder auf 352.000, sodass aktuell vermutlich nur wenige neue Stellen entstehen. Der Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan am Freitag fiel gleichfalls verhalten aus. Erfreulich war hingegen der stärkere Anstieg bei den Einzelhandelsumsätzen.
Von den Unternehmen kamen zahlreiche Quartalspräsentationen, wobei die positiven Nachrichten überwogen. Erfreuliche Ergebnisse legten beispielsweise Johnson & Johnson und McDonalds vor. Schwächer tendierte General Motors. Der Autokonzern verfehlte mit seinen Geschäftszahlen die Markterwartungen und senkte die Prognose für das Gesamtjahr. Für sein Europageschäft mit den Marken Opel und SAAB kündigte es tief greifende Einschnitte an. Einen Einbruch von über 13 Prozent verzeichnete die Aktie von American International Group. Der Versicherer wurde von den Berichten über staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen Manager des Konzerns belastet. Zudem hatte das Unternehmen die Verluste durch Hurrikane und Taifune auf 500 Millionen bis 515 Millionen Dollar nach Steuern geschätzt. Unter den Technologiewerten konnte Apple Computer mit seinem Gewinn die Anleger positiv überraschen. Die Aktien zogen daraufhin um über 13 Prozent an. Positiv wurden auch die Veröffentlichungen von Chiphersteller Intel und Internetanbieter Yahoo! aufgenommen. Dagegen verloren die Titel des Speicherkartenproduzenten SanDisk nach enttäuschendem Geschäftszahlen über 27 Prozent. Insgesamt hielten sich Technologiewerte per saldo besser als der breite Markt.
Die Tokioter Börse tendierte ebenfalls spürbar leichter. Verluste verzeichneten insbesondere Rohstoff-Werte, nachdem die Preise für einige Rohstoffe deutlich nachgaben. Dahinter stand die Nachricht, dass der Kupferverbrauch in China im Juli im Jahresvergleich um mehr als 20 Prozent zurückgegangen ist. Zudem dämpften die schwachen Vorgaben aus New York die Stimmung am japanischen Aktienmarkt.
Auch Europas Aktienmärkte mussten im Wochenverlauf Rückgänge hinnehmen. Der Ölpreis und die nachgebenden Kurse in Amerika wirkten sich ebenso negativ aus wie ein skeptisch aufgenommener Quartalsbericht des niederländischen Elektronikkonzerns Philips. Der DAX rutschte vor diesem Hintergrund schon zu Wochenbeginn unter die 4.000er Marke und bewegte sich im weiteren Verlauf in Richtung der 3.900er Linie. Die unerwartet schwache ZEW-Konjunkturumfrage im Oktober wirkten hier ebenfalls negativ. Die Hoffnung auf eine anhaltende Erholung der Wirtschaft in Deutschland hatte zum dritten Mal in Folge einen kräftigen Dämpfer erhalten. Deutliche Einbußen mussten insbesondere Technologiewerte wie Infineon und Siemens hinnehmen. Erneut freundlich zeigte sich hingegen Volkswagen. Die Überprüfung des VW-Gesetzes, welches dem Land Niedersachsen einen besonderen Einfluss im Unternehmen einräumt, durch die EU-Kommission schürte Übernahmespekulationen, die dem Aktienkurs Auftrieb verliehen. Andere Autobauer wurden hingegen vom steigenden Ölpreis und den schwachen General Motors Zahlen belastet. Zum Wochenschluss gaben die Aktien von Münchener Rück und Allianz aufgrund der negativen Nachrichten aus der amerikanischen Versicherungsbranche stärker nach. Die angestoßenen Ermittlungen könnten Auswirkung auf den ganzen Sektor haben.
Unsere Aktienfonds wiesen vor dem beschriebenen Hintergrund per saldo Einbußen auf: Der in deutsche Standardwerte investierende UniFonds gab dabei um 3,1 Prozent nach, während der in europäische Werte anlegende UniEuropa ein Minus von 2,3 Prozent verzeichnete. Auch unser international ausgerichteter UniGlobal sowie der in Japan engagierte UniJapan tendierten mit -2,7 bzw. -2,6 Prozent leichter.
Auch die nächsten Tagen stehen ganz im Zeichen der Quartalsberichtsaison. Neben Ergebnissen aus den USA werden auch einige europäische Gesellschaften Geschäftszahlen präsentieren. Von Konjunkturseite ist hingegen weniger zu erwarten. In Europa stehen Daten zur EU-Industrieproduktion an. Aus Amerika kommen Meldungen zur Entwicklung der Wohnungsbaubeginne und den Verbraucherpreisen. Darüber hinaus erscheinen der Frühindikatoren-Index und der Philadelphia-Fed-Index.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 113,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende März 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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