Kommentar
15:35 Uhr, 14.10.2008

Der neue Goldrausch

Erwähnte Instrumente

  • Wave XXL auf Gold DE000DB6S4
    Aktueller Kursstand:  

Es scheint, als ob alle Welt Gold haben will. Die Finanzmarktkrise treibt Anleger scharenweise zu den Sparkassen, Banken und Edelmetallhändlern – denn Gold gilt traditionell als „sicherer Hafen“. Auch im Zuge der Finanzkrise erlebt das Edelmetall derzeit goldene Zeiten. Doch durch den Run auf das gelbe Edelmetall sind Goldhändler und Banken fast ausverkauft. Barren und Münzen sind derzeit kaum noch erhältlich. Für das aktuell hohe Anlegerinteresse gibt es auch einige Gründe:

Wenn die Aktienkurse purzeln, steigt häufig der Goldpreis

So konnte die Feinunze Gold (31,1 Gramm) seit Jahresbeginn bis zum Ende vergangener Woche um immerhin 8% auf 900,50 US-Dollar zulegen, während beinahe alle Anlageklassen empfindliche Einbußen verkraften mussten. Allein im laufenden Jahr ist der Dax um 43,7% auf 4544 Punkte am 10. Oktober eingebrochen. Doch der eigentliche Wertzuwachs zeigt sich erst in der längerfristigeren Perspektive. Denn Gold notierte noch vor sieben Jahren bei lediglich 281,80 US-Dollar.

Trotz der aktuellen Finanzkrise hat Gold noch nicht sein bisheriges Rekordniveau erreicht. So kostete das gelbe Edelmetall beispielsweise am 17. März 2008 schon einmal 1011,25 US-Dollar. Dabei werden Rohstoffe üblicherweise in der Weltleitwährung US-Dollar gehandelt, die seit dem Sommer gegenüber dem Euro deutlich aufholen konnte. Mithin bieten sich bei einer Goldanlage gegenwärtig zwei Gewinnchancen: So könnten Anleger aus dem Euroraum an einem anziehenden Goldpreis und einem möglichen stärkeren US-Dollar partizipieren.

Da jedoch Banken und Goldhändler derzeit häufig ausverkauft sind, wird es für Investoren immer schwieriger, ihr Depot mit Gold zu ergänzen. Als Alternative hierzu könnten Optionsscheine und Zertifikate auf den Goldpreis dienen, Anleger sollten jedoch beachten, dass keines der im Folgenden genannten Derivate währungsgeschützt ist.

Anlagemöglichkeiten mit Optionsscheinen und Zertifikaten

Für risikobereitere Anleger, die einen steigenden Goldpreis erwarten, könnte der Gold Wave XXL-Call DB6S46 vom X-markets Team der Deutschen Bank interessant sein. Der Wave XXL ist mit einem Hebel von knapp vier ausgestattet, weshalb der Wert des Waves XXL rund viermal schneller steigt oder fällt als der Goldpreis. Falls die Feinunze jedoch die Marke von 649,30 US-Dollar (Stopp-Loss) berührt oder unterschreitet, wird der Wave XXL ausgestoppt und zum Restwert ausbezahlt.

Der Wave XXL-Put DB73KS könnte indes für Anleger attraktiv sein, die auf einen fallenden Goldpreis setzen möchten. Denn der Wave XXL legt im Wert zu, wenn der Goldpreis sinkt, wobei der Put über einen Hebel von gut drei verfügt. Wenn die Feinunze jedoch die Marke bei 1070,55 Euro (Stopp-Loss) berührt oder überschreitet, wird das Derivat ausgestoppt und der Restwert ausbezahlt.

Dagegen könnte das Gold Diskont Zertifikat DB3ZJU mit einer Laufzeit bis zum 19. Juni 2009 für risikoaversere Anleger eine interessante Wahl sein. So wird das Derivat mit einem Rabatt von etwa 25% auf den aktuellen Goldpreis ausgeliefert. Daraus errechnet sich eine Seitwärtsrendite von gut 13% jährlich, wobei die Gewinnmöglichkeiten durch einen Cap bei 700 US-Dollar begrenzt sind.

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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