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09:42 Uhr, 11.05.2022

Der neue Godmode Newsletter: Jetzt einsteigen? / Was sind eigentlich NFTs?

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Liebe Leserinnen und Leser,

Tech-Aktien sind zuletzt deutlich unter die Räder gekommen. Gründe gibt es dafür einige, ich will mich hier vor allem auf das Zinsargument konzentrieren. Die Zinswende ist da, die US-Notenbank Fed macht jetzt Dampf. Die Inflationsraten sind im Gefolge des Ukraine-Krieges auf ungeahnte Höhen gestiegen. Selbst EZB-Vertreter sehen inzwischen ein, dass man nicht mehr nur reden kann, sondern auch handeln muss. Die Leitzinsen steigen also, die Renditen an den Kapitalmärkten haben bereits deutlich angezogen.

Aber was ist das Problem mit höheren Zinsen, speziell für Tech-Aktien?

Eine wichtige Argumentation lautet wie folgt: Bei hoch bewerteten Technologie-Aktien wird noch mehr als generell bei Aktien die Zukunft gehandelt, sprich Cash-Flows der Zukunft. Liegen Zinsen extrem niedrig oder sogar auf Null, sind Cashflows der Zukunft kaum weniger wert als die der Gegenwart. Man könnte im Rahmen einer DCF (Discounted Cash Flow)-Analyse, extrem betrachtet, einfach alle künftigen (natürlich geschätzten!) Cash-Flows aufaddieren, um auf den Barwert und damit den fairen Aktienkurs zu kommen, vorausgesetzt man würde sich in einer ewigen Nullzins-Situation befinden. In Anwesenheit eines Zinses dagegen muss man künftige Erträge abzinsen. Und je höher dieser "Diskontierungszins", desto geringer der Barwert.

Wenn ein Unternehmen also aktuell kaum etwas verdient, man dafür aber in 10 Jahren mit hohen Erträgen rechnet, dann werden diese künftigen Erträge, heruntergerechnet auf den heutigen Tag, aus analytischer Sicht sehr viel weniger wert, wenn der Zins deutlich steigt. (Ich nutze in diesem Kontext die Begriffe Cashflow und Ertrag synonym, was eigentlich nicht korrekt ist).

Das ist einer der Gründe, warum Aktien zinssensitiv sind, und es handelt sich um eine stark verkürzte Betrachtung, weil sie andere Aspekte ausblendet (zum Beispiel sind bei höherer Inflation auch höhere künftige Erträge wahrscheinlich).

Natürlich ist es auch so, dass Anleihen, die endlich auch mal nennenswert Rendite abwerfen, zu einer beachtenswerten Anlagealternative ggü. Aktien werden. Stichwort "Renten-KGV". Eine Anleihe mit 5 % Rendite entspricht einem Renten-KGV von 20, bei 1 % Rendite liegt dieses KGV aber bei 100. Bei 100 sind Anleihen aus dieser Sicht keine Konkurrenz für Aktien, bei 20 aber schon. Auch diese Veränderung trifft Aktien mit hoher Bewertung besonders.

Mein Kollege Sascha Huber, der ein profunder Kenner der Tech-Szene ist, hat sich die letzten Quartalszahlen der Tech-Unternehmen angeschaut. Sie sollten auf jeden Fall mal bei seinem Premium-Service "TAK" reinschnuppern, um die nächsten Einstiegschancen nicht zu verpassen.

Saschas zweites Thema neben Tech-Aktien sind Kryptowährungen. In dieser Ausgabe erläutern wir kurz, was hinter dem "NFT"-Hype steckt.

Hier kann ich selbst eine kleine Anekdote beitragen. Im Herbst 2021 habe ich einen neuen Sneaker bestellt, den "Seed One". Teil des Konzepts war, dass jeder Käufer dieser Sneaker einen NFT dazu bekommt. Der Preis lag bei 200 Euro, da konnte man aus meiner Sicht nicht allzu viel falsch machen.

Lustigerweise habe ich den Schuh bis heute nicht bekommen, dafür aber den NFT.

Da ich sehr techaffin bin, war die Einrichtung des Open Sea-Accounts (Open Sea ist der größte NFT-Marktplatz derzeit) und der Empfang des NFT-"Drops" machbar, wenn auch nicht völlig trivial. Die Krypto-Wallet MetaMask hatte ich schon, dann musste ich noch einige "Matic"-Token kaufen, da die auf Ethereum basierende Polygon-Sidechain genutzt wurde.

Nur damit Sie mal einen Eindruck davon haben von was wir hier sprechen, hier finden Sie den NFT den ich "geschenkt" bekam.

Kurz zusammengefasst: Für 0,25 Ether (rund 700 USD) konnte ich dieses Blumen-Bildchen wieder verkaufen, das mich hinsichtlich seiner Schönheit auch nicht sonderlich umgehauen hatte. Wobei das nicht ganz fair ist, denn die Zeiten in denen man einfach nur Bilddateien als NFTs verkaufen konnten geht auch langsam zu Ende. In diesem Fall beinhaltet der NFT zum Beispiel das Recht, künftige Sneaker-Kollektionen bevorrechtigt zu erhalten. Aber jetzt sollte mir das Unternehmen vielleicht erstmal die bestellten Schuhe schicken.

Daniel Kühn

Hier geht es zur aktuellen Ausgabe

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Über den Experten

Daniel Kühn
Daniel Kühn
Freier Finanzjournalist

Daniel Kühn ist seit 1996 aktiver Trader und Investor. Nach dem BWL-Studium entschied sich der Börsen-Experte zunächst für eine Karriere als freier Trader und Journalist. Von 2012 bis 2023 leitete Daniel Kühn die Redaktion von stock3 (vormals GodmodeTrader). Seit 2024 schreibt er als freier Autor für stock3.
Daniel Kühn interessiert sich vor allem für Small und Mid Caps, Technologieaktien, ETFs, Edelmetalle und Kryptowährungen sowie für makroökonomische Themen.

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