Kommentar
11:29 Uhr, 12.06.2017

Der Markt ist gut gelaufen - jetzt noch in Fonds investieren?

Mit dieser Artikelreihe möchten wir einige der drängendsten Fragen rund um unseren geplanten Fonds beantworten.

Häufig ist uns in letzter Zeit die Frage nach dem Zeitpunkt gestellt worden. Hierzu möchten wir erläutern, die Idee für den Fonds ist im vergangenen Jahr im Oktober/November entstanden. Das Marktumfeld war noch ein völlig anderes, Trump wurde gerade zum Präsidenten gewählt, die Unsicherheit war groß was nun wohl passieren würde. Die wenigsten hatten wohl eine deutliche Marktrallye erwartet.

Nun, da sind wir also jetzt im Juni, der Markt ist gut gelaufen und ein neuer Fonds geht an den Start. Wir sind einige Monate später dran als zunächst gedacht, organisatorisch ist die Auflage eine deutlich größere Hürde gewesen als wir uns wohl am Anfang vorgestellt hatten.

Ist die Frage, soll ich jetzt noch in einen Fonds investieren eine andere als letztes Jahr im Oktober/November? Diese Frage würde ich verneinen. Unsicherheit ist an der Börse ein ständiger Begleiter. War es nach dem Brexit absehbar das sich die Kurse so schnell wieder erholen? War es nach Trump absehbar, dass es nur noch nach oben gehen könnte? Ist jetzt absehbar, dass morgen eventuell alles zusammenbricht?

Fragen des exakten Timings spielen bei längerfristigen Investments nur eine untergeordnete Rolle. Langfristig steigt die Börse, das war so vor 10 Jahren, vor 50 Jahren und auch vor 200 Jahren. Im kleineren Zeitfenster, als Trader ist Timing hingegen alles. Der Fonds ist jedoch keine kurzfristige Spekulation, sondern setzt auf einen langfristigen Vermögensaufbau. Gute Unternehmen zu vernünftigen Preisen zu kaufen war noch nie falsch. Es gibt Übertreibungsphasen nach oben wie nach unten. Kostolany schilderte dieses Beispiel, in seiner unnachahmlichen Bildersprache, mit dem Herrchen und dem Hund die spazieren gehen. Mal läuft der Hund, Synonym für die Kurse, ein Stück voraus, mal bleiben sie zurück. Doch das Herrchen, welches die Wirtschaft repräsentiert, behält stets seinen gewohnten Gang bei und lässt sich nicht vom Weg abbringen.

Es ist gut möglich das der Hund derzeit etwas voraus läuft. Aber nicht bei allen Aktien. Gefragt sind vor allem Technologiewerte die vom Wandel hin zu neuen Megatrends profitieren könnten. Seien es die großes Technologiewerte aus den USA oder unsere einheimischen kleineren Unternehmen. Zahlreiche Branchen hinken der Entwicklung aus Angst aber auch stark hinterher. Erzählen sie einem Daimler Aktionär mal von der großen Hausse die wir gerade erleben. Ich möchte damit auf eines hinaus, es gibt viele Aktien die sind momentan teuer und es gibt die Aktien die sind es nicht.

Schauen wir 6 oder 12 Monate in die Zukunft dann wissen wir nicht ob die Kurse viel höher oder viel tiefer stehen werden. Dazu bräuchte es eine Glaskugel. Einen Fonds zu betreuen ist ein langfristiges Unterfangen. Alleine die geplante Auflage hat nun rund 6 Monate an Arbeit verschlungen.

Was in unserer Macht liegt sind nicht die Kurse vorauszusagen. Was wir aber können, ist Unternehmen zu finden, die fundamental so viel Spielraum bieten das sich auch heute noch ein Engagement lohnen sollte. Ich habe einige Crashs an der Börse mitgemacht, angefangen bei der Asienkrise 1997/1998, über den Neuen Markt und die Finanzkrise. Es gilt in diesen Zeiten sein Geld zusammen zu halten, nicht es im großen Stil zu vermehren. Über die Konstruktion des Fonds, der uns diese Flexibilität ermöglich werden wir an anderer Stelle noch eingehen.

Was ich sagen möchte ist aber ganz klar, wenn ich heute ein Investment über 5 oder 10 Jahre plane oder gar noch langfristiger dann ist Markttiming ein untergeordneter Faktor. Die nächsten 10 Jahre werden wahrscheinlich nicht weniger verrückt als die letzten 10 Jahre. Und genau da liegen die Chancen, heute, morgen und auch gestern.

Legt man einen Fonds in der Baisse auf dann fragen sich die meisten Investoren ob es nicht zu gefährlich ist zu investieren. Legt man einen Fonds in der Hausse auf kommt genau dieselbe Frage. Was ist der optimale Zeitpunkt? Den gibt es wohl gar nicht.

Fakt ist per heute, Zinsen gibt es nicht mehr. Unternehmen mit soliden Geschäftsmodellen sind teurer geworden, aber sind sie zu teuer? Relativ zum Zinsniveau gesehen sicherlich nicht. Eine Phase in der die Bewertungen im allgemeinen teurer werden ist daher nicht auszuschließen. Wenige wissen, Aktien wie die der Allianz waren im Jahr 2000 mit KGV’s jenseits der 40 bewertet. Sie galten als sichere Bank und steter Dividendenzahler. Heute bekommt man solche Unternehmen deutlich günstiger. Die Wahrnehmung hat sich einfach geändert. Mal blicken die Investoren mehr auf die Risiken, mal mehr auf die Chancen.

Wir als Berater des Fonds werden signifikant selbst in den Fonds investieren. Der Timing Gedanke ist uns dabei nicht so wichtig, wir möchten langfristig ein Projekt gestalten mit dem wir für die eigene Altersvorsorge investieren können. Dafür suchen wir werthaltige Investments. Es spielt keine Rolle ob der DAX bei 10.000 Punkten oder 13.000 Punkten stehen. Die Problematik ändert sich dadurch nicht.

Wir freuen uns über ihr Interesse und halten sie mit weiteren Artikeln hier auf dem laufenden.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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