Kommentar
20:50 Uhr, 08.04.2010

Der MACD - Auf die Anwendung kommt es an - Am Beispiel des DAX...

Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

Besonders gut bekannt als Indikator ist der MACD (Moving Average Convergence/Divergence). In nahezu jeder Chartsoftware verfügbar, bietet der MACD vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. Die eigentliche Funktion ist dabei die eines Trendfolgeindikators.

Berechnet wird der MACD über die Differenz zweiter exponentiell gleitender Durchschnitte. Eine Signallinie als gleitender Durchschnitt läuft mit dem Indikator und generiert Signale. Der Indikator ist damit, sofern nur nach diesem gehandelt wird, immer im Markt Long oder Short.

Als trendfolgender Indikator läuft der MACD dem Kurs deutlich hinterher. Es werden zwar die Trends erkannt und auch mitgenommen, die Signale dafür werden allerdings verspätet generiert. Das Tief oder das Hoch einer Bewegung hiermit zu erwischen gelingt somit nur zufällig.

Der Vorteil des MACD ist, dass man von ausgedehnten Trendphasen sehr gut profitieren kann, was aber durch den Nachteil aufgehoben wird, in Seitwärtsphasen viele Verluste zu akzeptieren. Auf Dauer lässt sich kaum ein erfolgreiches Handelssystem nur allein mit dem MACD als Signal schaffen.

Interessanter wird der Indikator, wenn die Kursbewegung über einzelne Filter unterteilt werden kann und die Signale nur differenziert genutzt werden. Dafür bieten sich diverse Möglichkeiten in Kombination mit anderen Indikatoren, dem MACD in anderer Einstellung selbst oder über Trendlinien.

Eine einfache Methode ist der Filter über einen Allgemeinen Markttrend.

Den vorherrschenden Markttrend einzuordnen ist natürlich wieder eine Frage für sich, wenn nicht die Entscheidende. Eine Möglichkeit dafür bietet sich aber beispielsweise über die Nutzung eines gleitenden Durchschnittes. Innerhalb der Abbildung zum Verlauf des DAX Der vergangenen Jahre wurde der einfache gleitende 20 Tage Durchschnitt blau unterlegt.

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Der DAX fiel Mitte Januar 2008 unter diesen Durchschnitt und blieb darunter bis Mitte Mai 2009. Seit der Rückeroberung der 200-Tage Durchschnittslinie befindet sich der DAX bis heute darüber. Ein marginales Unterschreiten um bis zu 3 % sollte dabei nicht berücksichtigt werden, dies führt zu einer Häufung von Fehlsignalen.

Nun lässt sich der MACD in Kombination mit dem trendbestimmenden 200 Tage Durchschnitt günstig nutzen. Innerhalb einer Abwärtsbewegung sind die Preisschwünge nach unten deutlich länger als die nach oben, innerhalb einer Aufwärtsbewegung verhält es sich umgekehrt. Da es das Ziel ist, von größeren Trendphasen mit dem MACD zu profitieren, kann nun nur die Nutzung der in der Trendrichtung folgenden Signale erfolgen.

Es werden also alle Verkaufssignale des MACD zwischen Januar 2008 und Mai 2009 gehandelt und alle Kaufsignale in diesem Zeitraum ignoriert. Seitdem kommt es nur zur Nutzung der Kaufsignale, alle Kaufsignale werden ignoriert. Es zeigt sichm, dass die Verkaufssignale (rote Markierung) nahezu alle zunächst klar und teilweise sehr stark in den Gewinn liefen. Einzig das letzte Signal im Frühjahr 2009 hatte keine Chance. Die seitdem generierten Kaufsignale liefen ebenfalls alle zunächst wenigstens leicht in den Gewinn. Vor allem an den größeren Trendphasen ließ sich nach dieser Vorgehensweise klar partizipieren.

Entscheidend für den Erfolg ist natürlich nicht nur der Einstieg, sondern auch die Frage, wann der Ausstieg erfolgt. Dies lässt sich über Stopps oder andere Indikatoren, gegebenenfalls auch den MACD selbst in eventuell anderer Einstellung generieren. Auch die hier in diesem Beispiel generierten Signale lasen sich noch enger an den Markt anlehnen wenn das unterlegte MACD-Histogramm genutzt wird. Allerdings nimmt die Anzahl der Signale und damit auch die Anzahl der Fehlsignale zu.

Interessante Einstiegssignale lassen sich mit einem so einfachen Filter aber in jedem Fall generieren. Diese weisen aber auch gesichert keine Trefferquote von 100 % auf und es ist ein Money- und Riskmanagement zwingen nötig. Da ein Filter über den hier beispielhaft dargestellten 200 Tage Durchschnitt aber dazu zwingt nur die Signale in Richtung des wahrscheinlichen Haupttrends einzugehen, lassen sich viele Fehlsignale in schwachen Trendphasen und auch in Seitwärtsphasen vermeiden.

Viele Grüße,
Ihr Marko Strehk - Technischer Analyst und Trader bei GodmodeTrader.de

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Über den Experten

Marko Strehk
Marko Strehk
Technischer Analyst und Trader

Marko Strehk blickt auf intensive langjährige Erfahrungen mit verschiedenen Strategien des auf Charttechnik basierenden Tradings zurück. Als versierter Allrounder handelt Strehk Aktien und Indizes im kurz- und mittelfristigen Zeitfenster mit bestechender Präzision. Überragende Fähigkeiten in Trend- und Kursmusteranalysen, bei der Anwendung von Risiko- und Moneymanagementstrategien sowie ein umfassendes theoretisches Wissen zu unterschiedlichen Tradingmethoden und Tradinginstrumenten wie beispielsweise Hebelzertifikate, Optionsscheine, CFDs und Anlagezertifikate zeichnen ihn aus. Auf GodmodeTrader.de betreut Strehk als Headtrader die Produktpakete „Aktien Premium Trader“ und „CFD Trader Services“.

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