Der Goldpreis zwischen Euphorie und Hysterie
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Die vergangenen Tage und Wochen haben eindrücklich gezeigt, dass viele Investoren herkömmlichen Anlageformen nicht mehr uneingeschränkt vertrauen und deshalb massiv vermeintlich sichere Häfen wie den Schweizer Franken auf der Währungsseite und Gold bei Rohstoffen ansteuern. So konnte der Preis für die Feinunze des gelben Metalls noch einmal kräftig zulegen und sogar schon an der Marke von 1.900 US-Dollar kratzen. Auf Jahresbasis steht damit bereits ein Anstieg von über 53 Prozent auf dem Kurszettel, von denen 33 Prozent allein in diesem Jahr erzielt wurden. Wenn man den vielen Gold-Bullen glauben möchte, ist dieser Zuwachs nur der Anfang, müsste das Edelmetall laut Egon von Greverz von „Gold-Switzerland“ bei Zugrundelegung der realen Inflation doch längst bei 7.500 US-Dollar notieren. Vor dem Hintergrund des Vergleichs zwischen physischem Metall und „Papier“-Gold könnte die Feinunze glatt bis auf 53.000 US-Dollar ansteigen. Bei solchen Zahlen kann einem Investor fast schon schwindelig werden. Doch leider zeigt die Historie, dass exorbitante Anstiege von Assets noch dazu in kurzer Zeit häufig in fast ebensolchen Abstürzen enden, wenn plötzlich alle Markteilnehmer denselben Ausgang benutzen wollen. Der Silber-Crash vor einigen Monaten ist dafür ein warnendes Beispiel, auch wenn derzeit vieles für weitere Kurszuwächse bei Gold spricht.
Wer erst einmal auf „Nummer sicher“ gehen und mit einem ordentlichen Puffer den Goldpreis spielen möchte, findet noch bis 9. September bei Morgan Stanley einen sogenannten Reverse Convertible Bond (RCB) auf die Feinunze in der Zeichnung vor. Die hierzulande auch unter dem Begriff Aktien- bzw. Indexanleihe angebotene Struktur ermöglicht dem Anleger immerhin eine feste jährliche Zinszahlung in Höhe von fünf Prozent, die an keine weiteren Bedingungen geknüpft ist. Dies gilt allerdings nicht für die Rückzahlung des Produkts nach vier Jahren. Denn um den Nennbetrag bei Fälligkeit wieder vollständig zurückzuerhalten, muss eines der beiden folgenden Kriterien erfüllt sein. Entweder notiert der Basiswert am Laufzeitende mindestens auf Startkurs-Niveau oder die hier nach Zeichnungsende zwischen 35 bis maximal 45 Prozent festzulegende Barriere wird zu keinem Zeitpunkt während der Laufzeit erreicht oder unterschritten. Für den Maximalertrag würde es also bereits ausreichen, wenn die Feinunze in den nächsten Jahren niemals 55 bis 65 Prozent an Wert einbüßt. Auf dem aktuellen Level entspräche dies einem Goldpreis von schlimmstenfalls etwa 846 US-Dollar, einem Kursniveau wie seit Ende 2008 nicht mehr. Sollte jedoch weder das eine noch das andere erwünschte Szenario eintreten, wird der Anleger über einen Barausgleich eins zu eins am tatsächlichen Verlust des Goldpreises seit Emission beteiligt, wobei die gezahlten Zinsen zumindest partiell als Ausgleich fungieren können. Der Wechselkurs zum US-Dollar spielt bei dem Zertifikat keine Rolle.
5,00% p.a. Gold-Zinsanleihe |
|
Emittent/WKN: |
Morgan Stanley / MS0KCL |
Laufzeit: |
14.09.2015 |
Preis: (in Zeichnung: 16.08.11-09.09.11) |
Ausgabepreis: 100% (zzgl. bis 1,5% Agio) |
Eine Long-Investition mit hohem Puffer ist die eine Sache. Um in der derzeitigen Lage bei dem Edelmetall aber gleich auf fallende Notierungen zu spekulieren, muss der Anleger, dem der aktuelle „Gold-Hype“ etwas zu weit geht, schon seinen ganzen Mut zusammen nehmen. Eine Reverse-Capped-Bonus-Struktur, wie sie derzeit von der DZ-Bank angeboten wird, kann hier aber für Abhilfe sorgen, da die entsprechenden Produkte ebenfalls über einen gewissen Sicherheitspuffer verfügen, diesmal aber spiegelverkehrt mit einer Barriere auf der Oberseite.
Wer in diesem Zusammenhang ein länger laufendes Papier wählt, kommt dabei in den Genuss einer etwas attraktiveren Ausstattung, wie man an einem bis 26. November 2013 laufenden Zertifikat (DZ2X21) sehen kann. Die Kursschwelle liegt mit 2.400 US-Dollar noch fast 28 Prozent entfernt, darf allerdings während der restlichen Laufzeit zu keinem Zeitpunkt verletzt werden, da die Bonus-Struktur ansonsten zerstört wäre. Dafür winkt dem Anleger bei dem ebenfalls währungsgesicherten Produkt eine maximale Seitwärtsrendite von knapp 42 Prozent, was annualisiert einem Wert von fast 17 Prozent entspricht. Auch das Aufgeld, das den Verlust nach einem Schwellenereignis noch entsprechend erhöhen würde, erscheint mit rund sechs Prozent noch durchaus vertretbar.
Ein Anleger, der die Laufzeit bei gleichem Puffer um ein Jahr verkürzen möchte, muss bei einem entsprechenden bis November 2012 laufenden Produkt (DZ2XD4) schon einen Aufpreis von zehn Prozent berappen. Die p.a.-Rendite liegt hier sogar bei gut 20 Prozent, was bezogen auf die gesamte Laufzeit einem Wert von über 25,5 Prozent entspricht. Den maximalen Puffer mit gut 33 Prozent bietet bei einer Kursschwelle von 2.500 US-Dollar ein ebenfalls bis November 2012 laufendes Zertifikat (DZ2XD6), das immerhin noch eine jährliche Rendite von mehr als 17 Prozent abwirft. Das Aufgeld beträgt hier schon über elf Prozent. Wegen des Zusammenfallens von Bonusniveau und Cap stellen die angegebenen Renditen bei den genannten Produkten das Maximum dar.
Emit. |
WKN |
Zertifikate-Typ |
Barriere |
Laufzeit |
Aufgeld |
DZ |
DZ2X21 |
Gold BonusRevCap |
2.400 USD |
19.11.13 |
6,13 % |
DZ |
DZ2XD4 |
Gold BonusRevCap |
2.400 USD |
19.11.12 |
9,99 % |
DZ |
DZ2XD6 |
Gold BonusRevCap |
2.500 USD |
19.11.12 |
11,77 % |
Der Rohstoff-Report Tipp:
Wer der aktuellen Gold-Hysterie infolge der großen Verunsicherung an den Finanzmärkten nicht mehr so recht traut, kann durchaus Produkte ins Auge fassen, die mit ihrem üppigen Puffer auch etwas stärkere Rückschläge beim Goldpreis vertragen. Die 5%-Gold-Zinsanleihe von Morgan Stanley wäre ein solches Produkt, bei dem die relativ lange Laufzeit von vier Jahren beachtet werden muss. Noch einen Schritt weiter gehen ebenfalls abgepufferte Capped-Bonus-Zertifikate auf einen fallenden Goldpreis, die interessante Seitwärtsrenditen versprechen. Anleger sollten hier je nach Ausstattung allerdings mit keinen nennenswerten Kursanstiegen beim Edelmetall mehr rechnen, da sie im Falle eines Schwellenereignisses ein reinrassiges Short-Produkt in ihrem Depot hätten, dass den Wert der Feinunze spiegelverkehrt eins zu eins trackt und dabei noch ein mehr oder weniger großes Aufgeld abzuarbeiten hat.
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate
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