Der Euro−Höhenflug geht weiter.
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Der Euro-Höhenflug geht weiter. Die Gemeinschaftswährung kletterte während der vergangenen Woche in der Spitze auf 1,33 US-Dollar. An den Rentenmärkten waren dagegen keine allzu starken Bewegungen zu beobachten. Die Stimmungsindikatoren in der Eurozone allen voran der Ifo-Index trübten sich insbesondere wegen der Währungsentwicklung ein. In den USA deutet vieles auf eine Fortsetzung des Aufschwungs hin.
Am Donnerstag treten die Euro-Währungshüter zu ihrer regulären Sitzung zusammen. Noch vor wenigen Wochen wurde gemutmaßt, ob in deren Verlauf eine erste Zinsanhebung beschlossen würde. Angesichts des spektakulären Euro-Höhenflugs spricht aktuell jedoch niemand mehr von schnellen Leitzinserhöhungen. Vielmehr wird darüber gerätselt, wie die Notenbanker auf die Entwicklung am Devisenmarkt zu reagieren gedenken. Eine ungebremste Fortsetzung der Euro-Aufwertung könnte dem moderaten Aufschwung einen Schlag versetzen und damit die Wachstumsaussichten weiter schmälern. Dennoch dürften zinspolitische Maßnahmen erst einmal zurückgestellt werden. Vorerst ist vor allem mit verstärkten Verbalinterventionen zu rechnen. Dollarkäufe am Devisenmarkt und währungspolitisch motivierte Zinssenkungen sind derzeit jedenfalls noch nicht in Sicht.
Dass die Euro-Aufwertung unangenehme realwirtschaftliche Folgen haben könnte, lässt sich an den in der Vorwoche veröffentlichten Frühindikatoren aus dem Euroraum ablesen. Die Geschäftsklimaindizes aus Deutschland, Italien und Belgien signalisieren eine Stimmungseintrübung unter den Unternehmen. Gerade die Geschäftsaussichten wurden skeptischer beurteilt als noch vor Monatsfrist trotz wieder gesunkener Ölpreise. Mit Interesse sollte deshalb in dieser Woche die Bekanntgabe der Einkaufsmanagerindizes und die Einzelhandelsumsätze verfolgt werden. Zuletzt gab es immerhin eine paar vorsichtige Anzeichen dafür, dass die Binnennachfrage im Euroraum sich etwas beleben könnte. Die insgesamt vorsichtige Einschätzung der Konjunkturentwicklung schlägt sich auch am Rentenmarkt nieder. Die Renditen haben sich gegenüber der letzten Woche kaum verändert und liegen mit 3,8 Prozent weiter auf niedrigem Niveau. Eine Bewegung in Richtung steigender Renditen ist aktuell nicht in Sicht. Neben Kurzläuferfonds wie dem UniEuroKapital und dem UniEuroKapital Corporates haben wir angesichts des günstigen Umfelds auch den UniEuropaRenta auf unserer Empfehlungsliste.
Europäische und amerikanische Rentenmärkte laufen zurzeit nicht im Gleichschritt. Währungsbedingte Umschichtungen von Dollar- und Euro-Anleihen halten die Kurse im Euroraum hoch, während US-Titel erneut leicht nachgeben. Der Renditeunterschied im Zehnjahresbereich ist inzwischen auf 50 Basispunkte angestiegen, obwohl die Leitzinsen in beiden Wirtschaftsräumen gleich hoch sind. Wegen der Schwäche des US-Dollar, aber auch wegen der nach wie vor kräftigen Konjunktur scheint in den USA die Inflationsgefahr wieder an Bedeutung zu gewinnen. In den inflationsgeschützten Anleihen ist mittlerweile eine Teuerungsrate von 2,6 Prozent eingepreist. Vor diesem Hintergrund ist auch in den kommenden Monaten mit einer deutlichen Spreizung der Renditen am amerikanischen und europäischen Bondmarkt zu rechnen. Aus diesem Grund raten wir eher zur Vorsicht im Hinblick auf Investments in Dollar-Anleihen und sind in unseren internationalen Rentenfonds (z.B. UniRenta) auch entsprechend positioniert.
Ausblick: Aus der Fülle der in dieser Woche zur Veröffentlichung anstehenden US-Konjunkturdaten ragen das revidierte BIP für das dritte Quartal, das Verbrauchervertrauen, der ISM-Einkaufsmanagerindex sowie zum Wochenschluss die Arbeitsmarktdaten heraus. In Europa dürften die Marktteilnehmer vor allem auf den Wortlaut der Pressekonferenz im Anschluss an die EZB-Sitzung achten.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 113,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende März 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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