Kommentar
11:56 Uhr, 01.05.2008

Der BILD-Indikator trifft wieder ins Schwarze

Erwähnte Instrumente

Wenn Sie schon länger an den Märkten unterwegs sind, dann ist Ihnen sicherlich der BILD-Indikator ein Begriff. Damit ist folgendes gemeint: Wenn es ein Finanzthema in großen Lettern auf Seite 1 von Springers Hauptzeitung schafft, dann ist das ein Signal: Nämlich dafür, dass das entsprechende Thema schon weitgehend abgearbeitet ist. In der Vergangenheit lieferte dieser Kontraindikator wertvolle Dienste, z.B. in Sachen Aktien, Gold etc…
Heute möchte ich Sie auf etwas ähnliches hinweisen, ohne hier qualitative Vergleiche anstellen zu wollen, nur es ist anders herum. Was ist der Titel des neuen Focus Magazins, brandneu von heute? AMERIKA – jetzt! Reisen, Shopping, Immobilienkauf.
Zunächst folgende Frage: Was ist ein fairer Devisenkurs? Die einen sagen, derjenige der sich an den Börsen ergibt. Das ist so richtig wie banal. Denn dann kann man das Fragen gleich sein lassen.
Eine der einfachsten Methoden, eine Unter- oder Überbewertung festzustellen, ist der Kaufkraftvergleich. Und hier setzt der Focus an, und stellt – völlig zu Recht – fest, dass aus dieser Warte aus betrachtet, der US-Dollar im Vergleich zu Euro deutlich unterbewertet ist. Ich weiß es selber, habe ich mir doch erst kürzlich einen ipod aus den USA mitbringen lassen – und fast ein Drittel gespart! Was passiert nun, wenn die Masse es auch so sieht? Es mag für die US-Wirtschaft zunächst nur wie ein Minitropfen aussehen, aber ohne Zweifel werden Investitionen aller Art in den Staaten tendenziell von der schwachen Währung profitieren. Seien es alle Arten von Konsum (Reisen, Einkäufe etc). oder Investitionen (Immobilien, Fabriken). Wenn dies in nennenswertem Umfang geschieht, kann es Folgen haben: Steigende Nachfrage nach der Währung, möglicherweise inflationäre Tendenzen, möglicherweise ein Wiederanheizen der Wirtschaft.
Vor einigen Jahren bezeichnete man Deutschland als kranken Mann Europas, und anschließend als Turnaroundstory. Heute steht keines von den größeren europäischen Ländern besser da als wir. Steht den USA das gleiche bevor? Immerhin wird im Herbst ein neuer Präsident gewählt. Der Zeitpunkt könnte nicht besser sein. Was allein an finanzieller Energie frei würde, wenn man sich entschließen könnte den Irak zu verlassen…

Schöne Grüße
Ihr Daniel Kühn

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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