Kommentar
08:30 Uhr, 05.03.2008

Der Balkan - eine explosive Mischung

Erwähnte Instrumente

  • Open END Zertifikat auf DWS
    Aktueller Kursstand:  

Wie oft hieß es in der Vergangenheit ganz zum Leidwesen der betroffenen Volksgruppen „der Balkan brennt“. In kaum einer anderen europäischen Region herrschte in der jüngsten Geschichte soviel Unruhe und Gewalt wie im Südosten des Kontinents. Erst jüngst hat sich die Kosovofrage an dessen Anerkennung durch die meisten EU-Staaten und die USA erneut wieder entzündet. Solange aber in dieser Brennpunktregion Unsicherheit herrscht, wird es speziell für Länder wie Serbien schwer sein, ihre ambitionierten Wachstumsziele zu erreichen. Nach Schätzungen des CIA World Factbook und des IWF liegen diese in der gesamten Balkanregion für 2008 zwischen 3,8 und 6 Prozent. Fast schon aus dem „Gröbsten“ heraus ist dabei Slowenien als EU-Mitglied mit 2007 eingeführter Gemeinschaftswährung. Auf dem Weg befinden sich die angrenzenden Mitgliedsländer Rumänien und Bulgarien, sowie EU-Kandidaten wie das noch etwas unter hausgemachten Problemen leidende Kroatien und Mazedonien. Da das starke Wachstum der zurückliegenden Jahre auch Anlegern nicht verborgen blieb, haben sich die Börsen in den einzelnen Ländern schon sehr gut entwickelt, auch wenn hier zuletzt die Subprimekrise zu deutlichen Korrekturen führte, da gerade Banktitel in vielen einschlägigen Indices relativ hoch gewichtet sind. Das zurückgekommene Kursniveau könnte jetzt aber auch wieder eine gute Einstiegsgelegenheit in diese Region darstellen, zumal die Aussichten weiterhin überzeugen, werden die Balkanstaaten im Rahmen eines gegenseitigen Stabilisierungs- und Assoziierungsprozesses (SAP) doch sukzessive an die EU herangeführt.

Wer sich anlagetechnisch bisher mit der Balkanregion beschäftigt hat, kam an diversen Basket- und Index-Produkten, der auf Osteuropa oder Emerging Markets spezialisierten Emittenten wie der Raiffeisen Centrobank, der ERSTEN oder ABN Amro kaum vorbei. Seit kurzem hat sich nun auch die DWS GO dem einstigen „Pulverfass“ angenommen. Wie bereits bei vergleichbaren Produkten, basiert das Papier auch hier mit dem DWS Balkan SIF auf einem eigens konzipierten Spezialfonds. Dabei zeigt sich der Unterschied zu den meisten anderen Balkaninvestments, die sich häufig sehr starr an der Marktkapitalisierung orientieren und aufgrund der kleinen Anzahl und hohen Gewichtung einzelner Titel, sowie einer geringen Branchenstreuung, zum Teil erhebliche Klumpenrisiken beinhalten. Dagegen wird bei der DWS GO das besondere Augenmerk auf die „zweite“ Reihe der börsennotierten Unternehmen gelegt, wobei das aktive Management auf ein breites Länderuniversum bestehend aus Bulgarien, Rumänien, Slowenien, Kroatien, Serbien, Kosovo, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien und Albanien zurückgreifen kann. Wegen der Liquiditätsprobleme an einigen Börsen, wurden innerhalb des Anfangsportfolios aber nur einzelne Staaten berücksichtigt. Wie bei aktiven Investments üblich, fällt hier eine zusätzliche Managementgebühr von 1,75 Prozent p.a. an. Allerdings fließen die Dividenden im Rahmen des unterlegten Fondskonzeptes nach Steuern in den Inventarwert ein.

Der Börse Go Tipp:

Das Balkan-Zertifikat der DWS GO stellt gegenüber anderen Angeboten, die meist nur auf einzelne Staaten abstellen, die umfassendere Investmentlösung mit einer zusätzlichen Berücksichtigung von Rumänien und Bulgarien dar, wobei das Management hier sehr schnell auf Entwicklungen in der einen oder anderen Richtung reagieren kann. Aufgrund der Einordnung der eingeschlossenen Länder als Emerging Markets sollte der Anlagehorizont in jedem Fall mehrere Jahre betragen und zwischenzeitliche Korrekturen einkalkuliert werden.

DWS GO Balkan Zertifikat

Emittent/WKN:

DWS GO / DWS0JH

Laufzeit:

endlos

Preis: (05.02.08)

Geld / Brief: 49,52 € / 50,52 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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